Medizinisches

 

 

 

 

 


Parasit ist gefährlich für den Menschen – Infektion über den Verzehr von Waldfrüchten – Leber wird zersetzt


Von Christian Meyer



BRAUNSCHWEIG. Füchse sind schlau. Und viele Füchse sind krank. Auch in unserer Region tragen immer mehr der Vierbeiner den so genannten Kleinen Fuchsbandwurm in sich. Der Fuchs kann damit problemlos leben. Gefährlich ist der Dünndarmparasit vor allem für uns Menschen – er kann übertragen werden.

Mehr als 3000 Füchse hat das Veterinärinstitut in Hannover in den vergangenen Jahren untersucht. "Die Infektionsrate ist in vielen Landkreisen stark gestiegen", sagt Amtsleiter Michael von Keyserlingk.
Besonders schlimm ist es in den Landkreisen Northeim und Göttingen. Fast die Hälfte der untersuchten Tiere war mit dem Dünndarmparasit infiziert. "Wir wollen keine Panikmache betreiben, raten aber zu Vorsicht", betont von Keyserlingk.

Warum die Krankheit des Fuchses für den Menschen so gefährlich ist, erläutert Stefan Fenner von den Niedersächsischen Landesforsten in Braunschweig: "Der Fuchs frisst eine Maus und fängt sich den Parasiten im Darm ein. Er trägt Bandwurm-Eier mit dem Kot aus." Der Kot sei so fein, dass er vom Winde verwehrt wird und zum Beispiel auf Heidelbeeren
oder anderen Waldfrüchten landet. Wer sie ungewaschen isst, hat sich selber schnell infiziert – auch Hunde oder Katzen.

Das Fatale dabei ist, dass die Krankheit beim Menschen erst 15 Jahre nach dem Erstkontakt mit den Eiern ausbrechen kann. Unbehandelt kann sie sogar zum Tod führen, da die Leber schleichend zersetzt wird. Unwohlsein oder Druckempfindlichkeit sind erste Symptome. Klarheit über eine Infektion kann nur eine Blutuntersuchung bringen, die veränderte Leberwerte zeigt.

Ein Schutz vor der Infektion ist relativ einfach, wie Veterinär Michael von Keyserlingk meint. Wer Früchte von dort essen will, wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen, sollte sie unbedingt unter fließendem Wasser abwaschen. "In der Regel reicht das", sagt von Keyserlingk. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte die Waldfrüchte nur eingekocht zum Beispiel als Himbeer-Marmelade verzehren.

Übrigens: Die Parasiten machen auch nicht vor den Früchten aus dem eigenen Garten Halt. "Der Fuchs ist intelligent", sagt Stefan Fenner, "er kommt in die Stadt, weil er weiß, dass es dort viel Nahrung für ihn gibt, zum Beispiel in Mülleimern." Seine  Schlussfolgerung daraus: Alle Früchte vor dem Verzehren gut waschen.
 

 

 

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