V E R M I T T E L T
Sammy Wenn sich Menschen entscheiden, ein Pflegekind
aufzunehmen, müssen sie vorher über Kurse u.ä. eine Qualifikation
erlangen. Sie werden geschult, mit typischen, aber auch besonders
verzwackten Situationen klar zu kommen und es wird im Vorfeld geschaut,
ob sie mental zur Führung eines Kindes befähigt sind. Das obige Bild zeigt die Unterbringung eingefangener Hunde in einem rumänischen Tierheim. Einige Vereine in Deutschland und der Schweiz
helfen diesen Einrichtungen und holen Hunde in ein neues, für sie völlig
anderes Leben in die genannten Länder. Die Hunde fristen in diesen Tierheimen ein Leben
unter unwürdigsten Umständen. Sie wurden oft auf der Straße eingefangen,
einige von ihnen lebten frei auf Höfen von ehemaligen Besitzern. Kaum
einer dieser Hunde hat jemals ein Haus im Innenbereich betreten. Werden
die Tierheime nicht durch ausländische Vereine unterstützt, leben die
Hunde bis an ihr Ende zu Hauf hinter Gittern. Einige Tierheime töten bei
Überfüllung auf nicht humane Art die Tiere. Ältere Tiere und Welpen leiden besonders unter der Enge, der Hitze und Kälte je nach Jahreszeit. Es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten, was zu einem dauerhaft extrem hohen Stresslevel führt. Haben dann einige wenige Hunde das Glück, auf den Transport nach Deutschland oder in die Schweiz zu gelangen, ist dieser Vorgang ebenfalls keine Erholungsreise. In den Gastländern angekommen, werden die Hunde entweder in sogenannte Pflegestellen oder auch in vorher informierte Tierheime oder Pensionen gegeben. Und mit wenig Phantasie kann man sich auch an diesen Orten den Stress vorstellen, unter dem die Hunde stehen. Sind die neuen Pflegestellen zum Beispiel nicht auf einen unsauberen oder auch extrem futtergierigen Hund eingestellt, kann es sein, dass ihnen nach kurzer Zeit der Geduldsfaden reißt und sie die Vereine um sofortige Rücknahme des Hundes bitten. Es kann natürlich auch sein, dass ein Hund sich durch evtl. schnell herumtobende Kinder in der Wohnung bedroht fühlt und nach ihnen schnappt oder oder oder……. Der Möglichkeiten gibt es unendlich viele und ich habe in den Jahrzehnten der Vermittlungsarbeit unvorstellbar viele Hilferufe gelesen und gehört: “Wer hat Platz, einer unserer Auslandshunde muss sofort umplatziert werden….????!“
Sie fragen sich, was dieser „Roman“ auf einer Hundevermittlungsseite zu suchen hat? Das ist schnell erklärt: ich möchte Sie auf einen
bezaubernden Hund vorbereiten, der optisch sehr ansprechend ist und fast
immer völlig unkompliziert ist – bis auf einige wenige Male. Dann
schnappt er plötzlich nach ihm fremden Menschen, die sich seiner
Hundeführerin und damit seiner Leine nähern. Dieser fünfjährige, kastrierte, gepflegte Rüde ist ein schönes Tier und ich hoffe inständig, dass es Menschen gibt, die diesen Text lesen und (mit viel Hintergrund-Hundewissen) sich in SAMMY vergucken. Meiner Meinung nach braucht der Rüde ein Umfeld mit wenigen Außenreizen, möglichst einer festen Bezugs-Person, die einen sehr gleichförmigen Tagesablauf lebt. Wenn Sammy dort Einzelhund wäre und es keine Katzen gäbe, wäre meiner Meinung nach sein Umfeld perfekt!
Sammy kam als ca. eineinhalb Jahre junger Rüde aus Rumänien in eine Schweizer Pflegefamilie mit Kindern. Der extrem gestresste Hund fand dort keine Ruhe und musste sehr bald diesen Ort wieder verlassen. Er wurde in ein Tierheim gebracht und ohne jemals stressfrei in großer Ruhe gelebt zu haben, von einem Mann adoptiert. In dessen Garten gelang ihm über einen kleinen Zaun die Flucht. Eine Frau, die sich ihm als eine von vielen „Fängern“ in den Weg stellte und nach ihm greifen wollte, wurde gebissen. Sammy kam zu einem deutschen Hundetrainer, der ihm einige Regeln im menschlich-hündischen Miteinander beibrachte und ihn nach einer gewissen Zeit als guten, vermittelbaren Hund entließ. Und seit diesem Zeitpunkt lebt der inzwischen fünfjährige Sammy in einer Hundepension. Er hat sich gut in den dortigen Alltag eingefunden, die 13jährige Tochter der Betreiberin kann Sammy ohne Probleme spazieren führen, er geht auch im Pulk mit anderen Hunden problemlos die langen Spazier-Runden. Es ist aber auch klar zu erkennen, dass er sich alleine – ohne Hundebegleitung im Außen- und Innenbereich der Pension – deutlich wohler fühlt.
Ich würde mich so sehr für diesen Hund, der eine Art Hundehölle hinter sich gelassen hat, freuen, wenn erfahrene Hundemenschen kämen, keine große Erwartungshaltung hätten und diesem Rüden nach und nach zeigen würden, dass er bei ihnen im sicher umzäunten Grundstück ein glückliches Leben führen darf. Menschen, die feinfühlig erkennen würden, dass bei
Besuchern in Sammys Revier es sinnvoll wäre, ihn hinter einem
Kindergitter oder in einem anderen Raum unterzubringen. Menschen, die
ihn feinfühlig an einen bequemen Maulkorb (innen mit Leberwurst
eingerieben) gewöhnen würden, um ihm in kritischen Situationen die
Möglichkeit zu geben, beim Rudel bleiben zu dürfen und um ihm dann zu
zeigen, dass sie, sein Rudel, die Verantwortung für ihn und das Umfeld
übernehmen können. Damit dieser unsichere, zeitlebens nicht zur Ruhe
gekommene, schöne Rüde sich wohlig durchatmend an die Couch seines
lebenslangen Zuhauses drücken kann… Wenn Sie sich angesprochen fühlen und über die genannten Kriterien verfügen, wäre es wunderbar, wenn Sie mir unter info@hundshuus.de eine aussagekräftige mail schreiben würden.
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