Tagebuch:
Tierschützer oder Trottel????
Ein Telefonat
mit einer anderen Hundevermittlerin brachte es an den Tag: Wir beide hatten
den gleichen Hund wochenlang auf unseren Seiten geführt, jede hatte
einen eigenen Text verfasst, Anfragen beantwortet, an die Besitzerin weitergeleitet,
Reklame gemacht, auf GESUCHE-Seiten eben diesen Hund erwähnt usw.
Und -ÄTSCH- wir beide wurden nicht über seine Vermittlung (zustande
gekommen durch Hundshuus) informiert. Erst eine persönliche Anfrage
wurde mit den Worten: ...habe ich ganz vergessen, mitzuteilen, dass X
schon lange vermittelt ist......
Weder ein Dank, weder eine Anfrage, ob evtl. eine (und noch so kleine)
Spende auf das Hilfskonto erwünscht sei - nichts!! Autsch, das sitzt.
Um den Frust etwas zu mildern, hilft ein Telefonat von Zeit zu Zeit mit
ebenfalls Betroffenen, zumal man/frau dann merkt, dass man nicht alleine
der Trottel ist. Diese unzumutbaren Frechheiten werden gleichmässig
über die Helfenden verschüttet......
Ein anderes Beispiel: Im von der Jahrhundertüberschwemmung schlimm betroffenen Hitzacker
(Elbe) sitzen eine Frau
und ihr Riesenkalb, einen Sennenhund-Mix, 9j. und altersstur, auf der
Strasse. Niemand will die Frau samt des Riesen aufnehmen. Ein Anruf bei Hundshuus schafft Platz für Justus. Zwar nicht den luxuriösisten,
aber immerhin im leeren Pferdestall mit Couch, Teppich, Stroh- und Sägemehl-Ecke
und Panoramafenster nach draussen. Da ansonsten volles Haus herrscht,
ist der Auslauf auf einige Male pro Tag beschränkt.
Justus dankt es mit besonderem Einsatz: nächtelanges Gebelle im nicht
schallisolierten Pferdestall, Appell an (zum Teil nicht vorhandene) Toleranz
bei den Nachbarn, geraubte Nachtruhe aber auch bei uns, da die Schlafzimmer
direkt zum Stallgebäude weisen.
Da Justus nicht entwurmt ist, wird es am ersten Tag nachgeholt, er bekommt
Betreuung mit Auslauf, zweimaligem Futter pro Tag, Streicheleinheiten,
Fellpflege an offener vorhandener Wunde usw.
Sein Aufenthalt zieht sich hin..... Die anderen Hochwasserhunde sind längst
zu Hause, er ist weiterhin (brummig und unflexibel) da. Nach 14 Tagen
endlich die Umsiedlung. Frauchen und er sind glücklich. Meine Frage
nach den Kosten beantworte ich mit der Übergabe der Kontonummer des
Hundehilfskontos. Spende in beliebiger Höhe für die Vermittlungshunde.
Ich dachte mir, dieser Weg sei jemandem, der gerade renovieren musste,
lieber, als eine von mir genannte Summe bar zu bezahlen.
Um es kurz zu machen: Auf die Spende warte ich heute noch......
Und nochmals
die Frage zum Schluss: Tierschützer oder Trottel? Eine Frage, die
ich mir nicht das letzte Mal gestellt habe..........
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