SAM
Sam -
ist der Ruf erst ruiniert…… Ist der Ruf erst ruiniert, dann wird es für einen
Hund sehr schwer!
Sehr selten erlebte ich bisher eine so große Diskrepanz zwischen meiner eigenen Wahrnehmung und der der Besitzer des Hundes Sam. Ich wurde gebeten, für diesen herrlichen Hund ein neues Zuhause zu suchen, da er sich aggressiv verhalten hätte und es „Schnapp-Attacken“ gegeben hatte. Sam sei nicht ableinbar, weil er dann weglaufen würde und er angeleint Kommandos ignorieren würde.
(Ich
möchte in diesem Zusammenhang meine Definition von Schnappen und Beissen
kurz erläutern: ein Schnappen passiert aus Angst oder/und grösster
Unsicherheit des Hundes. Er hat nicht die Absicht, tiefe Fleischwunden
zu erzeugen. Er ist massiv gestresst und warnt den Hundeführer, ohne
tiefe Wunden zu hinterlassen.
Ein Beissen hingegen erzeugt eine blutende Wunde, oft beisst ein
Hund „nach“. Er greift nach dem ersten Biss ein weiteres Mal an und will
verletzen). Seine Besitzer erzählten, dass sich die erste Veränderung von Sam während der Schwangerschaft der Besitzerin im Jahr 2015 zeigte. Zu dem Zeitpunkt stellte niemand eine Verbindung zwischen Veränderung des Hundes und der Schwangerschaft her. Die insgesamt fünf sog. "Beißvorfälle" seit 2015 waren immer in Verbindung mit körperlicher Einwirkung von Seiten der Besitzer und/oder Schreck, bzw. Angst und fanden nur innerhalb der Familie statt. Sam wurde glaubhaft nicht geschlagen. Es waren es unglückliche Situationen, teils ungeschicktes, aber für den Hund eindeutig bedrohliches Vorgehen der Besitzer.
Anfang Januar 2017 fing Sam an, tagsüber viel zu bellen und wollte zur Abendrunde um 22 Uhr das Haus nicht mehr verlassen. Als sein Besitzer ihn dann massiv an der Leine hinausziehen wollte, "biss" er ihn in seiner Not ins Knie. Das war der letzte Vorfall. Sam wurde einem Tierarzt vorgestellt, außer Verspannungen im Rücken wurde nichts diagnostiziert. Er bekam Schmerzmittel und Akupunktur. Es wurden viele Röntgenbilder gemacht, das Blut untersucht, um u. a. auch den Zustand der Schilddrüse zu überprüfen, keine Befunde.
Seit ein paar Tagen "ist die Katze aus dem Sack".
Die Besitzerin weiß nun, dass sie wieder schwanger ist, Sam wusste es
bereits Anfang Januar.
Sam wurde im Alter von 3 Monaten, aus einem
bulgarischen Tierheim kommend, adoptiert. Er war ein sehr unterwürfiger
Welpe.
Von
diesem Zeitpunkt an verspürte Sam eine riesengroße Sehnsucht, nachts
wieder bei seinem Rudel sein zu dürfen. Solange Frauchen so bedrohlich
roch, konnte er den neuen Schlafplatz im Flur akzeptieren, aber ab
November hielt er die Einsamkeit nicht mehr aus. Der nächtliche
Schlafplatz-Wechsel ins Wohnzimmer gab ihm mehr Geborgenheit, da dieser
Raum ein viel intensiver bewohnter Raum mit allen Gerüchen seines
Menschenrudels war. Das ist meine Erfahrung, die deutlich zu erkennen
war: Sam will gesehen und gehört werden. Sieht und hört man ihn nicht,
also ist nicht in mentaler und feinsinniger Verbindung mit ihm, taucht
er ab in seine eigene Welt, weil er sonst nicht zurecht kommt. Sam ist weder aggressiv noch böse oder gar dominant. Er ist ein Hund mit weicher Seele und zerknittertem Herzen, er braucht das Gefühl der Zugehörigkeit. Ausgrenzung ist Gift für ihn und macht ihn traurig. Sam möchte mit seinem Menschen einfach nur leben und sich zugehörig fühlen. Er ist intelligent und will seinem Menschen gefallen. Sam fährt problemlos im Auto mit und läuft auch neben dem Fahrrad, liebt es, ins Wasser zu gehen, kuschelt mit Katzen und sein bester Hundefreund ist ein Mops-Rüde. Sam hat Angst bei Gewitter, er ist nicht schussfest und die Silvester-Knallerei ist auch ein Übel für ihn. Ich wünsche mir für Sam herzliche, klare und
authentische Menschen mit abgeschlossener Familienplanung. Das Zuhause
sollte in ländlicher Gegend sein und einen Garten haben (Sam liebt es,
in der Sonne zu liegen). Nette Kinder ab 6 Jahren dürfen dort auch
wohnen.
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung für diesen wunderbaren Hund. Kontakt: Sonja Wohlfart
|
|
+ zum Seitenanfang |
|