Ich möchte Euch die Geschichte von Luca erzählen. Bitte verwechselt meinen Luca nicht mit dem Luca, der hier auf Hundshuus zur Vermittlung steht: Denn, auch wenn es sooo viele Übereinstimmungen gibt, so geht es hier um meinen Luca und den gebe ich bestimmt nicht wieder her.
***Wie alles anfing oder auf der Suche - geleitet von einem Gefühl***
Im Sommer 2005 machten mein Mann und ich uns über meine Behinderung Gedanken. Ich habe eine Augenkrankheit, die mir nach und nach mein Augenlicht nimmt.Auf dem linken Auge sehe ich schon lange nichts mehr und das rechte - na ja, im Sommer 2005 habe ich noch ein wenig mehr gesehen als jetzt. Ich für meinen Teil betrachte mich immer noch als sehbehindert, laut Papieren gehöre ich aber schon zu den Blinden. Für mich macht es jedenfalls einen sehr großen Unterschied, ob ich mich in meiner vertrauten oder in einer fremden Umgebung aufhalte.In allem, was mir vertraut ist, bewege ich mich ganz normal und ich finde mich super zurecht – mein Handicap fällt dann nicht gerade stark auf. Aber wehe, ich bin in einer fremden Umgebung - dann schwächel ich ohne Ende! Fakt war aber auf jeden Fall im Jahre 2005: Es wird nicht mehr besser und es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis ich auch auf dem anderen Auge erblinden werde! Mein Mann kam auf das Thema "Blindenführhund" zu sprechen. Hund klang verlockend - Blindenführhund klang erschreckend!
Alles, was damals mit dem Wort "blind" zu tun hatte, hat mir immer
wahnsinnig viel Angst eingejagt.Ich
hatte so eine große Angst davor, zu erblinden, dass ich dieses Wort am
liebsten aus meinem Wortschatz gestrichen hätte! Es gibt so viele Menschen, die wirklich gar nichts mehr sehen können und genau diese Menschen haben viel mehr Anspruch auf so eine Hilfe!Bei mir wäre der Hund unterfordert gewesen! Mein Mann und ich dachten also mehr über einen "normalen" Hund nach und ob man diesen Hund evtl. speziell auf mein Handicap "schulen" könnte.Der Gedanke ließ uns irgendwie gar nicht mehr los und wir besprachen unsere Idee mit einer Hundetrainerin. Sie
wollte wissen, wo ich Hilfestellungen benötigen würde und was fiel mir
prompt ein? Diese Nachricht war nach sehr langer Zeit mal eine gute und sie riss mich auch ein wenig aus meiner Zukunftsangst heraus. Als wir mit unserem Vermieter sprachen, weil wir hier eigentlich keine Hunde halten dürfen, fand er unsere "Idee" einfach nur gut. Da schob ich meine Angst zur Seite und die Suche nach einem geeigneten Hund begann - die Suche nach DEM Hund!Nein, es hat nicht sofort geklappt und ich werde auch nicht die Anzahl von Hunden nennen, die wir besucht hatten. Nur so viel: Es waren sehr viele! Die Hundetrainerin hatte uns erklärt, auf was wir achten sollten:
Wir wohnen auf dem Land und da wäre es nicht vom Vorteil, wenn er mal eben auf einer Fährte "durchgehen" würde. Klang ja alles logisch - aber seid mal ehrlich, gibt es so einen Hund??? Und wenn es so einen perfekten Hund gibt, steht der dann auch zum Besitzerwechsel zur Verfügung? Oder findet man so einen Hund dort, wo wir gesucht haben, nämlich im Tierheim? Ich weiß nicht, warum es für meinen Mann und mich so wichtig war, einen Hund aus dem Tierheim zu holen. Vielleicht eine Art Vorahnung oder einfach nur das Wissen und das Gefühl zu haben, wir haben etwas Gutes getan. Ich weiß es rückblickend nicht, aber eigentlich spielt das auch keine Rolle mehr. Eine
Rolle spielt, was ich bei den verschiedenen Hunden empfunden habe.Es
gab Hunde, da sagten weder mein Kopf noch mein Gefühl etwas. Wahrscheinlich liegt es halt daran, dass ich nicht mehr so gut sehe und darum eigentlich immer nach meinem Gefühl gehe und bei so vielen Hunden sprach nicht einmal mein Gefühl zu mir...Ich weiß es noch ganz genau, wir waren in Hamburg und haben dort eine Hündin besucht, die war klasse - vom Kopf her!Sie konnte wirklich alles und war super abrufbar. Sie kannte sich im Straßenverkehr sehr gut aus und blieb auch ohne Leine am Bürgersteig stehen, von ganz alleine. Ich
glaube, es wäre sehr leicht gewesen, sie auf mein Handicap zu schulen,
aber mein Herz? Bei einer so tollen Hündin sagte mein Herz gar nichts -
es blieb stumm! Ich
zweifelte schon an mir selber, aber mein Mann baute mich auf, wie nach
jedem Hundebesuch. Tja, hätten wir erst 2 Wochen gesucht, dann wäre ich wohl auch ruhiger gewesen, aber wir steckten schon im April 2006. Wir waren schon gute 9 Monate auf der Suche... 9 Monate - da darf man dann ja wohl auch mal Selbstzweifel bekommen! Als wir wieder im Auto saßen, fragte ich meinen Mann, ob er evtl. mit mir noch ein Tierheim besuchen würde.Ich hatte schon irgendwie ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, denn er fuhr ja immer! Ich sagte *guck mal hier* und er antwortete *Fein, wann soll es losgehen?* Auf meine Frage antwortete er sehr ernst „Engel, ich fahr mit Dir wohin Du willst und wenn wir in 6 Monaten noch immer am Fahren sind, dann ist das vollkommen in Ordnung für mich! Dieser Hund wird Jahre mit uns zusammen leben, da muss es einfach passen und wenn das heißt, dass wir noch weitere Monate nach ihm suchen müssen, dann ist das eben so. Basta!" Ich liebe meinen Mann, gar keine Frage, und in diesem Moment hätte eigentlich mein Herz vor Liebe platzen müssen! Also
fuhren wir am nächsten Tag, einem Samstag - um genau zu sein der
22.April 2006 - ins Tierheim. Doch
dann sah ich etwas Schwarzes! Mehr sah ich nicht, denn er war zu weit
weg. Mein
Mann hatte gemerkt, dass ich am zögern war und schaute ebenfalls in die
Richtung. "Da steht ein großer schwarzer Hund. Möchtest Du zu ihm?"
Und
ich sah, wie stumpf sein Fell aussah. Wir wussten überhaupt nichts von diesem Hund, noch nicht einmal seinen Namen!
Dieser Niemand hatte sich neben mich gesetzt, seinen Kopf kuschelte er an meinen Oberschenkel und ich streichelte seinen Kopf und fühlte sein stumpfes Fell. Ich
weiß nicht, wie lange wir so standen, auf jeden Fall machte "Niemand"
keine Anstalten, aufzustehen. Ganz im Gegenteil, er blieb ganz still
dort sitzen und genoss die Streicheleinheiten, denn jedes mal, wenn ich
meine Hand wegnehmen wollte, kam er mit seiner Schnauze an und stupste
mich ganz sanft. Was
dann die Pflegerin erzählte, ließ meinen Kopf zum klingeln bringen, er
schrie bei jeder Äußerung "Nein, nimm diesen Hund bloß nicht!!!" Mein
Mann und ich hatten aufmerksam zugehört. Meine Hand lag immer noch auf
Knuts Kopf und er saß immer noch neben mir, an mein Bein gekuschelt. Als
ich hinabschaute, hob er seinen Kopf und sah mich an..... Mein Mann nickte, aber ich wusste, dass er sich große Sorgen um mich machte. Er hatte Angst, dass ich mit diesem Knut nicht klarkommen würde und ich wusste, dass sich mein Mann über dieses "groß und schwarz" Sorgen machte, aber letztendlich kam er meiner Bitte nach und er versuchte, mir zu vertrauen.
Dem Tierheim reichte es, dass bei uns schon mal eine Vorkontrolle stattgefunden hatte. Ich gehe aber eher davon aus, dass sie froh waren, dass sich jemand gefunden hatte, der diesen großen, schwarzen „Stressfaktor“ nehmen wollte. Ihnen würde es reichen, wenn wir eine Nacht darüber schlafen würden und wenn wir dann den Knut immer noch haben möchten, könnten wir ihn abholen. Mein Eindruck von dem „Möbelhaus“ verstärkte sich, aber es war mir egal, denn es ging mir nur noch um meinen zukünftigen Hund. Am liebsten hätte ich ihn sofort dort herausgeholt und ich gestehe, ich habe auf der Heimfahrt leise geweint. Ich sah immer wieder seine Augen vor mir und seinen Blick, als wir ohne ihn gefahren sind. Vielleicht hat er die ganze Zeit gespürt gehabt, dass ich ihn mitnehmen möchte, dass ich ihn, diesen „abgeliebten“ Hund, haben will und vielleicht hat er es deshalb überhaupt nicht verstanden, dass wir ohne ihn gefahren sind...vielleicht! Aber zu Hause war ich dann voller Tatendrang. Wenn man 9 Monate auf der Suche ist, erklärt sich vielleicht von alleine, dass schon alles für ein neues Familienmitglied vorhanden war. Ein großer Korb schmückte schon lange das Wohnzimmer, Näpfe standen in der Küche, Leine und Halsband lagen im Flur und für die Fellpflege war ebenfalls alles vorhanden. Das einzige, was mein Mann an diesem Tag noch einzukaufen hatte, war ein Shampoo, ein Huhn und Reis.
Knuts Fell bestand eigentlich nur aus Schuppen und sein Kot, wenn man
das überhaupt so bezeichnen konnte, war flüssig wie unser Flüsschen
Ilmenau! Und
als wir dann endlich im Bett lagen, fuhren meine Gedanken mit mir
Achterbahn und es platzte förmlich nur so aus meinen Mund: "Luca!" "Was
hältst Du von dem Namen Luca? Ich glaube, dass dieser Hund nicht so ist,
wie er beschrieben wurde. Ich gehe noch weiter und gehe sehr stark davon
aus, dass er höchst sensibel ist und ich finde, für so einen weichen
Kern klingt der Name Luca einfach nur wunderbar!". Und als wir ankamen, stand diesmal kein unsicherer Hund vor uns! Jetzt sprang uns ein Hund förmlich in die Arme, außer sich vor Freude!
Am 23.04.2006 wurden wir Besitzer von einem großen, schwarzen und abgeliebten Hund! ***Luca...Auf dem Weg in ein neues Leben *** Während der Fahrt nach Hause lag Luca ganz still im Kofferraum unseres
Kombis. Die
ganze Fahrt über war er ruhig und als wir zu Hause waren, ging Luca
vorsichtig auf Entdeckungsreise.Im
Erdgeschoss schaute er sich alles an, selbst den Abstellraum, doch dann
kam er sofort wieder zu uns. (Luca ist nämlich eigentlich gar kein Hund, sondern eine Riesen-Schmusekatze) Er presst sich an einen ran und am liebsten würde er wohl auf den Schoß. Am allerliebsten hat er es, wenn ich eine Wolldecke ausbreite und mich darauf lege. Dann kommt er immer gleich und legt sich ganz nah an meine Seite und dann wird geschmust. Wenn wir ins Bett gehen, dann liegt er in seinem Kuschelnest neben unserem Bett und wenn wir ihn dann auch noch zudecken, leckt er immer ganz zärtlich unsere Hand – voll die Kuschelmaus) Den Korb ignorierte er vollkommen und dieser Korb stand gute sechs Wochen nur zur Zierde bei uns in der Wohnstube. Luca machte keine Anstalten, den Korb zu benutzen. Ich ließ ihn dennoch stehen, denn ich hatte auch gemerkt, dass Luca sich als Schattenhund entpuppte. Überall, wo ich war, war auch der Hund! Wenn unser Sohn mir ständig hinterher lief, dann sagte mein Mann immer: „Na, hast Du wieder Zucker in den Taschen?“ – wenn Luca mir folgte, sagte er: „Na, hast Du wieder Pansen in den Taschen?“ Es
spielte keine Rolle, ob unser Sohn im Raum war oder mein Mann, sobald
ich aufstand, stand auch der Hund auf und wenn wir auf dem Sofa saßen,
lag Luca zu meinen Füssen. Wenn ich in der Küche saß, dann lag Luca
unter dem Tisch. Wenn ich am Schreibtisch saß, lag er neben meinen Stuhl
und wenn ich ins Bad ging, kam er mit und blieb er vor der Tür liegen.
Wenn wir zum Schlafen nach oben gingen, kam Luca natürlich ebenfalls
mit. Ich hatte ihm im oberen Stockwerk eine Kuschelecke eingerichtet
und auch wenn wir dort schon Situationen hatten, wo Luca wirklich
manchmal gestört hat, bzw. wo wir den Hund wohl gestört haben J, so
würde ich ihm dieses Recht wieder einräumen! Anfangs brachte ich es
einfach nicht übers Herz, dieses anhängliche Wesen nach unten zu
schicken, gerade weil er immer auf Tuchfühlung war. Heutzutage stört es
uns nicht mehr, da er, falls wir ihn mal wieder stören, freiwillig, ohne
das er womöglich mit Gebell vor dem Bett hin und her läuft, nach unten
in seinen Korb geht und sobald es wieder ruhig ist, er dann eh wieder
rauf kommt. Wege haben wir auch schnell in der Erziehung gefunden, denn Luca hatte Spaß am Lernen und er wollte lernen!!! Das
war wirklich sehr erfreulich, denn dieser große Hund hatte eine irre
Kraft und 52 kg am anderen Ende der Leine beeindruckten ihn nicht, wenn
er mal wieder eine Fährte aufgenommen hatte. Wir
kamen in Situationen, die wirklich nicht schön waren. Aber es gibt
Situationen, wo man über sich hinauswächst und so wuchs meine Kraft
halt, wenn wir anderen Hunden über den Weg liefen. Wenn wir in einer fremden Umgebung sind, schafft es Luca schon fast, die anderen Hunde zu ignorieren, weil er sich dann mehr auf uns konzentriert. Wenn wir hier im Dorf mit ihm gehen und der andere Hund auf der anderen Straßenseite ist, ist es auch O.K. Lediglich wenn einige Hunde, die er noch nicht richtig kennt, eng an ihm vorbei gehen, dann grummelt er noch, aber ich denke, wir sind auf dem richtigen Wege!
Es gibt sogar schon Hunde in seinem Umfeld, auf die er ganz freundlich reagiert!Er ist eben ein Hund, der nie anständig sozialisiert wurde. Die Trainerin vermutet, dass er einmal eine negative Erfahrung mit einem anderen Hund hatte und das er durch diese Erinnerung wahrscheinlich denkt, jeder Hund will ihm etwas tun und zu guter Letzt *ich will dich doch nur beschützen*. Ich denke, da sollte man ganz einfach nicht zu viel verlangen und nur geduldig sein! Wir
gehen Schritt für Schritt und so wie er das kleine 1 x 1 gelernt hat, so
wird er auch lernen, irgendwann einmal, ohne Angst, an einem anderen
Hund vorbeizugehen. Ich
denke, Luca gehört zu den Hunden, die eine Aufgabe brauchen und die
einfach „nur“ dazu gehören möchten!!! Luca ist ein Schäfi-Labi- Mix. Geboren wurde er am 23.04.2003. Er ist leinenführig und beherrscht das Hunde - 1 x 1. Er ist ein ausgeglichener Hund. Er würde bei passender Gelegenheit wohl jagen, allerdings ist er bei mir mittlerweile abrufbar (worauf ich megastolz bin). Ich denke nicht, dass Luca je sozialisiert wird, aber er kann schon viele Hunde ignorieren. Er LIEBT Wasser und wir denken, er kannte es einfach nicht richtig, denn als wir mit ihm im Urlaub waren und in das Wasser gegangen sind, da kam er mit uns und heute ist er ein ausgezeichneter Schwimmer und wenn wir *geh* sagen, dann geht er auch alleine rein. Er mag nicht nur Kinder, er liebt Kinder!!! Krallen brauchten wir noch nie beim Tierarzt schneiden lassen und das ist auch gut so, weil Luca wirklich Angst vorm Tierarzt hat.
Ich
weiß nicht, was er dort erlebt hat, aber es muss wirklich fürchterlich
gewesen sein! Allerdings ist unser Doc wirklich eine Wucht! Es ist alles eine Sache des Vertrauens und der Zeit und ich kann Luca anheben, er hält still, allerdings ist er mir zu schwer *grins* Wir
denken, nein, wir wissen, dass Luca nicht viel Gutes in seinem früheren
Leben erfahren hat und das es Situationen für ihn gab, die ihm Angst
gemacht haben und trotzdem ist dieser Hund einfach nur
gutmütig!!! Er
kennt es ja, dass ich eigentlich den ganzen Tag bei ihm bin und ich
glaube, dass, wenn wir mal ohne ihn gegangen sind, er einfach
Verlustängste hatte, gerade weil er halt so anhänglich ist. Es
mag sein, dass es Menschen gibt, die sich daran stören. Mich stört es
nicht, ganz im Gegenteil! Ich liebe es, wenn er mich sanft anstupst *hallo...ich
bin hier...bei dir* Aber wie gesagt, dass mit dem alleine bleiben hat sehr lange gedauert, aber wir haben ihm die Zeit auch gegeben.Ich weiß noch ganz genau, wie wir gestartet haben *grins...mannoman* Luca fing schon an zu jammern, wenn ich die Tür hinter mir zu gemacht hatte, nur um zum Briefkasten zu gehen.Das habe ich dann bestimmt 20 Mal am Tag gemacht und das Tag für Tag.
Irgendwann jammerte er nicht mehr und ich nahm mir eine Zigarette mit
und blieb auf eine Länge am Briefkasten, dann bin ich wieder hoch und er
stand da und freute sich, als wenn ich Tage weg gewesen wäre! Es
klappte alles prima - ich ging: Hund war ruhig. Ich kam wieder: große
Freude ! Wenn mein Mann und ich raus wollten, dann ging mein Mann schon Minuten vorher raus. Ich folgte ihm nach einer Weile, zog meine Jacke an und sagte: *bleib ...und schön lieb sein* und ging. Und ???? KEIN GEJAMMER !!! In
dieser Zeit kam ich zwar nicht gerade viel zu anderen Sachen, aber der
Haushalt läuft ja bekanntlich nicht weg und die Bügelwäsche sowieso
nicht...wie schade .
Gejammer......ein entsetzliches Gejammer! Mir wären schon fast selber
die Tränen gekommen, so herzzerreißend klang es. Hier
hätte ich erst recht zu gerne gewusst, was die Nachbarn gedacht haben,
aber auch hier hatten wir Erfolg!!! Wenn wir wissen, dass es länger dauert, nehmen wir ihn mit, denn Luca ist ein Hund geworden, den man überall mit hinnehmen kann, weil er sich nämlich benehmen kann. Wenn im Restaurant ein anderer Hund ist, dann ist es auch gut für ihn, er ignoriert ihn und liegt brav unter dem Tisch! Nur
bei privaten Besuchen, bei denen ein Hund anwesend ist, den wir selber
nicht einschätzen können, lassen wir ihn zu Hause. Er weiß nicht so
recht, wie er sich verhalten soll und ich bin mir noch nicht einmal
sicher, ob Luca gelernt hat, mit anderen Hunden zu spielen. ***Luca: mein Engel auf 4 Pfoten*** oder vielleicht: Von einem abgeliebten Tierheim-Hund zum kleinen Wunder? Ich
habe damals gefühlt, dass in diesem Hund einiges steckt oder ich hab es
mir eingebildet, soll es ja auch geben, wie auch immer: ich empfinde
seine ganze Entwicklung als ein kleines Wunder!
Dieser Hund ist feinfühlig und dieser Hund ist für mich ein Geschenk des
Himmels! Dieser Hund ist mein Engel auf 4 Pfoten!Luca…der im Tierheim landete, .der eine traurige Vergangenheit hat und
der als großer und schwarzer Problemhund abgestempelt wurde, kann
heute: Ein Wunder? Ja, mein Wunder! Mein Engel auf 4 Pfoten! Der
Hund, der mir so viel Lebensfreude gegeben hat! Der mir meinen Alltag
sooo sehr versüßt und der für mich einfach der beste Hund ist, den ich
mir hätte wünschen können! Und
so wie es meinem Mann immer wieder aufs Neue gelingt, mir ein wenig
meine Angst vor der Zukunft zu nehmen, so schafft es auch dieser Hund
immer wieder aufs Neue!Ich
denke immer: Mein Sohn, mein Mann und Luca sind Balsam für meine Seele! Aber davor darf man, glaube ich, auch getrost Angst haben. Ansonsten denke ich, mit all so lieben und treuen Gesellen wird es schon gut gehen! Dies ist die Geschichte von Luca und ich will hoffen, dass diese Geschichte jedem Mut macht, der mit dem Gedanken spielt, einem ungeliebten Hund ein neues Zuhause zu geben - wir würden es immer wieder tun – und ich würde immer wieder auf mein Gefühl hören! Dieser Hund will geliebt werden und dazu gehören – wollen wir das nicht alle??? Warum muss ein Hund „richtig funktionieren“, wenn selbst Menschen es noch nicht einmal immer schaffen, richtig zu funktionieren oder glaubt ihr wirklich, dass ein Mensch, der einen Hund an einen Baum bindet und ihn dort seinem Schicksal überlässt, richtig funktioniert??? Ich
empfinde die ehemalige Familie von „Knut“ als unterbelichtet, weil sie
nicht erkannt und noch weniger anerkannt haben, was für einen Schatz sie
da eigentlich hatten. Vielleicht wurde diese Familie, gerade in diesem
Jahr, in dem der Name Knut ja in Zeitungen und im Fernsehen ständig
erwähnt wurde, von ihrem schlechten Gewissen aufgefressen? Aber
wahrscheinlicher ist es wohl, dass es ihnen piepegal war, so wie es
ihnen früher piepegal war, als sie ihn abgeschoben haben!
Bestimmt hat jeder Mensch irgendwann in seinem Leben schlechte
Erfahrungen machen müssen und hat wahrscheinlich in gewissen Situationen
Angst davor, zu vertrauen. Glaubt ihr wirklich, dass es Hunden anders
ergeht??? |