Liebe Hundshuus-Leser, heute hat fast
jede website einen "blog". Ich möchte dieses Wort nicht verwenden, werde
aber hier an dieser Stelle nach Datum sortiert aus
der Alltags-Szene der Hundevermittlung plaudern.
Mein armes, kleines Telefon! Es ist überhitzt, platt gedrückt und
fast am Ende! Meine arme Tastatur! Sie ist ganz glänzend und kaum
noch ablesbar, wo einmal die Buchstaben lagen… Und warum? Weil
dieser Hof in Guhreitzen, der samt Schäferhund Bleik für
50.000 Euro verkauft werden sollte, die Menschen in Deutschland zu
einer unglaublichen Reaktion zusammen brachte. Es kamen
Hunderte von mails, es klingelte unentwegt das Telefon und es wurden
die sonderbarsten Vermutungen mir gegenüber geäussert.
Einige Zitate zum mitfreuen:
…Sie werden den Hof wohl nicht los und haben extra den alten Hund
als Mitleidsfaktor aus dem Tierheim geholt, was? Ihr
Immobilienmakler seid doch alle gleich..!!! (Ehrlich gesagt, habe
ich noch nie mit Immobilien zu tun
gehabt…)
…Könnte der Schäferhund wohl noch decken? Ich habe zwei Hündinnen
und bei Euch auf dem Land ist doch sicher Nachfrage nach dieser
Rasse….
(Danke, mein Herr, es gibt auch bei uns auf dem Land REICHLICH
Hunde-Überproduktion!!)
…Wenn der Hund unverträglich mit meiner Golden Retriever-Hündin ist,
bekäme ich den Hof dann billiger? (Nein, aber ich kann es sowieso
nicht entscheiden…)
….Wir wollen das Allgäu verlassen, aber gibt es eine Garantie, dass
wir dort Arbeit finden? (Ohne Kommentar)
…Ich möchte meine Tochter nicht umschulen, könnte ich den Hof auch
in einem dreiviertel Jahr übernehmen? (Wohl kaum, Bleik hat jetzt
und tgl. Hunger…)
… Wie ist es denn bei Euch da oben so? Wo kann ich hingehen, wenn
ich richtig was los machen will? ( Würde ich googlen…)
…Gibt es im Wendland Bordelle? (Ja, ausreichend!)
….Wo ist der Haken an der Immobilie? Würden Sie es mir gegen eine
Gebühr verraten? (Nein, ich kenne den/die Haken nicht – auch nicht
gegen Gebühr)
…Hätte ich mit meiner Frau die Chance, hier eine Eheberatung
aufzumachen, die uns ernährt? (Tja, das ist die Frage, was sie beide
so essen…?)
*****
Es mag sich verrückt lesen, aber diese Fragen sind wirklich nur ein
kleiner Ausschnitt aus den vielen Anfragen. Ich habe leider erst zu
spät daran gedacht, die Punkte stickwortartig mitzuschreiben.
Was mich aber nun freut: Der Hof ist an eine Hunde-Physiotherapeutin
verkauft und damit haben endlich auch die wendländischen Wuffel eine
Chance auf Schmerzlinderung. Ich freue mich auf deren Einzug,
denn wir hatten ein nettes (und völlig unauffälliges) Telefonat.
31.7.08
Na, Lust auf
letzte Neuigkeiten aus der Tierschutzszene??
Berlin (aho)
- Die Berliner Polizei hat gestern Nachmittag im Ortsteil
Wilmersdorf vier Hunde aus einem Hundetransportanhänger mit
litauischem Kennzeichen befreit. Zwei Schäferhunde konnten die
Beamten nur noch tot bergen. Passanten waren auf den stinkenden
Hundetransportanhänger aufmerksam geworden und hatten die Polizei
alarmiert. Während des Einsatzes trafen die drei Hundebesitzer mit
einem weiteren Schäferhund in einem VW-Transporter ein. Alle fünf
Hunde wurden beschlagnahmt und nach veterinärmedizinischer
Untersuchung im Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und
Tierseuchen dem Tierheim übergeben. Gegen die drei Männer wurde ein
Verfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das
Tierschutzgesetz eingeleitet.
Villach (aho)
– Ein Hundehalter aus Villach (Österreich) musste seinen Hundewelpen
abgeben und wurde vom Magistrat mit einem Hundehalteverbot belegt.
Der Mann hatte am vergangenen Sonntag seinem vier Monate alten
Schäferhundmischling zur Belustigung mehrere alkoholisierter Männer
gewaltsam Rum und Schnaps eingeflößt. Beinahe wäre das panische Tier
daran verendet. “Das ist halt lustig gewesen. Einer hat ihm das Maul
aufgehalten, der andere hat ihm die Rumflasche reingesteckt”, wird
der Mann in der Presse zitiert.
Da fragt man
sich doch ernsthaft, was in diesen Köpfen vor sich geht!!
Und glauben
SIE, die Littauer hören mit dem Hundehandel auf?
Wohl kaum, denn mit Hunden und deren Verkauf lässt sich leider immer
noch viel Geld verdienen, wie die zahlreichen Händler-Seiten im
Internet belegen.
Noch ein Tipp
am Rande:
Zwei grosse
Hundeportale, auf denen Vermittler ihre Tiere anbieten können,
verlangen von allen Inserenten den Nachweis der Erlaubnis zur
Tierhaltung vom örtlichen Veterinäramt. Kurz im Volksmund
ausgedrückt: § 11-Schein.
Wenn Sie
Hunde übernehmen wollen, fragen Sie nach dieser Erlaubnis. Haben Sie
das Gefühl die Gegenseite zögert oder ist überfragt, lieber Abstand
halten! Vermittler bekommen diese Erlaubnis NUR, wenn die
Örtlichkeiten durch die Veterinäre überprüft wurden, die
Unterbringungsmöglichkeiten per Zeichnung dem Amt vorliegen, wenn
Quarantäne-Möglichkeiten für neue Tiere bestehen, wenn die Person,
die Tiere aufnimmt, in einer Prüfung Fachwissen erkennen liess und
wenn ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge vorliegt.
Also eine
ganze Menge, was gefordert und jährlich überprüft wird und damit dem
Hunde- oder Katzensuchenden auch eine gewisse Sicherheit gibt.
Und Ihre
Frage vorweg genommen: Natürlich ist das Hundshuus eine
qualifizierte Vermittlungsstätte mit Haltungserlaubnis nach § 11 des
Deutschen Tierschutzgesetzes……!
PS. JEDER
Betrieb, der mit Tieren handelt, muss einen Nachweis zur
artgerechten Unterbringung beantragen, nur habe ich z.B. keine
Erlaubnis für Reptilien oder andere Exoten. Man beantragt diese
Erlaubnis also speziell auf sein Gebiet zugeschnitten. Für Sie als
Käufer von Tieren sollte immer die erste Frage sein: Haben Sie als
VERKÄUFER die Erlaubnis dafür nach § 11 !!!
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Mein grosser
dicker Fernando scheint gut auf das Medikament zu reagieren.
Das wird allerdings erst dann ganz sicher sein, wenn diese
unglaubliche Hitze abgeklungen ist und ein normaler Wasserbrauch zu
erwarten ist.
Dann
allerdings – wenn die Diagnose steht – kommt die nächste
Schwierigkeit: Ein neues Zuhause für einen Hund finden, der tgl. und
regelmässig Medikamente benötigen wird. In Zeiten, in denen
immer mehr Menschen die finanziellen Belastungen durch Haustiere
fürchten, sicher kein leichtes Unterfangen. Aber nun eines nach dem
anderen.
Seine Ohren
jedenfalls reagieren sehr gut auf Reinigung und Medikament und die
Abklatsch- und Bebrütungstests haben uns vorgegeben, welches
Medikament wirksam sein wird.
Bielefeld-Gadderbaum (aho) - Während Herrchen sich im Freibad
Bielefeld -Gadderbaum abkühlte, musste ein 13 Wochen alte Welpe in
der Gluthitze und ohne Wasser im Auto zurückbleiben. Einem Zeugen
war am Sonntag, dem 27.7.2008 gegen 14.30 Uhr der schon deutlich
geschwächt wirkende Doggen-Boxer-Welpe durch seine Klagerufe
aufgefallen. Sein Besitzer hatte den Kleinen offensichtlich auf der
Rückbank seines PKW zurückgelassen. Der PKW stand halb im Schatten,
halb in der Sonne, die Seitenscheiben waren einen kleinen Spalt
geöffnet und die Frontscheibe war abgedeckt. Die alarmierten
Polizeibeamten konnten zwischenzeitlich eine Tür des Fahrzeuges
öffnen und das Jungtier aus seiner lebensbedrohlichen Lage befreien.
Der Halter, auf Verdacht im nahen Freibad ausgerufen, konnte
erreicht werden und nahm seinen Hund in Obhut. Eine Anzeige wegen
Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurde gefertigt, so die
Polizeidirektion Bielefeld.
Himmel noch einmal, was sind Menschen selbstsüchtig! Nun schon die
dritte Meldung zu Hitze-Quälereien in diesem Sommer. Wie kann es
sein, dass Menschen nicht begreifen, dass Hunde nichts alleine im
Auto verloren haben?
Ich erinnere
mich noch sehr gut an den erstickten Collie während der
Welthundeausstellung in Dortmund. Ich denke, dass von mir damals
gemachte Foto kann alle Betrachter davon abhalten, ihre Hunde in
Autos zu verwahren, nicht?
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Gestern war ich nun mit Fernando beim Tierarzt, um dort in
Narkose aus den Ohren die Berge von Eiter und Schmiermasse und
Ekelzeug herausholen zu lassen. Ich habe schon viel gesehen, auch in
Bezug auf Ohren-Vernachlässigung! Aber das war die Höhe. Der arme
Hund war in einem permanenten dicken Nebel von Verwesung eingehüllt,
da die Bakterien in den Ohren ganze Arbeit geleistet hatten.
Die Kamera hatte ich mit, aber während des Vorgangs entschied ich
mich GEGEN Fotos, weil viele Leser sicher diesen Text in der
Mittagspause lesen und meine Schilderung muss dann lieber reichen…..
Leider säuft Fernando auch Unmengen von Wasser und nach zwei !!
Bluttests (auch das Labor kann sich einmal irren und so habe ich
zwei unterschiedliche Firmen beauftragt) kam nichts neues an
Informationen zu Tage: er ist organisch völlig gesund.
Jetzt wird mit einem sündhaft teuren Hormon (einem ADH) getestet, ob
eventuell ein „Diabetes insipidus“ vorliegt. Ich halte Sie dann auf
dem Laufenden.
25.7.08
Im Hundehaus ist ein neuer Hund eingezogen, eine arme alte Seele!
Der ursprüngliche Besitzer ist bekannt und einer von der üblen
Sorte: Er heftete seinem Rüden einen 50 Euro-Schein mit ans Halsband
und fragte, wer ihn übernehmen wolle. Sofort fanden sich
Interessenten für den 8jährigen Wuschel. Begleiterscheinung: nur
eine Woche später war er wieder heimatlos – diesmal ohne den
Schein…..!!
Nachdem er nun vier Wochen im Gemeindezwinger ausharren musste,
seine Ex- und ExEx- und ExExEx-Halter aber sicher alle Bescheid
wussten, ist er bei uns eingezogen. Ihn umweht der Gestank der
Entzündung: Seine Ohren sind derart mit Eiter und Sott angefüllt,
dass wir beschlossen haben, sie in Narkose in aller Ruhe zu reinigen
und zu heilen.
Fernando, so heisst der Bär, ist eine Seele von Hund und ist
rein typmässig eine Kreuzung aus Irischem Wolfshund und Briard. Er
wird in der Narkose das gesamte Programm über sich ergehen lassen
müssen und ich hoffe sehr, dass in ca. 2 Wochen die Leute Schlange
stehen werden, um diesem Senior gegen Kostenerstattung (und OHNE
Draufgabe meinerseits an seinem Halsband) ein liebevolles Heim zu
bieten.
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Bleik und sein Hof haben hohe Wellen geschlagen und Unmengen
von Leuten motiviert, mich zu kontaktieren. Am Wochenende werden
Besichtigungen sein und dann sehen wir weiter. Für alle, die auch
gerne einen Hof im Wendland hätten, jetzt aber weder Zeit noch Lust
hatten, die Reise anzutreten: Es sind noch weitere vier Höfe in
Guhreitzen zum Verkauf angeboten und der nächste beginnt mit
deutlich mehr Land (meines Wissens nach) bei 70.000 Euro.
Bei diesem schönen Sommerwetter würde sich eine Reise doch sicher
lohnen. Hundeleute können entweder im
www.eulenhaus.de samt Vierbeinern nächtigen oder aber in
www.salderatzen.de oder in
www.hotel-alte-post-luechow.de . Natürlich handelt es sich bei
den Betreibern um Hundefreunde!!
16.7.08
Ein Anruf einer älteren Frau erreicht mich. Sie hat Interesse an
einem extrem kleinen Hund, da er bei ihr im Fahrrad-Korb sitzen soll
und sie nicht mehr so schwer heben möchte. Ich verweise sie an
Piccolino, den 12mon. tollen Yorkshire-Terrier der Tierhilfe
Wendland. (Hier zu sehen:
http://www.tierhilfe-wendland.de/vermhunde_picolino.htm )
Die nächste Frage: Muss der auch nicht geschoren werden? Was ich
verneine, denn selbst wenn Piccolino, wie jetzt, mit der Schere
frisiert wurde, um Verfilzungen der vorherigen Haltung zu entfernen,
erfolgt natürlich nie eine Schur, die den Hund nackt machen würde.
Daraufhin berichtet die Frau von ihrem Westi, der alle 12 Wochen
GESCHOREN wurde. Meine Einwürfe, dass ein Terrier GETRIMMT würde,
lässt sie nicht gelten. Die Hundefriseuse hätte da mehr Ahnung!
Also gut – was soll hier eine Diskussion bringen?
Meine weiteren genannten Vermittlungshunde werden alle SOFORT auf
den Punkt hin abgeklopft: Muss der geschoren werden?????
Auf Nachfrage erfahre ich, dass die Interessentin die Kosten des
Friseurbesuchs alle 12 Wochen als zu hoch empfindet. Ich gehe jetzt
einmal von 20 – 30 Euro für diese Dienstleistung aus.
Mein Einwurf, dass regelmässige Entwurmungen, Impfungen und evtl.
einmal ein Durchfall-Präparat ja deutlich teurer sind, schmettert
sie mit dem Einwand ab, dass man ökologisch (!) impfen sollte und
ihre Hunde nur Tollwut-Prophylaxe bekamen. Nach Rücksprache mit
ihrem Tierarzt (gebt mir seinen Namen!!!) , der auch bestätigte,
dass die restlichen Krankheiten, gegen die geimpft würde, keine
Gefahr bildeten, sei sie wegen der vielen Impfzwischenfälle völlig
davon ab gekommen. Auch verwurmt seien ihre Hunde nicht! Meine
Frage, welche Studie sie in Bezug auf die Zwischenfälle heran ziehen
würde, wird mit dem dummen Satz: „Aber das findet man ja überall im
Internet….“ beantwortet. Mein Einwurf, dass ich bei ca. 2000
Impfungen (wenn nicht mehr…) noch NIE einen Zwischenfall gehabt
hätte, lässt sie nicht gelten. Mein Hinweis auf Ratten bei uns auf
dem Lande, die aus Pfützen trinken und Hunde mit Leptospirose
infizieren, wird abgeschmettert. Mein Einwand, dass sie noch nie
Hunde an Staupe hat elendig krepieren sehen, wird auch verwischt.
Gut denn, ich beschliesse, dass DIESE Frau keinen Hund von mir
bekommen wird, da sie eine Gefahr für dessen Leben ist. Sei es aus
Dummheit, sei es aus Geiz!!
Und deshalb für Sie, liebe Leser, gerade jetzt zur Urlaubszeit der
wichtige Hinweis auf STAUPE in Mecklenburg-Vorpommern bei den
Füchsen!
Wenn Sie in dieses Gebiet reisen und Fido ist an Ihrer Seite, dann
achten Sie unbedingt darauf, dass sein Impfschutz aufgefrischt (geboostert)
ist. Das bedeutet, dass ein Hund, der ca. vor einem dreiviertel Jahr
seine letzte Komplett-Impfung erhielt, unbedingt vor der Reise eine
neue Impfung erhalten sollte. Am schönsten wäre es, wenn das ca. 2
Wochen vor Abreise passieren könnte. Dann können Antikörper ohne
Stressbelastung im Umfeld gebildet werden und Fido geht sicher und
gestählt ins „feindliche Leben“.
Lesen Sie hier, was Animal Health Online dazu mitteilt:
Staupe bei Füchsen: Hundehalter sollten den Impfschutz ihrer
Tiere überprüfen
Ludwigslust (aho) - Bei der Untersuchung tot aufgefundener Füchse
wurden in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Monaten vermehrt
Staupe-Infektionen als Todesursache ermittelt.
Da die Staupe besonders für Hunde gefährlich werden kann, sollten
Hundebesitzer den Impfstatus ihrer Vierbeiner überprüfen und ihre
Schützlinge gegebenenfalls nachimpfen lassen. Hierzu rufen jetzt die
Veterinäre des Landkreises Ludwigslust auf.
Staupe ist eine akut oder subakut verlaufende, fieberhafte
Viruserkrankung der Fleischfresser. Sie ist für den Menschen
ungefährlich, aber wohl die bekannteste Infektionskrankheit des
Hundes. Die Aufnahme des Erregers erfolgt oral oder aerogen und die
ersten Krankheitserscheinungen sind 3-7 Tage nach erfolgter
Infektion zu beobachten.
Das Krankheitsbild ist sehr vielgestaltig und führt häufig zum Tod.
Nach den Erstsymptomen (hohes Fieber, Fressunlust, Mattigkeit)
entwickeln sich unterschiedliche Verlaufsformen, die die Lunge, den
Magen-Darm-Trakt, das zentrale Nervensystem oder die Haut betreffen
und oft ineinander übergehen.
Da nach Beurteilung der Veterinäre vom Landkreis Ludwigslust damit
zu rechnen ist, dass eine weitere Erregerausbreitung erfolgt, ist
die vorbeugende Impfung der Hunde zu empfehlen.
(c) Copyright Dr. M. Stein, Am Kiebitzberg 10, 27404 Gyhum
http://www.animal-health-online.de /
manfred.stein@t-online.de
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Auf der Startseite haben Sie sicher den Aufruf zur
Mondscheinwanderung im Umkreis von Lüneburg entdeckt. Für
alle, denen das viel zu weit entfernt ist, ein anderer Tipp einer
Hundehalterin, die Jimmy von mir übernommen hat. Frau Qu.
schreibt begeistert:
Aus eigener Erfahrung möchte ich Ihnen einen Tipp weitergeben:
www.hundewandern.de
Habe mit dem Veranstalter am Samstag eine Tageswanderung im
Weserbergland gemacht: ganz toll und absolut professionell!
Mein Jimmy war spitze! Bin ganz happy! (Jimmy läuft inzwischen
problemlos frei und ohne Leine – wer hätte das vor gut einem Jahr
für möglich gehalten?! – Muss wohl doch noch mal für Ihre Homepage
schreiben…)
Im Detail: Die Inhaberin, Frau Ali, ist studierte
Touristik-Managerin und hat als solche gearbeitet. Aufgrund des
großen Erfolgs macht sie
www.hundewandern.de inzwischen hauptberuflich. Sie hat 3
Reiseleiter, die nebenberuflich für sie arbeiten. Diese müssen als
Reiseleiter zertifiziert sein, Kurse in erster Hilfe, speziell im
Outdoor-Bereich, und eine „Hunde-Ausbildung“, speziell in Verhalten
und Verhaltensstörungen, gemacht haben.
Bei Buchung von mehrtägigen Reisen gibt es einen
Reisesicherungsschein (sonst ja eigentlich nur bei Schiffsreisen
üblich). Zwei Teilnehmerinnen waren schon das 6. Mal dabei.
Wer also gern mit seinem Hund wandert und dem Hund freien Auslauf
mit vielen Hunde-Sozialkontakten über einen Tag gönnen möchte,
sollte mal die Homepage besuchen. Angebote gibt es für einzelne Tage
und mehrtägige Reisen im In- und Ausland.
Danke, liebe Frau Qu., für diesen sicher für viele Leute
interessanten Tipp.
Dass Jimmy so ein toller Hund geworden ist, liegt an Ihrer
unglaublichen Disziplin und der Absicht, alles erforderliche Wissen
zu inhalieren.
Ich muss den Lesern kurz erklären, dass es sich hier um eine höchst
motivierte Hundeanfängerin handelt, die es geschafft hat, mit
kontinuierlicher Schulung und positiver Motivation einen
geschliffenen Diamanten aus Jimmy zu machen.
Nicht jeder Hund endet als Versuchsballon, wenn Anfänger ihn
adoptieren.
Und jetzt sollten die aktiven unter Ihnen einmal die website
durchforsten, ob etwas für Hund & Halter zu finden ist.
13.7.08
Sabrina bringt es im letzten Teil
des Beitrags der Meinungsecke auf den Punkt: „……Was den
Hundshuus-Lesern sicher auch nicht passiert, aber wahnsinnig vielen
anderen eben leider schon.“
Heute habe ich einmal ein wenig
Berge von e-mails sortiert und da fiel mir eine Zuschrift von Gisela
St. In die Finger. Ich zitiere:
…..Wie angenehm hebt sich Ihre
homepage von den vielen anderen Vermittlungsseiten ab, da man hier
den Eindruck hat, sie alle würden sich kennen und in stetem Kontakt
miteinander stehen. Die Einträge in die Ecke und das Gästebuch sind
immer qualifiziert und auch quantitativ weitaus ergiebiger, als man
das von anderen Foren kennt.
Ich wünsche weiterhin viel Glück
bei den Vermittlungen und werde als Stammleserin immer dabei sein.
Vielleicht finde ich auch einmal den Einstieg als Schreiberin. …………
Und damit spricht mir Frau St. aus
der Seele – genau so ist es!!
***************************
Die Nachricht von TASSO, dass in
Amerika weiterhin Hunde geklont werden sollen, machte mich sehr
nachdenklich und auch bestürzt!
Zitat aus dem TASSO-newsletter: „……Um
einen Hund zu klonen, müsse dem „Original“ bis zu 6 Gewebeproben
entnommen werden. Die operative Entnahme der Eizelle der Leihmutter
sei äußerst kompliziert, ebenso das Einsetzen und habe nur ein sehr
enges Zeitfenster von wenigen Stunden. Das Klonen sei also ein sehr
verlustreicher Prozess, so Eckerhard Wolf vom Gen-Zentrum der
Universität München. Die Effizienz der Methode liege bei 0,5
Prozent. Außerdem seien ca. 200 Leihmütter nötig, bis ein einziger
Klonwelpe das Licht der Welt erblickt. Für die Ähnlichkeit und den
Charakter des neuen, alten Hundes gäbe es naturgemäß auch keine
Gewähr.“
Ich finde es beängstigend, wenn
Menschen nicht in der Lage sind, dass Wort Tierliebe nicht weiter
als bis zum eigenen Fiffi umzusetzen.
Das sind die Menschen, die von
weitem grölen: Nehmen sie ihren Köter an die Leine!
Fiffi ist Tierliebe, alle anderen
Hunde sind Köter!
Wenn man dann bedenkt, dass TÄGLICH
in amerikanischen Tierheimen Millionen von Hunden und Katzen
getötet werden, da Menschen ihre entsorgten und ungeliebten Tiere
gnadenlos Tierheimen (die fast alle töten) übereignen, dann ist
diese Nachricht um so schlimmer und zeigt nur, wie pervers
Entwicklungen auf diesem Planeten verlaufen!
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Und nun hier ein wirkliches
Schmankerl…..
Ich bekam es von
Tierschutz-Freunden weitergeleitet und genau wie sie schrieben, dass
sie dog-dancing immer für etwas „naja“ gehalten haben, sah ich es
auch. Sicher tolle Möglichkeiten, den Hund zu fordern, aber ich
persönlich wäre peinlich berührt, vor Publikum unelegant meine Beine
schwingen zu müssen.
Hier allerdings ist es für mich das
Optimum, was erreichbar ist. Aber sehen Sie selber und allen Lesern einen schönen
Sonntag .
Ich war ganz erstaunt, wie viele
Menschen erstens immer brandaktuell dieses Tagebuch lesen und vor
allen Dingen, dass die Spenderin von Mickys Pullover (nach seiner
Schur im kalten Februar) weiterhin den kleinen Mann im Auge behalten
hat. Danke nochmals an Sie, Elke, und Glückwunsch an Ossi und seine
bezaubernde neue Partnerin. Was für eine hübsche kleine Lady…..
An dieser Stelle auch einmal einen
Gruss an alle die Stammleser, die so häufig gleich auf neue Texte
reagieren – allen voran Sabrina, die immer sehr schöne Texte
verfasst und schon seit langem in meinem Ordner “Stammleser“
angesiedelt ist….
Er ist gut gefüllt und gibt mir
immer ein Gefühl der familiären Bande über diese website hinweg zu
so vielen netten (und manchmal nur potentiellen) Tierhaltern.
********************
Heute früh erreichte mich folgende
mail, die ich einmal stellvertretend für andere, ähnlich lautende
einstellen möchte. Darunter finden Sie meine Antwort.
Mich würde interessieren, wie Sie
als Vermittler argumentieren würden. Sollten Jugendliche Hunde
anvertraut bekommen? Kommt es – Ihrer Meinung nach – auf das
familiäre Umfeld an? Kann jemand, der einmal einen Hund „weggegeben“
hat, überhaupt jemals wieder damit rechnen, von seriöser
Vermittler-Seite her ein Tier zu bekommen? Mich würde Ihre Meinung –
in der Meinungsecke – interessieren…..
Brief an mich (mit geänderten
Initialen):
Ich A.B. (15), wünsche mir seit
längerem wieder einen Hund. Vor zwei Jahren hatte ich schon einen
der aber jedoch leider weggeben werden mußte. Ich möchte wieder
meine ganze Freizeit lang mit meinem Hund spielen und herumtoben und
ihn füttern und meine ganze Aufmerksamkeit zeigen. Dies ist mein
größter Wunsch.
Meine Mutter würde ja auch gerne
einen haben, aber dort gibt es einmal das finanzielle Problem uns
einen zu kaufen und einmal das Problem das wir zur Zeit nur auf der
Suche nach einen Garten in unserer Nähe sind bloß noch keinen
gefunden haben.
Wenn sie sich vielleicht ein wenig
an meiner Nachricht interessieren wäre es nett wenn sie sich auf
meiner folgenden E-Mail Adresse melden würden.
e-mail auch bitte bei
rückfragen dort melden. Danke. A.B.
Meine Antwort:
Hallo A.B.,
danke für Deine mail bezüglich eines Hundes.
XXXXXX wurde nun in seinem kurzen Leben schon einmal verlassen! Und
genau das soll kein zweites Mal passieren!
Wenn Du aber sehr richtig schreibst, dass bei Dir bereits einmal ein
Hund weggegeben wurde, dann heisst das im Klartext, dass auch bei
Dir/Euch ein Hund sehr, sehr verlassen und unglücklich war und
hoffentlich noch einmal einen neuen Besitzer gefunden hat.....??
Ich denke, dass Menschen lernen müssen, Verantwortung für Lebewesen
FÜR IMMER zu übernehmen. Ein "weggeben" ist keine Lösung für eine
Beziehung zwischen Menschen und Hunden. Es werden ja auch keine
Kinder weggeben, wenn sie gerade einmal nicht erwünscht sind.
Ich vermittle Hunde nur in feste geordnete Verhältnisse, d.h. dass
Du mir einfach zu jung für die Verantwortung einem Hund gegenüber
erscheinst. Eine gute finanzielle Basis sollte vorhanden sein: Was
passiert mit einem Hund, wenn sich herausstellt, dass er z.B.
Diabetiker geworden ist oder eine neue Hüfte benötigt? Woher sollen
1.400 Euro oder mehr genommen werden?
Wenn Du wertvolle Hilfe leisten und dabei Hunden helfen willst,
stelle Dich in einem Tierheim vor und fange an, Dich dort nützlich
zu machen. Du lernst viele unterschiedliche Hunde kennen, Du tust
etwas sehr nützliches für die armen Insassen, Du hast eine Aufgabe
und Du musst zum jetzigen Zeitpunkt in Deinem Leben keine
dauerhafte, teure Verantwortung übernehmen!
Viele Grüsse
Birgit Schmidt
**********************
3.7.08
Sie merken es schon: dieses Wetter ist nicht dazu angetan,
Neuigkeiten im Tagebuch zu hinterlassen…..
Entweder werden stundenlang Blumen und Rasen gewässert oder bereits
zu nachtschlafender Zeit die Hunde bewegt.
Mittags ist das gesamte Haus verdunkelt und verschlossen und die
Hunde bemühen sich redlich, es mit ihrem heissen Atem zu erwärmen.
Aber der nächste Winter kommt früher, als es uns allen lieb ist.
Im Hundshuus ist wieder eine neue Hündin eingezogen: Fly.
Eine schwarze, unkomplizierte und junge reinrassige Schäferhündin,
die einfach immer nur den Menschen gefallen möchte.
Buma hat sich prima gemacht: keinerlei Verlustängste mehr,
keine Auffälligkeiten und alles in allem ein Traumhund für die
Liebhaber von Collies und Schäferhunden - oder einfach einer
Mischung aus diesen beiden Rassen.
Emmi und ihre Freundin Trudchen sind vorübergehend im
Hundshuus eingezogen und bewohnen jetzt den früheren Pferdestall, da
Emmi läufig ist und den heimischen alten Rüden um den Verstand
brachte. Die Kastration der kleinen Hündin wurde wegen ihrer
Zierlichkeit verschoben und nun hat sie ÄTSCH gesagt. Meine
Jungs – natürlich alle kastriert – benehmen sich hervorragend und
machen ihr den Hof. Emmi geniesst wilde Tobereien am Abend und
verhält sich mit bester Freundin Trudchen sehr gut.
******************
Mein lieber Micky, aber auch Mick oder Mickelmann genannt,
ist ausgezogen. Ich hatte es nicht geplant, aber ungewöhnlicherweise
hat Micky tiefe Zuneigung zum Mann des Ehepaares, das sich für ihn
interessierte, erkennen lassen und so kam sein Auszug sehr
überraschend und ohne grosse mentale Vorbereitung.
Ich habe diesen Zwerg in den 5 Monaten seines Aufenthaltes seit Ende
Januar sehr lieb gewonnen. Aber so ist es meistens: Die schwierigen
und stark gestörten Hunde wachsen einem viel mehr ans Herz als die
unkompliziert strukturierten Vierbeiner.
Und Micky mit seiner anfänglich panischen Angst vor Männern und
tausend Dingen des Alltags war ein wirklich armer Hund.
Wie entspannt schlief er jetzt mit im Bett und verteidigte seine
Menschen auch vor den gefährlichsten Angriffen, wie sie zum Beispiel
von Kurier-Fahrern oder angereisten Hunde-Interessenten ausgehen.
Im neuen Haushalt von Micky lebt ein vierköpfiges Katzenrudel.
Hoffentlich lässt sich mein Kleiner von denen nicht die Butter vom
Brot lecken…
22.6.08
EIGENTLICH wollte ich ja am 18.6. die zwölf Anrufe des Tages, die in
Zukunft richtig Arbeit nach sich ziehen würden, auflisten.
Aber wie so oft, es kam anders: Denn mein lieber Buma kam
dazwischen!
Ein Hund, der SOFORT sein erst seit kurzem bewohntes Zuhause
verlassen musste, da der Ehemann nicht mehr gewillt war, sich
beissen zu lassen. (Memme!). Ich habe sofort zugestimmt, einen
Männer-beissenden, mit anderen Hunden völlig unverträglichen Rüden
aufzunehmen, weil diese Aussagen nämlich nur in den allerwenigsten
Fällen wirklich zutreffen!
Buma wurde also gebracht, der neuen Halterin brach es auch fast das
Herz und er zog ins Hundehaus. Ein Rüde, der Collie-Anteile hat und
ein entsprechendes Sensibelchen ist. Sehr traurig machte er
seinem Unmut und Trennungsschmerz Luft! Am nächsten Tag musste mein
Mann als Test-Opfer herhalten. Was passierte? Natürlich nichts! Buma
wurde bekrault, getätschelt, per Augenkontakt „bedroht“ – alles half
nichts: er biss nicht zu!
Dann nahm ich mich des nächsten Problems an: Die Hunde. Meine
souveränen Damen wurden erstaunt, aber nicht unfreundlich begrüsst
und meine nach und nach gesamte Riesengruppe schien den Hund auch
eher zu begeistern, als ihn zu Attacken hinzureissen. Also gut
– zum Hundekampf
eingeladene Menschen
mussten das Grundstück
enttäuscht
wieder verlassen! (Achtung, Ironie!)
Heute nun liegt Buma, der (noch) Verlustängste hat, zufrieden neben
meinem Schreibtisch. Nachts
hat er ein bequemes eigenes Bett im Schlafzimmer und NICHTS kann ihn
dort wegbringen! Ein Klasse-Hund, wenn auch sein gesamtes
kurzes Leben bei einem unberechenbaren Alkoholiker im Besitz und im
Moment noch manchmal etwas misstrauisch abwägend. Nach 2-3 Wochen
ist er einfach nur toll und sollte ein TRAUM-ZUHAUSE bekommen.
Bewerbungen bitte zu Hauf` an mich….
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Tja, und weil zum Sonntag und schönem Wetter und gutem
frischgebackenen Kuchen auch gute Nachrichten gehören, hier gleich
zwei Stück für Sie:
Elise, die im letzten Jahr durch mich vermittelte vermilbte, nahezu
nackte Hündin hat ihrer Besitzerin wieder einen neuen Text diktiert,
den Sie hier finden und lesen können:
Und wenn Sie diese schöne Geschichte zu Ende gelesen haben, dann
noch etwas Nettes hinterher? Hier finden Sie die absolut
unglaubliche Geschichte der weggelaufenen Nellie, die wie durch ein
Wunder wieder in Sicherheit ist – NACH DREI MONATEN!!
Danke auch an Frau Alberts, die mir diesen Link schickte und mich
immer auf dem Laufenden hält….
Und damit nicht genug: Zum Abschluss des entspannten Lesens noch
eine rührende Schilderung zur Adoption einer „Lumpenpuppe“ : Ist
ganz bezaubernd geschrieben und sollte mehr Leuten Mut machen, aber
vor allen Dingen der Antrieb sein, unseren Alterchen
bis zum Ende einen
tollen Lebensabend zu bieten!
„Shit happens“ sagt der Kanadier lapidar – Scheiss passiert eben.
Das ist sicher etwas locker ausgedrückt und trifft nicht bei jedem
Vorgang den Tonfall. Heute jedoch scheint es das Leitmotiv des Tages
zu sein…….
Anruf 1:
Ein 13j. Rottweiler liegt ohne Wasser in einem der umliegenden
Dörfer an seiner Kette und lässt keinen Tierfreund an sich heran.
Die Halter sind nur einmal kurz verreist, Futter und Wasser ist auf
Vorrat placiert!
Futter ist längst aufgefressen, Wasser ausgetrunken und der arme
Hund fast irrsinnig vor Durst. Ein Fall für den Kreisveterinär, der
verspricht, sofort den Kontrollbesuch zu fahren.
***********
Anruf 2:
Ein seit Jahren in Ahlum zur Vermittlung befindlicher alter
Belgischer Schäferhund wurde in ein anderes Tierheim umquartiert, um
seine Vermittlungschancen zu erhöhen. Leider verschlechterte sich
seine Lebensqualität, ich werde um Hilfe gebeten.
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Die Handwerker kommen und arbeiten weiter an den neuen Hunderäumen,
die entstehen werden. Das heisst Stress für uns alle, da die
Gartentüren ständig aufstehen, die Arbeiter ausserdem Angst vor der
Meute haben und wir alle im täglichen Ablauf gestört sind.
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Anruf 3:
Eine Dame aus dem Norden hat einen ausgesetzten Hund aus der Türkei
mitgebracht. Die Zusammenführung mit dem Neuankömmling und ihrem
bereits vorhandenen 4j. unkastrierten Kangal-Rüden geht schief. Die
Hunde geraten sich in die Haare, der Mann wird beim Versuch der
Trennung verletzt.
Ich vermittle einen Pensionsplatz zur vorübergehenden Lösung und
muss mich um Erstkontakt, Fotos, Text und weitere Abläufe der
Vermittlung kümmern. Viel Arbeit kommt auf mich zu!
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Anruf 4:
Eine jung klingende Frau möchte ihren Dackel-Mix durch mich
vermittelt haben, obwohl es für sie mit einigem Umstand verbunden
ist. Sie wird eine Anreise von fast drei Stunden in Kauf nehmen
müssen, damit eine Begutachtung des Hundes sowie anschliessende
Fotos stattfinden können.
Der kleine Mann ist sehr niedlich, hat sich aber im Laufe des
Zusammenlebens einige Unarten angewöhnt, denen sich seine Halterin
nicht gewachsen sieht. Durch das Tierheim mit dem Prädikat
„Anfängerhund“ vermittelt, was ich für reichlich gewagt halte, ist
diese Beziehung entstanden. Fast jeder Anfänger macht unwissentlich
gravierende Fehler, die sich immer mehr verfestigen und dann ein
ehemals gutes Verhältnis leicht in eine Krise stürzen können.
Also auch hier einiges an Arbeit.
11.6.08
Es bringt
leider GAR NICHTS, wenn ich heulend ein Video betrachtet habe, dass
die Behandlung und den Umgang mit Elefanten im Zirkus-Alltag zeigt!
Es ist
schrecklich, aber solange es Menschen gibt, die gedankenlos zu
diesen Unternehmen rennen, um dort Wild-Tiere zu begaffen, so lange
müssen dieses abschreckenden Bilder um die Welt geschickt werden.
Wenn Sie
gute Nerven haben oder einfach der Meinung sind, Sie MÜSSEN im Sinne
des Tierschutzes die Realität sehen und überall dagegen eintreten,
bitte hier der Link:
Ich
schreibe z.B. Leserbriefe in der Zeitung, wenn diese dreimal
verdammten Zirkus-Unternehmen wieder hier im Landkreis einfallen.
Schlecht gehaltene, zu Clowns degradierte und misshandelte Tiere in
viel zu kleinen Wagen und Ausläufen.
Es darf
einfach nicht sein, dass gedankenlose Eltern mit ihren Kindern
solche Dinge unkritisch anschauen und den Kindern NICHT ERKLÄREN,
dass auch Tiere eine Würde haben und nicht zur Juxfigur für Menschen
verkommen dürfen. Ich habe persönlich nichts dagegen, wenn Tiere wie
z.B. Hausschweine oder bestimmte Hunderassen abgerichtet werden,
kleine Kunststücke zu präsentieren. (Immer vorausgesetzt, niemand
setzt Gewalt im Umgang mit den Tieren ein), aber am liebsten sind
mir Unternehmen mit menschlichen Vorführungen, die diese Art der
Unterhaltung meistens freiwillig wählen.
Diesmal
also keine Hunde-Schicksale im Tagebuch, denn ich musste mein
Entsetzen einfach mit Ihnen teilen. Bitte denken Sie immer an die
armen, armen misshandelten Elefanten, wenn Sie in
Circus-Vorführungen welche sehen und teilen Sie den Betreibern und
der Lokalzeitung mutig Ihren Unmut darüber mit!!
7.Juni 2008
Über den
Tod von Gert Haucke wurde ich erst durch den Eintrag von Frau Opitz
informiert und es hat mich erschüttert. Zwar hatte er kein Alter, in
dem der Tod völlig unerwartet kommt, aber es ist ein Unterschied, ob
man Menschen kannte oder nicht.
Ich lernte
Gert im Jahre 1976 kennen, als ich in der Wochenzeitung DIE ZEIT
einen langen Artikel seiner Frau las, der den Titel hatte: Die armen
Hunde des Herrn S.
Es ging
darin um einen Hundehändler aus Hamburg-Rahlstedt, der damals einen
schwunghaften Handel mit zu jungen und kranken Welpen betrieb. Der
Artikel erschütterte mich zutiefst, ich verbrachte fast die gesamte
Nacht damit, den grossformatigen Artikel auf DIN A3 zurecht zu
basteln, um ihn am nächsten Tag im Copy-Shop 200x zu kopieren und an
alle nur erdenklichen Menschen zu verteilen: vor der Uni, in der
Mensa, in der U-Bahn und was weiss ich, wo noch. Dann nahm ich
Kontakt zu Gerts Frau auf, was sehr schwer war, da sie wohlweislich
den Artikel unter Pseudonym geschrieben hatte und niemand in der
Redaktion mir Auskunft gab.
Lange
Rede, kurzer Sinn: Ich nahm mir ein Urlaubssemester, hatte zwei
Mitstreiter aus meinem Bekanntenkreis im Kampf gegen den Händler und
hatte deshalb etliche Male pro Woche mit Ute Blaich und ihrem Mann
Gert Haucke über fast ein Jahr zu tun.
Wir haben
trotz unendlicher gesammelter eidesstattlicher Aussagen Geschädigter
NICHTS erreicht, dafür wurde ich aber von dem Händler wegen übler
Nachrede und etlicher anderer Punkte angeklagt und hätte ich bei der
Sache nicht den guten Anwalt der ZEIT gehabt, wäre ich aus der Sache
mit 21 Jahren als Vorbestrafte heraus gegangen. Interessanterweise
gab es damals einen Tierarzt, der blanko abgestempelte Impfpässe an
eben jenen Händler en gros ausgab (ich konnte 15 davon aus einem
Ordner auf dem Schreibtisch stehlen, als wir zu dritt als
potentielle Kunden auftraten). Dieser Tierarzt ist heute weiterhin
sehr aktiv und würde ich einige Service-Leistungen von ihm erwähnen,
wüsste jeder Leser aus der Hundevermittlungsszene, um wen es sich
handelt.
Aber das
nur am Rande…..
Gert
Haucke, Ute Blaich und ich hatten weiterhin engen Kontakt und ich
werde NIEMALS eine Episode vergessen, die mich schwer beeindruckte:
Gert und
mich verband ein abgrundtiefer Hass auf diese „Gutsherren-Menschen“,
die gerne per Geländewagen durch ihre gepachteten Gebiete fahren und
stolz wie Oskar sich verbitten, dass normale Menschen in ihren
Jagden herumlaufen – womöglich mit Hund und dann als Gipfel der
Unverschämtheit unangeleint!
Eines
Tages näherte sich unserer kleinen Spaziergruppe (3 Menschen, eine
schwarze Schäferhündin, ein Boston-Terrier, ein Mops) so ein
Geländewagen und ein wie ein Rohrspatz rotgesichtiger brüllender
Jagdpächter verlangte das SOFORTIGE Anleinen der Hunde. Gert ging
bedrohlich auf ihn zu, ein Wort gab das andere, der Jäger stieg aus
und hatte recht schnell das Gewehr in der Hand und drohte mit dem
Abschuss der Tiere.
Gert
brüllte ihn wie ein Stier in einer Lautstärke an, die mein Blut in
den Adern gefrieren liess und griff nach dem Gewehr. Damit ging er
dann an den nächsten Baum und zerschmetterte es mit einer solchen
Wucht, dass es zerbrach. Dann brüllte er seine verschreckt stehenden
Frauen und Hunde an: Wir gehen!! und alles setzte sich in Bewegung.
Der Jäger war erstarrt, er rückte und rührte sich nicht und Gert
ging schon bald wieder munter plaudernd mit uns seines Weges! Damals
sagte er einen guten Satz: Man soll sich von Schnöseln nicht immer
alles bieten lassen!!
Wen es
interessiert: es kamen weder jemals eine Anzeige noch eine andere
Forderung seitens des Jägers……..
Ich werde
diesen lauten, furchtlosen, den Hunden völlig verfallenen Mann
vermissen und bin dankbar, dass ich das Glück hatte, ihn zu kennen.
Ich werde
in meiner bald erscheinenden Rubrik: „Durch die Lesebrille
betrachtet“ das Buch, dass er mit Heiko Gebhardt zusammen
geschrieben hat, ganz oben auf die Liste setzen und es ALLEN
Hunde-ANFÄNGERN empfehlen. Es heisst: „Die Sache mit dem Hund“ und
schildert schonungslos, wie Rassen wirklich sind (Zitat: den
Rassehunden unter das Fell geschaut). Es schildert aber auch, wie
der Alltag mit Hund aussieht und schliesst sinngemäss: Wenn Sie nach
Lektüre dieses Buches immer noch der Meinung sind, einen Hund haben
zu wollen, dann kann ich Sie nicht daran hindern….!
3.Juni 2008
Ich weiss
gar nicht, wo ich anfangen soll, zu berichten – es kam einiges
zusammen.
Heute
bekam ich Post von meiner langjährigen Tierschutz-Freundin
Christiane, die ein wirklich erstklassiges Beispiel für nimmermüde
engagierte Tierschutzarbeit ist – und zwar ohne vorherige Anfrage,
was sie wohl tun könne……
Sie war
viele Jahre vollzeitberufstätig, was sie aber nicht davon abhielt,
sich ein Tierheim ihrer Wahl zu suchen (hier war es das kleine
Tierheim Grosshansdorf bei Hamburg), um dort tatkräftig im Rahmen
ihrer Möglichkeiten mitzuhelfen.
Christiane
lernte sehr schnell, gute Tierfotos zu erstellen und hat für den
Verein die jeweiligen Neuzugänge fotografiert und bearbeitet und
damit der webmasterin schnelle Vorlagen für die Listung der Tiere
geliefert.
Jemand,
der nicht mit der Vermittlungstätigkeit zu tun hat, kann nicht
ermessen, WIE viel Arbeit die Fotos, deren Auswahl und letztendlich
die Bearbeitung machen. Oft scheitert in Tierheimen die aktuelle
Listung der Tiere an fehlenden Fotos.
Aber das
ist nicht alles, was Christiane tut. Neben der Versorgung ihrer
Pferde, der beiden Hunde und der Katzen hat sie von Zeit zu Zeit
auch die Möglichkeit, ein Schaufenster einer Apotheke zu dekorieren.
Und zwar mit Dingen des Tierschutzes. Und diesmal hat sie mir
mitgeteilt, dass sie das Hundshuus sowie das Tierheim Grosshansdorf
ausgewählt hat.
Das sieht
dann praktisch meist so aus, dass sie Fotokopien von „dem Angebot“
erstellt und die Tiere an einer gespannten Wäscheleine „aufknüpft“.
So haben viele Leute im Vorbeigehen, besonders aber auch, wenn sie
keinen Internet-Zugang haben, die Möglichkeit, eventuell den Hund
oder die Katze ihrer Träume zu finden.
Ich
zitiere Christiane einmal:
Ich habe
das Schaufenster wieder für einige Monate für den Tierschutz
bekommen und auf einem weißen Aufsteller Deine Internetseite mit
Logo sowie einige Vermittlungshunde auf DINA4 herum drapiert - mit
einem Foto und Beschreibung in Kurzform und Hinweis auf Deine
Kontaktdaten. U.a. Micky, Tequilla, Cem, Mathilda, Cora. Auf dem
anderen Aufsteller ist das Tierheim Großhansdorf vertreten, außerdem
noch eine Auswahl von Collie in Not-Hunden und Peta-Informationen
für Kampagnen-Werbung (Materialbestellung etc). Soll ich Dir ein
Foto vom Schaufenster mailen?
Gerne
hätte ich ein Foto davon und wenn ich es habe, werde ich es Ihnen
einstellen.
Ist das
nicht eine gute Idee?
Danke,
Christiane, an dieser Stelle einmal für Deine unermüdliche Arbeit
und Deine immer netten und langen mails, auf die Du so selten eine
Antwort erhältst.
Aber dann
schreibt sie noch eine wunderbare Geschichte, die ich Ihnen auch
nicht vorenthalten möchte:
Ich hatte mich in einen "Tequilla" im Tierheim Großhansdorf
verliebt. Amadeus ist ein Boxermischling und sofort kam von den
Leuten "Das ist ja ein Kampfhund". Er ist und war ein Traum und ich
hätte ihn am liebsten gleich mitgenommen. Für ihn hatte ich mich
besonders ins Zeug gelegt, damit er schnell aus dem Tierheim raus
kommt und die Boxernothilfe um Hilfe gebeten. Eine Frau Norton
wusste gleich Rat und hat sich sehr engagiert, er kam auch auf deren
Internetseite, sie hatte aber auch gleich ein junges vor- und
nachkontrolliertes Paar an der Grenze zu Holland an der Hand, die
gerade und sehr plötzlich ihren sehr geliebten Tierschutzhund (Presa
Canario) verloren hatten. Sie trauerten noch sehr, aber Frau Norton
wollte sich erkundigen, ob Amadeus nicht eine Chance bei den Leuten
hätte. Und stell`Dir vor: Es hat tatsächlich geklappt. Mein lieber
gestromter Knutschhund fand nach nur wenigen Wochen Aufenthalt im
Tierheim Großhansdorf liebe Leute, die den weiten Weg von Goch nach
Großhansdorf gefahren sind und ich habe schon einige Fotos und
Rückmeldungen bekommen. Es gibt zum Glück noch solche Wunder und
liebe Menschen sowie Liebhaber dieser Hunde. Das war ein schönes
Erfolgserlebnis.
Das
finde ich aber auch, Christiane, meinen Glückwunsch zu dieser
Aktion!!
****************************
Sicher
haben einige Leser schon in der Meinungsecke von Doddis
Auftritt im Stand der Handicap-Hunde gelesen, ich möchte aber noch
einmal den Link dazu einstellen:
Es ist
wirklich immer wieder erstaunlich, was Kati mit Geduld und
Engagement aus dieser Hündin „herauskitzelt“, obwohl oftmals die
Rahmenbedingungen nicht ideal waren. Dabei denke ich in erster
Linie an die Zusammenführung der damals noch zwei Hündinnen, die nur
mit wirklicher Konsequenz und Hintergrundwissen so gut gemeistert
wurde.
Das Gros
der Hundehalter hätte Doddi wegen Unverträglichkeit mit der
Ersthündin „zurückgegeben“. Kati dachte nicht einmal im Traum daran,
sondern machte beiden Hunden klar, dass es einen Weg für alle geben
kann. Aber das haben Sie ja alles schon längst auf der website
nachgelesen, nicht?
*****************************
Una
ist ja vor einer Woche ausgezogen und ich war sehr skeptisch, ob ein
Riesenschnauzer-Mix in der Lage sein wird, Hühner und Katzen zu
übersehen.
Anfänglich
sah es ganz und gar nicht danach aus. Ich hatte vorsorglich eine
gute Hundetrainerin empfohlen und ich muss Unas neues Rudel hier
einmal öffentlich loben: SOFORT wurde um Hilfe bei der Trainerin
angefragt, und von da an intensiv geübt. Als nun gestern der zweite
Unterrichtstermin war, gab es keinen Zweifel daran, dass alle viel
Zeit in die Übungseinheiten gesteckt hatten: Una sass inmitten des
riesigen Grundstücks, umgeben von flatternden Hühnern und rennenden
Katzen! Alle Achtung! Das habe ich in so kurzer Zeit nicht
erwartet! Meinen Glückwunsch!
*******************************
Irgendwie
kamen in letzter Zeit reihenweise Fotos und Berichte meiner
Ehemaligen bei mir an, die mich alle ganz besonders gefreut haben.
Ich glaube, diese Lawine hat die liebe Sabrina Hartmann mit ihrer
netten Aktion „Nervennahrung“ losgetreten.
Die Idee
war wirklich rührend, die Resonanz der Schreiber auch, aber es ist
sicher etwas, wozu ich mich erklärend äussern sollte. Ich halte
Depressionen für nichts, was vor der Öffentlichkeit verheimlicht
werden sollte, muss aber trotzdem sagen, dass ich nicht generell
darunter leide. Es gibt nur einfach Tage – alle Vermittler können
ein Lied davon singen – an denen man ganz tief durchhängt. Das sind
die Tage, wenn die Negativ-Nachrichten hereinbrechen, als gelte es,
Rekorde darin zu erringen.
Dazu
Besucherparteien, die dummes Zeug erzählen und alles, nur nicht
meine Hunde im Kopf haben, dann noch vier Anrufer, die sich alle
ihrer Hunde entledigen wollen und der Tag ist wirklich gelaufen.
Nach so
einem Tag hilft nur ein guter tiefer Schlaf und morgens geht es dann
gestärkt erneut ins Rennen. Und die Nachrichten aus der Türkei sind
etwas, was mich seelisch wirklich mitnimmt. Dieser abgrundtiefe Hass
den Tieren gegenüber, die Brutalität, die bei der Vernichtung der
Lebewesen an den Tag gelegt wird und dazu unsere absolute
Hilflosigkeit.
Natürlich
drohe ich ständig mit meiner Abwesenheit und der Stornierung eines
angeblich gebuchten Urlaubs. Aber glauben Sie wirklich, es
beeindruckt einen Türken vor Ort?
Ich war
nur einmal in der Türkei und habe – wie in vielen anderen südlichen
Ländern auch – sofort nach der Rückkehr Kontakt mit
Reiseveranstaltern, der Botschaft und dem Hotel aufgenommen, um mich
über die Situation der Tiere, damals besonders der Tanzbären, zu
beschweren. Teils kamen nette Briefe zurück und Dank der
Organisation VierPfoten ist sicher in dem speziellen Punkt viel zum
Guten verändert worden. Aber erneut dort Urlaub machen? Nein, ich
nicht! Eine wirkliche Dauerdepression vor Ort wäre die Folge.
25.5.08
Ich kann es nicht ändern: Die Welt
- besser gesagt viele Menschen - sind schlecht!
Ein paar "Neuigkeiten" von heute Morgen für Sie:
**Mehreren Tierschutzvereinen wurden grosse bis grössere Beträge per
Abbuchung Dritter entwendet. Der/die Täter hofften, dass die Konten
nicht regelmässig kontrolliert werden.
**Ein Unbekannter gab sich bei Haltern eines vor kurzem vermittelten
Hundes als „tierärztliche Nachkontrolle“ aus, der sofort den Hund
zwecks Untersuchung mitnehmen wollte.
Bitte bedenken Sie: JEDER seriöse Verein meldet seine Vorkontrolle
vorher mit Namen und ggf. Telefonnummer an, so wissen die
potentiellen Halter, wer berechtigt ist, Fragen an sie zu richten.
Ebenso werden natürlich Nachkontrollen angemeldet und die
Kontrolleure per Namen genannt. Im obigen Fall versuchte eindeutig
jemand, einen Rassehund auf dummdreiste Art zu stehlen!
Bitte seien Sie immer hellwach, wenn es um Dinge geht, die nicht zu
einem normalen Ablauf gehören. Rufen Sie sofort Ihren
Vermittler/Verein an und lassen sich Dinge bestätigen. Haben Sie
keine Hemmungen, Leute wieder wegzuschicken und erneut kommen zu
lassen!
**Eine junge Frau klingelte an der Tür einer älteren Dame, um den
Zwergpudel zum Gassi-Gehen abzuholen. Die Halterin war überrascht,
als sie aber den Namen ihrer Pflegekraft hörte und vernahm, dass es
als Arbeitsentlastung gedacht sei, gab sie die Hündin vertrauensvoll
mit.
Das die kleine Maus niemals wieder auftauchte und wahrscheinlich als
Gebärmaschine in einem Käfig in einem Nachbarland missbraucht wird,
brauche ich nicht zu erwähnen, oder?
**Heute kam wieder die gesammelte Liste der neuen Tierhalter für die
„Schwarze Liste“ per mail an. Wenn ich die Gründe hier für die
einzelnen Familien benennen würde – Sie würden es nicht glauben!
Es ist unvorstellbar, was Menschen mit Tieren anstellen und wie sie
hinterher offensichtlich keinerlei Schuldbewusstsein an den Tag
legen und ERNEUT nach einem Tier suchen!
Das Durchforsten der mehrheitlich vorhandenen Schwarzen Listen
kostet inzwischen richtig Zeit und ich frage mich, auf welche
gigantische Grösse diese Datenbanken noch anwachsen sollen……..
22.5.08
Es gibt Tierschutz-websites, die mich vor Neid erblassen lassen:
Alles ist wunderbar, rosarot oder himmelblau und man ist förmlich
angesteckt von der guten Laune, den tollen Erfolgen und der
positiven Einstellung! Wohl dem, ders kann!
Ich habe jetzt mehrmals versucht, in meinem Tagebuch nur
angenehme Dinge zu berichten, aber es ist offenbar nicht meine Welt.
Ganz zu Beginn dieser Rubrik schrieb ich Ihnen, dass diese Texte an
dieser Stelle natürlich auch ein Stück Therapie für mich sind und
dazu gehört nun einmal auch der ganze schreckliche
Informationsschwall, der täglich in meinem „Briefkasten“ anlandet.
Zum Beispiel ist da die Nachricht des ermordeten Hundes. Ein in
seiner Ehre gekränkter, angetrunkener Mann kam in die Wohnung seiner
Ex-Freundin, um die restlichen Sachen zu holen. Die Frau war mit dem
neuen Freund zum Einkaufen gegangen, nur ihr Hund befand sich zu
Hause. Der Ex-Mann stach auf den Hund ein, durchtrennte letztendlich
dessen Kehle und verpackte ihn in einer Reisetasche, die er dann vor
der Haustür deponierte.
Wie kann eine Frau nicht anwesend sein, wenn ein verletzter Ex in
die Wohnung kommt? Alleine das ist mir nicht nachvollziehbar. Aber
wie kann ich meinen ungeschützten Hund dort lassen? Er hätte
gekidnappt werden können oder eben aus Rache sonst wie geschädigt.
Was wir ja nun sehen…………..
Dann die schreckliche Geschichte vom 16.5., als einer ahnungslosen
Transporter-Fahrerin auf der Autobahn von einem vorbei fahrenden
Auto aus dem Seitenfenster zwei Welpen vor die Reifen geworfen
werden.
Stellen Sie sich das einmal bildlich vor – und zwar aus beiden
Positionen: Menschen, die kleine Hunde bewusst auf der Autobahn
ermorden! Was gehört für eine Kaltblütigkeit, für eine Brutalität zu
dieser Tat! Solche Menschen sind aus meiner Laien-Sicht eine Gefahr
für jeden von uns, sie werden immer wieder über Leichen gehen.
Und versetzen Sie sich in die Lage der armen Fahrerin (die übrigens
selber einen Hund besitzt): Ist es nicht das wirkliche
Schockerlebnis, etwas Lebendiges zu überfahren? Und dann junge
Hunde! Ich kann diesen Vorfall gar nicht vergessen.
Und gestern Abend erreichte mich die Nachricht von Frau Alberts von
der Laborbeagle-Hilfe, dass die arme, scheue und herumirrende Mary
nun letztendlich von einem Zug überrollt wurde! Was für eine
Tragödie: Sechs Jahre Labor musste dieser arme Hund erdulden. Dann
die Rettung mit allen Möglichkeiten für so einen armen Beagle und
nun wird er aufgrund menschlicher Dummheit zerfetzt!
Bitte schicken Sie jetzt keine politisch korrekten mails an mich mit
Hinweis auf „ …es kann jedem passieren“! NEIN, es kann nicht jedem
passieren!
Es gibt nämlich inzwischen auch für unerfahrene Menschen geeignete
Bücher über ängstliche Hunde, es gibt Hilfestellung vom Verein, der
die Laborbeagle betreut und es gibt den gesunden Menschenverstand,
der einem dringend sagt, dass man einen LABOR-Beagle nicht ohne
Geschirr und Schleppleine laufen lassen kann.
Ich hoffe, dass diese Halter für alle Zeiten auf den sog. „Schwarzen
Listen“ der Hundevermittler zu finden sein werden!
***********
Aber nun Schluss mit den düsteren Themen, ich wechsle jetzt mal zu
erfreulichen Sachen!
Wie Sie vielleicht schon gelesen haben, ist unser Dobbie nach 5
Monaten Aufenthalt im Hundshuus auf den Geissblatthof umgezogen. Er
macht sich gut, verhält sich unauffällig, hat viele Hundekontakte
und sieht täglich viele unterschiedliche Menschen. Alles Umstände,
die mich ganz glücklich machen, denn hier vor Ort ist einfach zu
wenig los, um einen Hund an Menschen zu gewöhnen. Dobbie hat also
eine reelle Chance für sein weiteres Leben.
Der kleine Poldi ist auch vermittelt. Er hat ein Traum-Zuhause
gefunden und ich danke Cl. und K.I.N.D. vom Hundstagebuch für die
freundliche Aufnahme als Pflegehund!
*************
Stammleser vom Hundshuus kennen noch die arme und nahezu nackte,
durch Milben zerfressene Elise, die sich unter den pflegenden
Händen von Frau Hintze zu einer Schönheit entwickelte.
Wer hätte gedacht, dass Elise jetzt eine längere Urlaubszeit in
Südfrankreich verbringt?
Sie geniesst sichtlich den Aufenthalt mit warmem Wetter inmitten
ihres Rudels und ich dachte, ich zeige Ihnen diese schönen Fotos von
ihr.
Was für ein wundervolles Leben, das so dicht am Abgrund lag……
.
************
18.5.08
Es verfolgt mich im Schlaf, es verfolgt mich über den Tag und sitze
ich bei Bekannten am Abend in grosser Runde am Feuer, könnte ich vor
Entsetzen aufschreien und alle packen und rütteln, die da ihre
Banalitäten zum Besten geben, sich in small talk üben und gackern
und kichern – während die türkischen Hunde in Beykoz dahinsiechen
und den Machenschaften einer menschlichen Bestie, die an Dummheit
nicht zu überbieten sind, ausgeliefert sind.
Wenn Sie den am 15.5 eingestellten neuen Link unter dem Hinweis auf
Beykoz auf der Startseite anklicken, lesen Sie die fast täglich
aktualisierte Seite über die Verbrechen vor Ort.
Es raubt einem den Atem.
Ich schreibe weiterhin lange vorwurfsvolle und anklagende mails an
die Verantwortlichen in Deutsch und Englisch, damit sie einfach
merken, dass das Interesse an den Tieren nicht nach lässt!
Bitte tun auch Sie es! Viele politische Flüchtlinge sind aus
Gefängnissen frei gekommen, weil amnesty international nie locker
liess im Druck und Interesse an den Inhaftierten.
Die Hunde in Beykoz haben nur uns – die Tierfreunde, denen sich der
Magen vor Zorn und Entsetzen drehen möchte….
*********
Dazu passt auch der Vorfall auf der Autobahn Hannover-Dortmund.
Zitat aus einem Bericht:
…………..zwischen
den Anschlussstellen Lahe und Bothfeld zwei Hundewelpen aus seinem
fahrenden Fahrzeug geworfen. Eine nachfolgende 22-jährige Fahrerin
eines Lieferwagens war nicht mehr in der Lage, den Tieren
auszuweichen. Die Frau befuhr die mittlere Spur der BAB 2 Richtung
Dortmund. Nach derzeitigem Ermittlungsstand befand sich vor ihr auf
dem rechten Fahrstreifen ein dunkler PKW. Während des Vorbeifahrens
öffnete sich plötzlich an dem Wagen die Seitenscheibe und zwei
Gegenstände wurden herausgeworfen.
Die Fahrerin konnte nicht mehr ausweichen und bremste ihren Fiat
Ducato stark ab. Trotz des Manövers erkannte sie, dass es sich bei
den Gegenständen um zwei Hundewelpen handelte. Das dunkle Fahrzeug
verließ anschließend die BAB 2 an der Anschlussstelle Hannover -
Bothfeld in unbekannte Richtung. Die Lieferwagenfahrerin fuhr
geschockt zu ihrer Firma in Langenhagen, von wo sie die Polizei
verständigte. An ihrem Fiat Ducato stellten die Beamten Reste von
Gewebe und Blut fest. Bei der weiteren Absuche an der BAB wurden die
Überreste eines Hundewelpen gefunden. Weitere Hinweise auf den
Fahrer oder das Fahrzeug liegen zurzeit nicht vor. Gegen den
Unbekannten wird wegen eines gefährlichen Eingriffes in den
Straßenverkehr und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ermittelt, so
die Polizeidirektion Hannover.
Lasst den/die Fahrer bitte gefasst werden und eine entsetzliche
Strafe bekommen! Meine Güte, was geht in den Menschen vor?????
*******************
Ich wollte Ihnen eigentlich so schöne Dinge über Maya, Dobbie und
Ayla, auch Poldi und Elise berichten, aber ich habe sie mir notiert
und werde das zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es mir etwas besser
geht, nachholen.
Ihnen eine schöne Woche mit wunderbaren Hundebegegnungen und
Erlebnissen.
2.5.08
Wenn Sie so gar nichts von mir im Tagebuch lesen, kann das zwei
Gründe haben: entweder totale Arbeitsüberlastung oder eine tiefe
depressive Stimmung, die meine Finger erlahmen lässt.
Natürlich kann auch beides parallel eintreten, wie es in der
vergangenen Zeit war.
Die Situation der verdurstenden und verhungernden Hunde in der
Türkei in einem Tierheim in Istanbul hat mich förmlich in die Tiefe
gerissen. Ich habe mir alle Videos zu diesem Terror des
Bürgermeisters angesehen und habe auch meine liebe
Tierschutzfreundin Lale Halimoglu gesehen, wie sie beim Anblick
eines Filmes in Tränen ausbrach.
Die meisten Leser und Hundehalter haben wenig Erfahrung mit
kämpfenden Hunden. Wenn ihr eigener Hund einmal in einen Kampf
gerät, wird meist schnell getrennt und ausser etwas aufgerissenem
Fell ist meist wenig vorgefallen.
Wenn aber auf den türkischen Filmen, die Teams durch die Abzäunung
hindurch filmten, zu sehen ist, wie ein grosses Rudel, gepeinigt
durch nagenden Hunger und Durst, einen der Hunde angreift und ihn
stück für Stück auseinander reisst, dann ist das meist zuviel für
einen normalen Betrachter.
Ich habe viele Kämpfe in meinem Leben gesehen, erlebt, getrennt,
habe Wunden genäht und Blutungen gestillt, aber diese Bilder in der
Türkei verfolgen mich im Schlaf.
Eine ohnmächtige Wut dazu hat mich erfasst, die mir immer mehr
bewusst macht, wie schnell Menschen in die Situation eines
Amok-Läufers kommen können. Eine tiefe dumpfe Faust liegt in meiner
Magengrube, die mich fragen lässt, wie es sein kann, dass zum
Beispiel bei der Telefonaktion, zu der auf dieser website
aufgerufen wurde, so wenig Anrufer waren? Wenn ich meine ca. 30
Anrufe machte, waren die Leitungen immer frei.
Wie kann es sein, dass Menschen ganz normal in Eisdielen sitzen,
anstatt Protestbriefe an die Botschaft zu schreiben oder vor der
Botschaft in Berlin zu demonstrieren?
Wie kann es überhaupt sein, dass so wenig passiert, um diesem Land
endlich DEUTLICH mitzuteilen, dass wir so etwas nur schärfstens
verurteilen können?
**********************
Dieser Vorfall war der eine Punkt, der mich verzweifeln liess. Aber
dann erreichte mich eine mail, in der ein Spieler des HSV an einer
Opferung einer Kuh vor einem Spiel im Ausland teilnahm. Es handelte
sich um eine ägyptische Spielergruppe, die die Initiative dieses
Vorgangs unternahm. Sie warfen eine Kuh zu Boden, schlitzten ihr den
Hals und banden dann die Beine zusammen und noch während des
Ausblutens begannen, die Kopfhaut des Tieres zu entfernen. Und
dieser HSV-Spieler – ein Ausländer - war daran beteiligt. Sicher
kann anhand des bei youtube eingestellten Filmes der Name gefunden
werden, was mir persönlich gar nicht wichtig erscheint. Mir geht es
darum, dass Menschen es wagen, solche Dinge öffentlich vor einer
Kamera zu tun ohne einen geringsten Funken von Unrechtsbewusstsein
oder gar Angst, eine Sperre auf Lebenszeit zu bekommen. Wenn ICH,
als Fussball-Ignorant, solche Dinge sehe, dann ist es sicher kein
Geheimnis innerhalb der Fan-Gemeinde. Aber offensichtlich dürfen
Tiere gemordet und gemeuchelt werden und der primitiven
Anhänger-Schar ist es völlig egal!!
**************
Vor zwei Wochen stiess eine völlig verwilderte Schnauzer-Mix-Hündin
in unser Rudel und so hatte ich ausreichend Gelegenheit, diesem Hund
das 1X1 des Hundshuus-Programms beizubringen.
Inzwischen ist UNA eine gut integrierte Junghündin geworden, meine
Haare haben etliche graue Strähnen dazu bekommen.
******************
Mein kleiner Lieblingshund RUDI RASSEL kam zu Besuch aus dem
Ammerland und liess mich wieder einmal an meiner Entscheidung
zweifeln, ihn vermittelt zu haben. Ich könnte diesen Hund fressen –
so sehr mochte ich ihn von Anfang an. Er läuft wie eine leibhaftige
Marionette und ist ein wirklicher Schatz!
Was natürlich nichts daran ändert, dass er ein tolles Zuhause
bekommen hat und dort ebenfalls heiss geliebt wird. Hätte ich ihn
sonst vermittelt?
******************
Der liebe kleine PURZEL hat nach längerer Listung nun endlich
sein Traum-Zuhause gefunden. Eine nette Familie mit einem noch
netteren kleinen Sohn reiste stundenlang an, um den Hundezwerg zu
besuchen und mit nach Hause zu nehmen. Nun wird es Purzel an den
Hüftspeck gehen, ist das neue Frauchen doch gertenschlank und
sportlich……
Nachdem Purzel nun schon eine Woche umgezogen ist, hat ein Telefonat
ergeben, dass alle miteinander glücklich sind.
Purzel hat sozusagen eine neue Identität angenommen: Geschirr und
Leine wurden erneuert, seine ehemalige Decke und sein altes Kissen
hat er aus seinem neuen Körbchen selber entfernt und damit alle
Brücken zu seinem früheren Leben hinter sich abgebrochen!
Fotos der glücklichen Familie demnächst unter DIE GLÜCKLICHEN.
***********************
Die kleine MAYA, eine 4jährige, kastrierte
Schnauzer-Mix-Hündin muss aus den üblichen Gründen (Trennung, Umzug,
neue Arbeitszeiten etc.) bis zum 9.5. eine neue Bleibe finden. Sei
es als Pflegestelle oder – tausendmal besser – als Endplatz.
Bitte überlegen Sie, ob bei Ihnen auf der Couch ein kleines
Plätzchen frei ist oder evtl. Ihre Tante Emma oder Schwester Tilda
etwas praktische Hundeliebe bieten können.
Die kleine Maus wohnt in Dannenberg/Elbe, Kontakte deshalb bitte
über mich.
17.4.08
Ich
war ganz gerührt, als ich gestern die Kontoauszüge holte! Es waren
etliche Spenden für Simba eingegangen und das ist einfach toll! Es
sind jetzt 350 Euro zusammen gekommen und davon können wieder eine Menge
Stunden bei der Trainerin gebucht werden.
Die
Namen der grosszügigen Spender werde ich auf die Startseite setzen,
trotzdem an dieser Stelle schon einmal DANKE!! an GISMO Hipp, Frau
Müller-Nelles, Frau Dobergott, Frau Opitz, Fam. W. + M. Schneider, aber
auch Fam. A.+ H. Schneider.
Ich
habe durch mails oder Telefonate ja schon lange das Gefühl, einen ganz
festen Leserkreis zu haben, das ist aber auch immer bei Spendenbitten zu
sehen. Es sind meist altbekannte Namen, die vertrauensvoll meinen
Aufrufen folgen. Auch dafür DANKE!
****************
Hier
im Hundshuus ist alles in Ordnung: Mathilda bekommt die Fäden
ihrer 1a-OP-Wunde gezogen (lehrbuchreif, werde sicher ein Foto machen
müssen), Micky hat sich an Mathildas wenig feminine Art gewöhnt und geht
nur noch in höchster Bedrängnis unters Bett.
Dobbie und Ayla (die ja übrigens adoptiert ist und im Juni gen
Berlin umziehen wird) sind leicht genervt, weil direkt vor ihren Augen
ein Wald niedergesägt wird und das Krachen der Bäume beim Aufprall lässt
sie lautstark protestieren.
Selma ist gut im neuen Zuhause angekommen und verhilft mit ihrer
Anwesenheit einem alten Mann, der nur noch sass, zu mehr Bewegung. Er
führt sie ganz langsam 2x täglich wenige Schritte auf dem Grundstück
herum, aber Selma liebt es und ihn und so kann der Senior jetzt abends
sogar gut schlafen, hat Muskelkater in den Beinen und Selma hat während
Frauchens Abwesenheit Gesellschaft.
Leider ist sie sehr bedacht, immer nützliche Dinge zu tun. So auch eine
Nachkontrolle der gelben Recycling-Säcke. Ich kann das Bild, das Selmas
Einsatz vor Ort zeigt, hier leider nicht abdrucken – es wäre für andere
Hunde zu beschämend. Denn Selma ist hier die PERFEKTE Kraft: JEDER
kleinste Schnipsel, Deckel, jede Tüte – einfach alles wird kontrolliert,
ob es den Vorschriften entsprechend gereinigt und leer in besagte Säcke
gerät! Eine so genau und untadelig arbeitende Hündin ist fast
unheimlich.
***************
Die
drei Junghunde, die freundlicherweise die Tierhilfe Wendland übernahm
und die bereits im ZERGportal gelistet sind, haben leider keinerlei
Nachfrage! Warum eigentlich nicht? Junge, fertig kastrierte,
geimpfte und gechipte Collie-Mix-, Schäferhund- und
Jack-Russell-Herren. Die drei sind extrem Katzen-, Huhn- und sogar
Schweine-verträglich und sollten doch mit Kusshand ein neues Zuhause
finden.
********************
Die
Kündigung der Lüneburger Tierheim-Leiterin schlägt ein wie eine Bombe
und es melden sich endlich gute Stimmen in den Leserbriefen zu Wort, die
darauf hinweisen, dass so eine erfahrene Fachkraft, die mit ganzer Seele
an ihrer Arbeit hängt, nicht aus Jux kündigt. Stimmen, die auch dem
jetzigen Vorstand klar machen wollen, dass er hier nicht wie im
Alltagsberuf Insolvenz-Verwaltung betreiben kann, da es sich nicht um
Möbellager oder ähnliches, sondern um QUALITÄT in einem gut
beleumundeten Tierheim handelt! Ich erwarte morgen per Post einige
Leserzuschriften, die Sie dann ebenfalls lesen können.
10.4.2008
Wieder einer dieser Tage zum Mäuse melken!!
Erst
erfahre ich, dass mein persönlicher Feind – ein Bauer ein paar Dörfer
weiter weg – seine einjährige Hündin SOFORT nach deren gerade
durchgeführter Kastration in ein neues Zuhause gegeben hat. Die
Tierärztin hat sie sogar dort hingefahren: Die Frau ist 85 (!!!!). Einen
älteren, kleineren Hund, den ich ihr vor Monaten angeboten hatte,
verschmähte sie auf Grund seines hohen Alters (4 Jahre!). Die Hündin ist
die Schwester der Hunde Selma und Sanne, die bei der Tierhilfe Wendland
Aufnahme gefunden hatten.
Die
noch verbliebenen zwei anderen Schwestern wollte der Bauer KEINESFALLS
an die Tierhilfe abgeben. Und was wurde aus ihnen? Besagte Hündin aus
dem oberen Textabschnitt wird also bei einer 60 Jahre zu alten
Besitzerin kurze Zeit sein, denn die Hündin hat enorme Jagd-und
Stromer-Erfahrung und wird sich keineswegs mit einer oder zwei
Schleichrunden an der Leine pro Tag zufrieden geben.
Ihre
Schwester musste vor kurzem nach erfolgter Kastration, jedoch keinerlei
Beaufsichtigung danach, getötet werden, da sie die Fäden der frischen
Wunde gezogen hatte und sie mit heraushängenden, verdreckten Gedärmen
im Feld gefunden wurde. Was für ein Ende!
Und
diese Person, bei der ich enorm an mich halten muss, um sie nicht mit
allen mir zur Verfügung stehenden Schimpfworten zu titulieren, diese
Person, dieser Wicht, wagt es, jetzt die 7 Wochen alten Welpen der
kastrierten Hündin behalten zu wollen, bzw. nach der Abgabe von zwei
Tieren in welches Zuhause auch immer, dann den übrig gebliebenen
kleinen Rüden zu behalten. Ein Würmchen, dass wieder alleine auf dem
Hof ohne Zuwendung und Bindung an seine Menschen schon bald wildern
gehen wird. Der auch bald bei den Jägern verhasst sein wird und der
genau so widerlich wie die meisten der Hunde dieses Hofes ein
wahrscheinlich schreckliches Ende haben wird. Ganz am Rande: Ich habe
bereits 11 (!!) Hunde aus dieser Quelle aufgenommen und vermittelt. Nur
jetzt ist Schluss! Ich kann nicht mehr! Ein Mensch, der ohne das
geringstes Einsehen Hund um Hund verheizt, der niemals in seinem Leben
wissen wird, was es heisst, einen Hund seinen Freund nennen zu können!
Ich
könnte mich heulend verkriechen oder sonst etwas Unsinniges tun. Ich
wünsche diesem Menschen … - aber das behalte ich für mich!
*****************
Vor
Wochen stand unentwegt ein Yorkshire-Terrier in der Zeitung, der
verkauft werden sollte.
Ich
hatte Interessenten für ihn, nur wollten die Besitzer ein Geschäft mit
dem unkastrierten Hund machen und meine bereits überprüften Halter nicht
mehr als die übliche Schutzgebühr bezahlen. Heute nun erneuter Anruf des
Terrier-Halters. Der Rüde soll unbedingt weg, die Summe, die er für ihn
bekäme, wäre egal! Oh nein, was tue ich nur mit diesen Menschen???
Meine guten Interessenten haben natürlich mittlerweile einen eigenen
Hund……
*******************
Anruf
einer mir bekannten Frau, die ständig versucht, einen Hund durch mich zu
bekommen. Sie kommt aus der Ecke um Hannover, steht im ZERG-Portal in
der „Schwarzen Liste“ und ist absolut ungeeignet. Heute eine neue
Variante: Sie zieht um – in ein eigenes grosses Haus mit 4000 m²
eingezäuntem Grundstück. Die Adresse will sie nicht nennen…
Aber
dafür Luca haben! Wie immer meine Absage, wie immer ihre Pöbeleien über
meine schlechte Vermittlung, die sie deutschlandweit anprangern wird!
Wenn sie es doch täte! Dann wäre ich von Anrufern wie ihr verschont!
*******************
Einer
der durch das Hundshuus vermittelten Welpen hat heute seine Besitzerin
schreiben lassen und so erfahre und sehe ich, das TOBEY, der max. die
Grösse seiner Mutter erreichen sollte, ein RIESE von 67 cm Stockmass bei
36 kg geworden ist! Wie peinlich! Habe ich doch damals im Text darauf
hingewiesen, dass der Vater ein Bienchen war. Laut Aussage der
Hündinnen-Halter hat nicht EIN Rüde jemals ihre läufige Hündin gesehen.
Also blieben nur die Bienchen! Und die scheinen gewaltig von den
Ausmassen her gewesen zu sein……
******************
Es
ist amtlich: Die Leiterin des Lüneburger Tierheims, Frau Martens,
hat gekündigt, da sie die ewigen Querelen mit dem Vorstand, einem
Insolvenz-Verwalter, körperlich und seelisch nicht mehr ertragen kann.
Mein
Mann und ich sind Mitglieder des Tierschutzvereins und waren zur
Jahreshauptversammlung gefahren.
Das
gleiche traurige Bild wie überall: ein paar Seelen der vielen Mitglieder
sind erschienen! Der Vorstand redet von Zahlen und Einspaarungen, der
Kassenbericht wird MÜNDLICH vorgelesen. Wo gibt es denn so etwas?
Inzwischen liegt er mir ausgedruckt und per Post zugeschickt vor.
Ich
dringe nachhaltig darauf, die Finanzsituation nicht als alleiniges Ziel
zu betrachten, sondern die über weite Teile des Landes erfolgreiche und
gute Tierschutzarbeit von Frau Martens nicht aus dem Blick zu verlieren.
Der
Vorstand geht gar nicht darauf ein und spätestens da wird mir und meinem
Mann bewusst, dass es hier nur um Zahlen geht und gehen wird! Die
Finanzen sind vorrangig – genau wie bei der Zusammenkunft eines Vereins
für alte Möbel wird über Geldbestand und Investitionen geredet. Mit
keinem Wort ein Hinweis auf ein Tierheim, dass aussergewöhnlich
arbeitet, das das einzige ist, in das ich ohne Gewissensbisse Tiere
abgebe und es Leuten auch empfehle.
Eine
Leiterin, die keinerlei Angst vor Hunden hat, die eine gute
Zusammenarbeit über Jahre mit mir praktiziert hat. Solche Menschen
kündigen oder werden wegrationalisiert, weil Menschen mit
Beamtenmentalität in einer Einrichtung, in der es ausschliesslich um das
Wohlergehen der Tiere gehen muss, den Vorstand stellen!
Ich
fühle mich, als hätte man mir einen Rettungsanker vor den Armen
weggezogen.
Die
Nachfolgerin ist Gerüchten zufolge bereits bestimmt und wird nun unter
Sparaspekten in 20 Stunden pro Woche ein Tierheim leiten! Sie wird (wenn
es die vermutete Person ist) keine Praktikerin sein wie Frau Martens,
die viele Jahre eine Hundepension – die erste im Umkreis mit
Rudelhaltung – leitete.
Und
was das für Vermittlungen, Beurteilungen von Hunden, Zusammenstellung
der Hundegruppen und auf vielen anderen Gebieten heisst, lässt mich
frösteln und mich ganz kraftlos fühlen!
Lesen
Sie den diskriminierenden Bericht aus der Lünepost v. 9.4.08 hier:
7.4.2008
Eine
mit Eindrücken angefüllte Woche samt Wochenende liegen hinter mir.
Am
Donnerstag, dem 3.4. kam Mathilda unter das Messer und hatte eine
problemlose Kastration. Sie ist ein wirklicher Schatz und ihre kleine
Terrier-Seele ist so schnell nicht aus der Bahn zu werfen. Der flotte
Kragen störte sie nicht im geringsten, auch nicht die nächtliche
Unterbringung im Zimmerkäfig (damit ich jedes verdächtige Geräusch
sofort hören konnte).
Sie
ist zwischenzeitlich stubenrein und nun kommen auch alle Hunde des
Rudels mit ihrem stürmischen Wesen gut zurecht. Klein-Micky, der nach
ihrem Einzug lieber ganze Teile des Tages unter dem Bett verbrachte, hat
gemerkt, dass sie lediglich ein Derwisch, dabei aber freundlich ist.
****************
Selma hatte einen schrecklichen Durchfall bekommen, der mich an eine
Pankreas-Erkrankung denken liess. Magen-Darm-beruhigende Quellstoffe in
Kombination mit vielen Reismahlzeiten haben aber eine hervorragende
Wirkung gezeigt und nach gut 5 Tagen Unruhe ist der Hund wieder gesund.
Meine Waschmaschine war kurz davor, sich zu weigern, weiterhin diese
übel riechenden Berge von Bettlaken und Vet-beds in sich
aufzunehmen.
Die
Lösung des Problems scheint mir auch bekannt zu sein: Selma lebt Diät,
da ihr Leibesumfang mich anfangs an eine Schwangerschaft bei ihr denken
liessen. Deshalb – wegen der Diät - hat sie leider die unbemerkte
Eigenschaft entwickelt, ALLES in sich hinein zu fressen – Labrador eben!
Und da müssen ihr die Haufen der Stinkekatzen wohl nicht so gut bekommen
sein……
Am
Samstag war Selmas grosser Tag, denn sie bekam Besuch einer wirklich
extrem netten und sympathischen Frau, die sich weder durch Wind noch
Wetter von einem Spaziergang abhalten liess und nach der Rückkehr wissen
liess, dass sie Selma gerne ein neues Zuhause geben würde. Nun werden
wir noch die gesamte Familie und Selma bekannt machen und ich denke,
dann ist das Mädchen gut untergekommen.
Sie
wird nicht mehr alleine sein und sicher in Zukunft die Strände der Elbe
unsicher machen, denn sie bleibt im Landkreis.
******************************
Aber
nicht nur Selma, sondern auch Ayla hatte Besuch mit langer
Anreise aus Berlin. Alle drei Personen schienen angenehm von Ayla
berührt gewesen zu sein und ich warte noch auf das Ergebnis des
Familienrates.
Denn
die Besucher, die sich Hunde anschauen kommen, müssen immer wieder
unverrichteter Dinge nach Hause fahren und eine oder zwei Nächte über
die Entscheidung der Hundewahl vergehen lassen.
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Die
auf dieser Seite vorgestellten WOLFSTAGE des vom Laden Pfoten & Co. (
www.pfoten-und-co.de
) veranstalteten Ereignisses gingen zu Ende und
es schien allen anwesenden Menschen gut gefallen zu haben. Unglaublich
viele Hunde waren zu sehen, teilweise ein unverhofftes Wiedersehen mit
Hundshuus-Tieren und deren Menschen. Gute Speis`und Trank-Angebote
machten die Besucher glücklich und die Stände, die aussergewöhnliches
Hundezubehör anboten, waren gut besucht. Unsere Ronja bekam ein
neues, ungewöhnliches Geschirr, dass man unter dem Namen webmaster
harness hier betrachten kann:
Ein
sechsspänniges Husky-Gespann wurde mehrmals am Tag vor einen
Trockenwagen gebracht und ganz Mutige durften als Begleiter eine
bestimmte Rennstrecke mitfahren.
Wieder einmal ein sehr schönes Programm und sicher ein Erfolg in Bezug
auf die Aufklärung der Bevölkerung in puncto WOLF.
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Am
27.3. können Sie im Tagebuch lesen, dass die Tierhilfe Wendland einen
jungen Jack-Russell-Terrier übernehmen sollte. Leider ist es auch dort
vor Ort mit Hunden sehr voll, obwohl sich der Verein ursprünglich
überwiegend um Katzen kümmerte. Neben den eigenen Hunden bewohnen auch
immer noch die Junghunde Lasse und Leroy das Haus.
(schauen Sie doch einmal auf die website und werfen dann einen Blick auf
Lasse und Leroy ->
www.tierhilfe-wendland.de
Das
Tierheim Lüneburg sprang ein und sagte zu, den kleinen Mann zu
übernehmen. Aber – wie so oft – es war den Besitzern des Terriers zu
lange gewesen, sie hatten ihn bereits „vermittelt“. Mit dem Resultat,
dass der kleine Mann nach drei Stunden wieder zurück war.
Dann
spielte sich eine unglaubliche Geschichte ab, die ich hier momentan
leider nicht wiedergeben kann, da das Kreisveterinäramt in dieser
Angelegenheit tätig werden wird.
Nur
soviel: Eine ohnehin völlig überlastete – auf weiter Flur fast alleine
tätige Frau Konopatsch von der Tierhilfe Wendland – hat sich
dieses Hundes angenommen und ihn zu Leroy und Lasse, den anderen beiden
Junghunden, hinzu gesellt.
Der
kleine Mann ist mittlerweile entwurmt, gechipt und kastriert, wird bei
Abgabe auch geimpft sein. Er heisst jetzt FINN und ist deutlich
älter als 7 Mon. Dieses Alter erfuhren die Käufer, als sie ihn aus dem
Kaninchenstall (!!!!) eines Hundehändlers übernahmen. Der Rüde dürfte
ca. 16 – 18 Monate alte sein und ist generell sehr verschreckt.
Wahrscheinlich ist er ohne Umweltreize aufgewachsen, angebrüllt worden
und dann – vielleicht nicht das erste Mal – verscherbelt worden.
Ich
hoffe sehr, dass jemand beim Lesen dieser Zeilen Mitleid empfindet und
Finn zum Beispiel eine liebevolle Pflegestelle bieten könnte.
(Ich
wage gar nicht zu hoffen, dass ein Zuhause auf diesem Wege gefunden
wird….)
***********************
Aber
damit nicht genug: Das Wochenende bescherte mir auch den Anruf eines
Freundes, der mir mitteilte, dass seine Tochter einen Hund auf einer
Wiese gefunden hätte……Wie, was??? Man findet entlaufene, aber doch wohl
keine ausgesetzten Hunde auf Wiesen.
In
diesem Fall waren die Vorzeichen jedoch eindeutig: Die kleine, noch sehr
junge Maus sass mehrere Stunden auf einem Laken, dass jemand
wohlweislich dort placiert hatte. Erstens gut von der Strasse aus zu
sehen, aber zusätzlich wahrscheinlich mit dem Geruch des Welpens
behaftet und damit magischer Standpunkt für das kleine Mädchen.
Sie
wurde also durch die Tochter des Hauses gerettet und versteht sich
erwartungsgemäss gut mit den beiden vorhandenen Hunden.
Das
kleine Mädchen ist eine Schäferhund-Dobermann-Kreuzung, wobei die
Elterntiere nicht reinrassig gewesen sein müssen, da der Welpe das
Endmass einer dieser Rassen sicher nicht erreichen wird. Die kleine Maus
namens Enja ist ca. 16 – 18 Wochen alt (der erste Eckzahn fehlt
bereits und die Zahnung wird demnächst in Angriff genommen werden), sie
ist vorerst entwurmt und wird in der nächsten Woche geimpft und gechipt
werden.
Sie
werden Sie bald auf der Hauptseite der Vermittlungshunde finden, denn es
gibt keinen Grund, dass dieses kleine Mädchen nicht kurzfristig in ein
neues Zuhause umziehen kann: Sie ist entspannt, ruhig, nicht ängstlich
oder schreckhaft, sondern bewegt sich in der Pflegestelle, als hätte sie
nie woanders gelebt. Was für ein Schatz!
WARUM
müssen Menschen Hunde – und dann noch Welpen – aussetzen? Gibt es keine
Hilfsadressen? Im Landkreis das Hundshuus und die Tierhilfe Wendland, in
Lüneburg ein grosses Tierheim usw. Wie kann jemand riskieren, dass so
ein Welpchen evtl. überfahren wird?
Die
Verrohung der Gesellschaft ist ohne Zweifel weit fortgeschritten und wie
immer trifft es die Schwächsten zuerst: Tiere und Kinder!
******************
Mein
kleiner Poldi macht sich gut in seiner Pflegestelle! Da er mit Leica und
K.I.N.D. im oberen Stockwerk lebt, hat sich diese Wohngemeinschaft
kurzerhand in die „Poldianer“ verwandelt.
Was
aber geradezu bombastisch ist: Er hat jetzt seinen eigenen Bereich im
Hundstagebuch bekommen und erzählt Ihnen frisch von der Leber weg, was
dort so passiert:
http://www.hundstagebuch.de/HTB_TBPoldi.htm
In
diesem Sinne: Ihnen eine schöne Woche…..
01.04.08
So
darf es gerne in Zukunft immer sein: Sonnenwetter! Ein tolles sonniges
Wochenende ist vorüber und mit ihm auch wieder eine Menge an hundlichen
Dingen.
Püppi
& Inga sind angekommen! Ich habe „echte“ (Papier) Bilder bekommen, die
beide mit den anderen Hunden (die im Vergleich Riesen sind) beim Erobern
des grossen Grundstücks zeigen.
Und
natürlich war es gut, dass sie in ein liebevolles Heim vermittelt
wurden, denn an ihre Stelle hier im Haus sind Micky und Mathilda
gerutscht. Beide ähnliche Grösse, aber Micky ja schon von der
Vermittlungsseite bekannt, während Mathilda eine neue ausgesetzte Hündin
ist, die wieder einmal „niemandem vorher gehörte“……
Sie
ist eine kleine, starke, junge Hündin, die durch ihre
Jack-Russell-Anteile GENAU weiss, was gut für sie ist. Diese
Woche ist ihr Kastrationstermin und dann kommt sie bald zur Listung in
die Öffentlichkeit.
**********
Lensen hatte wieder einmal Besucher, die ihn aber sehr enttäuscht
verliessen, als sie erfuhren, dass er womöglich noch lange Zeit an der
Schleppleine laufen muss und sogar Jagdtrieb hat. Denn der verstorbene, fast
identisch aussehende Hund der Besucher hatte keinen Jagdtrieb und so
möchten sie dieses bewährte Modell gerne in jung ersetzt haben!!
Tja,
dann wollen wir mal schauen, ob es Münsterländer X Labrador ohne
Jagdtrieb gibt!
Wenn
die Menschen doch endlich einmal die Optik ausser acht, dafür aber die
Genetik ins Spiel bringen würden! Zwei Hunderassen, die jahrhunderte
lang auf Jagdtrieb gezüchtet wurden, sollen in der Kreuzung
untereinander auf einmal Stofftiere werden – wie kann dieser Anspruch an
einen Hund nur sein?
***************
Selma bekam ihre Fäden gezogen und wäre eigentlich reif für die
Vermittlung, zumal ihr die grosse Hundegruppe nicht angenehm ist. Aber
bis auf eine Interessentin, die Selma nicht das von mir erhoffte Umfeld
geben kann, ist die Resonanz auf sie leider schwach. Alte
Geschichte: schwarzer, älterer Hund…. Kann noch so nett sein, aber
spricht Menschen nicht an….!
Ich
werde das Retriever-Netzwerk um Hilfe bei der Listung von Selma bitten –
vielleicht haben wir darüber mehr Glück.
***********
Poldi, der ja der kleinen Prinzessin vor Ort immer das Spielzeug
raubte, musste wirklich ausziehen und da sein ursprüngliches Zuhause
nicht die nötige Ruhe und Zeit für ihn hergibt, habe ich händeringend
eine Pflegestelle gesucht – und gefunden…
Poldi
lebt nun im Süden von Schleswig-Holstein (wohin er auch vorher
vermittelt war) und hat drei Hunde um sich herum. Erste Bilder sind
schon eingetroffen und es wirkt harmonisch. Nur ein paar
Schwierigkeiten in puncto Fütterung scheinen zu bestehen: er mag kein
Frischfleisch mit Lunderland-Flocken. Jetzt wird erst einmal probiert
werden müssen, wie dieses dünne Hemd mit anderen Dingen zu Kräften und
Figur kommt.
****************
Eine
Familie möchte gerne unbedingt Purzel übernehmen, aber NUR, wenn
ich schriftlich versichere, dass er keinerlei Pfützen oder Badeseen
betritt. Die Frau hat ihr Leben lang genug hinter Hunden hergeputzt, da
möchte sie jetzt endlich einmal einen gepflegten Hund haben. Das könne
ich doch wohl verstehen…..?? (Ehrlich gesagt, nein.) Und ich habe ihr
auch mitteilen müssen, dass ich GENERELL keine schriftlichen Zusagen zum
Verhalten meiner Vermittlungshunde mache. Das wiederum fand die Dame
unglaublich, ich wolle wohl Dinge verschweigen…. Das Wetter war einfach
zu schön, ich habe dieses Gespräch sehr schnell beendet.
27.3.08
Ostern ist vorüber und damit auch die herrliche Ruhe im Büro. Es war
toll, wie sehr die Leute entweder aus Rücksicht oder wegen eigener
Beschäftigung mein Telefon schweigen liessen.
Am
1.Feiertag wurde bei herrlichem Wetter Selma angetestet, in wieweit sie
spaziertauglich ist. Toll gelaufen! Alle Katzen, Hunde und Menschen, die
uns begegneten, wurden freundlich ignoriert. Und Selma selber hatte gute
Kondition. Ein wirklich toller Hund!
Viele
gute Osterwünsche trafen ein, oft mit Bildern der Ehemaligen. Einige
will ich Ihnen nicht vorenthalten. Meine Schnabbelschnuten Bodo und Bele
schickten Grüsse und ebenso unser Malik aus dem Urlaub.
Ein
ganz besonderer Dank an Anja, die wieder einmal ein wunderschön
gepacktes Paket zu uns schickte. Für die Hunde Kausachen aller Art und
herrliche grosse, neue weiche Fleecedecken. Eine davon aus dem
Weihnachtspaket hat Micky in Gebrauch, die anderen schone ich noch
etwas……
Liebe
Anja, es ist sehr sehr nett, dass Du Dir immer diese Mühe machst und
nicht nur die Sachen schickst, sondern auch alle noch immer einzeln
verpackst und jedes Mal ebenso „Nervennahrung“ für die Zweibeiner hier
im Haus mit einlegst! Habe herzlichen Dank!
Ich
hoffe, Du und Deine Familie seid wieder alle gesund und munter.
*****************
Poldi
wurde nach langer Reservierungszeit am Karfreitag in sein neues Zuhause
abgeholt. Leider ist er aber nun erneut auf der Suche nach einem neuen
Umfeld. Es passierte die alte Geschichte: Verwöhnter Ersthund
bekommt einen Partner, der sich anschickt, die Hosen anzuziehen und das
neu entstandene Rudel zu führen. Das möchte aber der Hundehalter nicht
so haben – also wird der neu ins Haus geholte Hund zurückgegeben.
Ich
hatte bereits beim Vorgespräch den Eindruck, dass die im Hause lebende
Hündin sehr verwöhnt wird und einen Status einnimmt, der sicher nur
schwer einem zweiten Hund Platz gelassen hätte.
Aber
leider hatte die Halterin sich theoretisch anders eingeschätzt und so
muss Poldi leider wieder ausziehen.
Ich
hoffe, dass Poldi bald den richtigen Menschen finden wird.
*******************
Im
Gemeindezwinger sass bereits wieder ein neuer Fundhund! Es ist nicht zu
glauben. Als ich vor 25 Jahren anfing, mich um die Fundhunde zu kümmern,
wurden im Jahr drei, maximal vier Hunde aufgegriffen, bei denen die
Besitzer sich nicht mehr meldeten. Alleine im letzten Jahr waren
es 14 !! Hunde.
Obwohl es wirklich voll im Hundshuus ist, habe ich die kleine Maus
mitgenommen und so wohnt Mathilda jetzt mit ihm Rudel im Wohnhaus und
versucht sich einzugewöhnen.
Selma
bekommt morgen ihre Kastrations-Fäden gezogen, gerade rechtzeitig, damit
nächste Woche Mathilda nach der OP dort im ruhigen Raum einziehen kann.
Langsam hoffe ich auf das gute Wetter und damit verbunden einige
Vermittlungen. Denn leider geht im Moment nichts mehr. Überall im Haus
wohnen Hunde……
*******************
Diese
Woche erhielt die Tierhilfe Wendland einen Anruf von einer Familie mit
Kind, die dringend ihren 7 Mon. alten Jack-Russell-Rüden abgeben will.
Das Kind hätte eine Allergie entwickelt. Und der Hund wurde doch für das
Kind zu Ostern gekauft! Raten Sie einmal, wie alt das Kind ist?
Da
kommen Sie nicht drauf: Achtzehn Monate!! Und der Hund ist in
Sachsen-Anhalt bei einem verdammten Vermehrer gekauft worden, der Berge
von Hunden gut sichtbar von der Strasse aus präsentiert und ein dickes
Schild am Strassenrand hat: Billige Hunde zu verkaufen!
Na
prima, nicht nur, dass diese Menschen keine Hunde zurück nehmen, sondern
meist auch völlig überdrehte, weil gestresste Hunde verkaufen. Und das
wird für diesen Hunde-Zwerg sicher auch das Aus in dieser Familie
bedeutet haben. Wäre auch kein Problem, wenn wir nicht alle so mit
Tieren überfüllt wären. Selbst die beiden Junghunde bei der Tierhilfe
haben keine Interessenten (unter LEROY und LASSE im
www.zergportal.de gelistet).
*********************
Ich
war unterwegs und habe ein reizendes Hundepaar fotografiert: Maja, die
Mutter (4 Jahre und kastriert) und Charly, der einjährige Sohn. Was für
nette Hunde. Und müssen wieder einmal ganz schnell weg, da die üblichen
Dinge passiert sind: Trennung, Umschulung oder Arbeitslosigkeit, Auszug
aus der Wohnung usw. Ich höre schon gar nicht mehr hin, es ist immer das
gleiche!
Ich
werde die beiden Hundemäuse so schnell wie möglich listen, in der
Hoffnung, dass jemand ausgerechnet zwei Hunde übernehmen möchte.
10.3.08
Kann es für eine Hundevermittlerin etwas schöneres geben, als zwei fast
12jährige Hündinnen, die gar nicht erst gelistet wurden, gemeinsam in
ein gutes Zuhause zu vermitteln???
Nein, natürlich nicht! Aber das ist eben der Knackpunkt. Wenn die
Triebfeder der ganzen Vermittlungen eine tiefe Liebe zu Hunden ist, dann
fällt jede Vermittlung schwer, wenn die Hunde eine gewisse Zeitspanne
vor Ort verbracht haben...... Und Inga und Püppi, meine beiden Todesfall-Überbleibsel, waren seit
Anfang September im Hundshuus. Das ist eindeutig zu lang! Denn wenn
diese Hunde dann ausziehen, ist es schrecklich. Bei aller über den Kopf
diktierten Freude! Heute Morgen, das erste Mal ohne die Zwerge, habe ich in alter
Gewohnheit die weiche Partie der Weissbrotstulle für die fast zahnlose
Püppi vorbereitet. Und nach dem Abfüttern waren plötzlich zwei Stücke
übrig...... Und dann am Telefon zu hören, dass meine liebe schwierige Inga nach
meiner Abreise sofort den Fensterplatz auf der Treppe bezogen hat und
auf meine Rückkehr wartete, ist ebenfalls schwer zu ertragen. Gerade
Inga, die ihr Leben lang nur an Frauchens Seite lief und dann mir als
zweiter Vertrauensperson ihr Herz schenkte, ist also erneut verlassen.... Ich kann nur hoffen, dass Imke M. bald zu Ingas Favoriten
zählen wird......
Der inzwischen ebenfalls bei Frau M. eingezogene alte Riesen-Leonberger
aus dem Hamburger Tierheim, MUCK, findet die Zwerge jedenfalls
wunderbar. Eine Seele von Hund, der auch - wie meine Zwerge - das
Glückslos gezogen hat!
Es ist SEHR selten, dass Menschen bei mir anfragen, ob ich alte Hunde in
der Vermittlung habe und denen dann die Optik völlig egal ist! Ich bin
sehr froh, einen Menschen wie Imke M. kennen gelernt zu haben!
Dazu nur kurz am Rande: eine Interessentin bewarb sich um den in
Frankreich lebenden SIMBA, der auf meiner Startseite als Notfall
gelistet ist. Als dieser auf Grund mehrerer Angebote an jemand anderen
vermittelt wurde, schickte ich die bezaubernde ältere Fundhündin Selma
an die selbe Frau. Aber sie mag keine dunklen Hunde - ungeachtet des
Alters des Hundes und ungeachtet des unglaublich guten Charakters!
Wieder einmal das Brad-Pitt-Syndrom! Helfen ja - aber nur, wenn es
meinem Schönheits-Ideal entspricht......
**********
Morgen muss ich endlich die Seite von Micky aktualisieren! Dieser Hund
ist ein Wunder! SOO viel gute Laune auf so wenig Lebendgewicht - gibt´s
das ???
**********
Anrufer: Ich will meinen Hund abgeben! Wann kann ich kommen? Ich: Gar nicht! Ich nehme nur Hunde auf, wenn Platz vorhanden ist! Was
für ein Hund ist es denn und weshalb muss er weg? Anrufer: Was geht Dich das an, blöde Kuh?
Hörer aufgeknallt!
Leider habe ich kein gutes Gefühl mit diesem Hund - hoffentlich nimmt es
ein gutes Ende........!!!
8.3.08 Ich habe einen Schatz im Haus! Einen
wirklichen und eigentlich noch nie in dieser Form da gewesenen Schatz!
Die neue Hündin, die leider wegen akuter Überfüllung im Hundshuus im
Pferdestall schlafen muss, ist eine so unglaubliche Hündin, dass ich
erst einmal aus dem Schwärmen nicht heraus komme. Wer setzt so einen
Hund aus???? Die Hündin ist anhänglich, ständig besorgt, alles richtig zu machen,
immer freundlich und nett, macht ständig Blick- und Schnauzenkontakt,
ist mit allen Hunden verträglich, bellt nicht, wenn sie nachts im Stall
bleiben muss, frisst gut und manierlich, hat keine Allüren oder
Ansprüche und ist ein wirklicher Schatz! Sie heisst jetzt SELMA.
Und wie ich eben gemerkt habe, beruht ihr Name auf einem Irrtum: Sie ist
nämlich nach Salma Hayek benannt, die in einem ihrer Filme die sonderbar
anzusehende Malerin Frida Kahlo spielte. Diese Malerin hatte einen
Damenbart! Hündin Selma ebenfalls. Und Selma heisst sie, da ich den
Vornamen der Schauspielerin falsch abgespeichert hatte..... Lange Rede, gar kein Sinn: Selma hat diesen kleinen Seehund-Bart, ist
ein Schatz und der perfekte Anfängerhund! Ich hoffe, dass sie ganz ganz
schnell ein warmes Hundekuschelkörbchen geboten bekommt.
*********
Spotti hat seine ersten Nachrichten ans Hundshuus geschickt und
auch schon Fotos beigelegt! Wie schön, es klappt alles wie am
Schnürchen! Die drei Hunde tun so, als wären sie immer zusammen gewesen
und Spotti ist so nahtlos in die neue Familie integriert worden wie
Olivenöl! Da fällt mir ein grosser Stein vom Herzen, denn wir alle
wissen, wie häufig ältere und noch dazu schwarze Hunde ein neues Zuhause
finden.....
*********
Simbas Fahrerin ist vor Ort eingetroffen und wird mit ihm am
Anfang der Woche auf die Reise gehen. Es melden sich wiederholt viele
Menschen, die rege Anteil an seinem Schicksal nehmen. Ich denke, auch
dieser Hund hat es geschafft und wird ein wunderbarer Begleiter werden.
********
Ich habe Post von Karlchens neuen Haltern aus Luxemburg bekommen:
Da Karli so schlecht bemuskelt war und auch sehr schlecht hörte, wurde
eine Reihe von Dingen unternommen, um ihm neue Kondition zu verschaffen.
Unter anderem geht er zur Pysiotherapie und muss kräftig schwimmen.
Anfangs noch mit Weste, später muss er seinen Körper alleine vorwärts
bewegen.
Dieser Senior hat wirklich den Haupttreffer gezogen! Schöne Grüsse an
Margot, Gaston und Karlchen.
07.03.2008 Mir schwirrt der Kopf!!!
Obwohl so harmlos begonnen als Hilfsaktion für SIMBA, den französischen
Boxer-Mix, ist diese Geschichte wieder einmal eine Riesenaktion
geworden! Viele entsetzte und auch besorgte Menschen haben nicht zulassen wollen,
dass dieser Hund umgebracht wird und uns mails geschickt. Und viele
haben eben nicht die französische Adresse von Frau Meyer-Waarden
genommen, sondern an mich geschrieben. Nun haben wir beide – Frau M.-W. und ich – Fingerspitzenstulpen
übergestreift, da die Kuppen erst einmal platt gehämmert sind….. ABER – und das ist das wichtigste bei dieser ganzen Aktion:
SIMBA IST GERETTET!
Wir haben DREI Plätze gehabt, zwei sind noch heute kontrolliert worden
(Danke, Cornelia! Du bist immer bereit!) und alle drei Möglichkeiten
sind erste Sahne!
Nun haben wir uns für einen Platz entschieden, dessen Leute erfahren
sind, Zeit haben und nicht eine Weltreise von Nicole Lehmann und ihrer
Hundeschule und Pension www.animal-place.eu entfernt sind, denn Frau
Lehmann hat uns freundlicherweise zugesagt, Simba als doppeltes Netz mit
doppeltem Boden aufzunehmen, sollte es wider Erwarten zu
unüberbrückbaren Schwierigkeiten mit Simba im neuen Heim kommen. Er muss also definitiv nie wieder nach Frankreich zurück.
Und in diesem Zusammenhang sei auch noch Frau Peters gedankt, die zwar
leider die Angewohnheit sehr früher Telefonate hat, aber ganz
freundlicherweise 120 Euro für den über 400 Euro teuren Transport (Maut
und Benzin) stiftet. Vielleicht finden sich auch noch andere Menschen,
die da ein wenig beisteuern würden………..??? Dann aber bitte eine
Nachricht an Frau Meyer-Waarden unter
helge@wanadoo.fr
Mein Dank auch an Renate (deren Namen ich nicht vollständig und nur von
Erzählungen kenne), die wieder einmal anreist und einen Transport fährt.
Sie würde auch in den Norden gekommen sein, ich habe den Eindruck, sie
schreckt vor keiner Strecke zurück!
Ich für meinen Teil hoffe als Nebeneffekt aus den Angeboten auf einen
Platz für eine neu übernommene Labrador-Mix-Hündin bei einer von Simbas
Bewerberinnen, deren Vorkontrolle wie geschrieben auch sehr gut ablief.
Schaun wir ma…..
Alles in allem hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Hundevermittlung
ohne Internet in der Steinzeit wäre. Die Kommunikation untereinander ist
einfach beeindruckend, im Zuge der Simba-Aktion kam Post aus Ungarn und
sogar aus Neuseeland bei mir an! So, alles weitere zu Simba in
nächster Zeit, ich gebe nach erfolgter Übernahme des Hundes volle
Entwarnung, vorher nur eine „kleine“ Entwarnung…
*****
Hier im Hundshuus ist also die extrem freundliche Labradorin (Mix)
eingezogen, die ich auf 5-8 Jahre schätze. Sie ist ungepflegt, extrem
nett und menschenbezogen und ihr Halter scheint sie nicht mehr haben zu
wollen. Die Inserate in der Zeitung wurden nicht beachtet und so wird
meine Maus wohl demnächst unters Messer kommen, um dann als kastrierte
Dame auf ein gutes Zuhause zu hoffen. Heute wurde sie beim Tierarzt untersucht und geschallt, aber sie ist bis
jetzt nicht sichtbar tragend. Den Zitzen nach zu urteilen hat sie viele Welpengenerationen gebären
müssen.
******
Der kleine Micky ist eine absolute Freude: Er rast wie der Wind
mittlerweile mit allen Hundegruppen über das Grundstück, fängt
Tannenzapfen und Blätter, gräbt wie wild nach Erdnagern und erfreut sich
seines Lebens. Sowie meine Bilder verkleinert sind, werden sie auf der
Seite von Micky mit eingestellt: Micky und die Hundemeute! Sein bester
Freund ist Seppi Seidenweich, der ihm in Tempo nicht nachsteht! Beide werden demnächst an die Hunderennbahn vermietet. Dann hoffe ich
auf Wettgelder, die uns einen Tierheimbau ermöglichen würden….
******
Eine gute Bekannte schrieb mir diese Woche eine mail, dass sie immer an
Spotti und seine traurige Geschichte denken müsse……
Tja, was soll ich sagen: Besagter Spotti ist heute umgezogen! Und zwar
zu eben jener Bekannten und deren Tochter in das Eulenhaus, bzw. das
Haupthaus daneben. Dort wird er nun mit Momo (den wir über den
Atlantik aus Kanada mitbrachten und ins Eulenhaus vermittelten) und Melli zusammen wohnen und schlafen und fressen und verwöhnt werden
und es hat in seinem Leben alles ein gutes Ende genommen. Bilder werden
nachgereicht! Das Eulenhaus können Sie zu zweit oder auch alleine mit
Ihrem Hund/ Ihren Hunden mieten und Spotti und Rudel dann selber HALLO
sagen. Hier erfahren Sie mehr:
www.eulenhaus.de
Da findet unser Senior also früher ein Zuhause als das ganze junge
Gemüse! SO soll es sein! Grüsse von Haus zu Haus!!
***********
Und jetzt – selbst auf die Gefahr hin, die Hälfte vergessen zu haben –
müssen die Fingerkuppen bei gutem Essen und noch besserem Wein gepflegt
und geschont werden. Ihnen allen ein schönes Wochenende. Und im nächsten Teil werde ich über meinen vermittelten Senior
Karlchen aus Luxemburg berichten und Karlchen mit Schwimmweste
zeigen!! Diese neuen Halter sind einfach grosse Klasse…..
4.3.08
Emma
– das Sturmtief – hat sich ausgetobt und im Hundshuus ist wieder Ruhe
eingekehrt. Einen Besuchstermin zwischen Indira und Interessenten haben
wir vorsichtshalber ausfallen lassen, da ich einen dicken Eichenknüppel
auf unser aller Köpfe fürchtete. Die
Frau, der Indiras Veränderung so sehr am Herzen lag, hat sich
freundlicherweise dazu bereit erklärt, die Hündin abzuholen und direkt
zu den Interessenten zu fahren, da so auch gleich geklärt werden konnte,
was die fünf Katzen mit der Hündin machen würden. Und es lief
prima! Indira ist recht verhalten beim Anblick der fauchenden
Zimmertiger. Lt.
Auskunft ihrer neuen Besitzer verhält sie sich im Haus vorbildlich
- ebenso in der Natur. Der heutige Tierarzt-Besuch brachte eine
(verheilte) gebrochene Rippe zu Tage, die Krallen (viel zu lang) wurden
gekürzt und ein anderes Futter wurde ebenfalls ausgewählt.
So
ist diese arme Maus, deren frühere Eigentümer lt. Eigenauskunft immer
hervorragende Halter waren (jedoch keine Leine für den Hund besassen)
endlich in einem wirklich guten Zuhause angekommen und wird hoffentlich
noch viele schöne Jahre vor sich haben.
*****
Meine
beiden alten Hunde-Mädchen hatten am Wochenende erneut Besuch von Frau
Imke M., die ihnen die Umgewöhnung einfacher machen möchte. So lagen sie
schon während Apfelkuchen und Kaffee unter unserem Tisch, aber später
kamen sie wirklich nach einigem Zögern zu Frau M., um von ihr
Wurstscheiben und Bio-Hunde-Lachsbröckchen zu ergattern. Meine etwas
scheue Inga wird die Umstellung mit Hilfe ihrer Begeisterung für Futter
verkraften. Und Püppi ist kein Problem – sie schleicht direkt in die
Herzen aller Menschen….
Was
aber wirklich absolut bemerkenswert ist (und ich hoffe, ganz viele Leser
schneiden sich von diesem Verhalten eine Scheibe ab): Frau M. wird in
dieser Woche einen weiteren alten Hund bei sich aufnehmen!! Einen
12jährigen Leonberger, der mit völlig vereiterten Ballen ausgesetzt und
– gehunfähig – in die Krankenstation des Hamburger Tierheims kam. Dort
ist er einigermaßen genesen, seine Ballen leuchten noch frisch rosa und
sind kaum belastbar. Was soll dieser Opa nach seiner völligen Genesung
im Zwinger dieses Tierheims machen? Auf seinen Tod warten? Welch
grausames Ende inmitten des Krachs, des Geruchs und der ganzen
Verzweiflung. So
dürfen jetzt zeitgleich nach Miekes und Alexanders Tod drei alte Hunde
bei Frau M. einziehen!!!
Ich
bitte daran ein Beispiel zu nehmen und wie wäre es zum Beispiel mit
einem Angebot an den armen SPOTTI in Ahlum???
*****
Aber
so toll die Übernahme der Alten der Hundewelt auch ist – Frau Imke M.
ist es nicht allein, die ein großes Herz für die Senioren beweist.
Gestern, am 3.3.08, zog der liebe alte CHUKY (sprich: Tschacki), der
bisher nur im ZERG gelistet ist (Schande über mein Haupt: Zeitmangel)
und in einer Hundepension lebte, in seine neue Pflegestelle zu Frau
Müller nach Berlin. Sie ist mir schon lange und gut bekannt, immer
wieder ziehen die Alten bei ihr ein. Oft, um dort vor ihrem Tode die
letzte gute Stelle auf Erden zu haben und diese schöne Erinnerung mit
über die Regenbogenbrücke zu nehmen. Auch
VICTOR, den Sie auf den SCHICKSALEN DES MONATS auf dieser website sehen
können, lebt bei ihr. Chuky ist ein 9jähriger, durch Männer
misshandelter Hund, der nun hoffentlich zur Ruhe kommen kann und den Sie
auch bald hier vorgestellt bekommen. Danke, Doro, dass Du immer
wieder die Alterchen nimmst und in Dein Leben integrierst…..!!
*****
Heute
Morgen eine völlig echauffierte Helge Meyer-Waarden am Telefon, die mir
mitteilt, dass sie mit einer Flut von mails zu den inzwischen getöteten
Labradoren und deren Mischungen (Mitteilung ging über die Verteiler
gestern ins Netz) bombardiert wird. Ich
bin – entschuldige – jetzt etwas schadenfroh! Was glauben Sie alle, was
ich täglich am PC mache? Meine Flut von mails versuche ich, in den Griff
zu bekommen. Aber Helge ahnt nun auch, wie groß Resonanz
sein kann. LEIDER kommen viele mails a la: ………wenn ich könnte, würde ich
so gerne helfen. Alles Gute……..
Diese
mails sind immer ein Ärgernis, da es unhöflich ist, sie nicht zu
beantworten, aber kostbare Zeit in Anspruch nimmt, sie dann doch zu
beantworten! Im
Zuge des Suche nach Plätzen für Simba zwei Angebote bisher: Eine Frau,
die mir (!) eine mail schrieb und einen Anruf auf dem AB hinterließ.
Nach Rückruf von H. Meyer-Waarden die entsetzte Tochter am Telefon, die
sagte: Oh Gott, bloß keinen weiteren Hund mehr dazu. Meine Mutter ist
doch sowieso kaum zu Hause!! Ein weiterer Fall von schlechter
Tierhaltung oder Animal-hoarding ??? Das
zweite Angebot von einer Frau, die ihrem Boxer-Rüden eine junge Hündin
dazu gesellen wollte, diese 7monatige aber bereits nach einer Woche
wieder weggeben musste, da sie sich im Rüden festbiss! Was
ist, wenn Simba sich festbeißt? Wo soll er dann hin? Aber natürlich kann
diese Stelle nicht in Betracht gezogen werden, denn einer Junghündin
sollte man zeigen können, wer wem im Rudel was erlaubt…..!
Insofern leider immer noch keine Meldung von jemandem, der hundeerfahren
ist, jeder aufglimmendem eventuellen Schwierigkeit gelassen entgegen
schaut und einfach Simba einen guten Platz verschaffen möchte. Wo
stecken Sie – bitte melden Sie sich endlich! Für
die Pessimisten unter uns habe ich hier einen Link, der natürlich (aus
eben dieser pessimistischen Sichtweise) diese ganze Aktion nach der
Platzsuche und damit Rettung für EINEN Hund lächerlich erscheinen lassen
mag:
Erst in vier
Jahren werde ich dieses Datum wieder ins Tagebuch eintippen können - ob
es dann das Hundshuus noch gibt???? Der für Morgen verabredete
Termin mit Interessenten für Indira ist verlegt! Und schuld ist dieses
blöde Tief Emma, dass einen dicken Eichenast auf Indiras oder
Menschen-Schädeln nicht so unwahrscheinlich scheinen lässt. Wir schauen
mal, wie sich das Wetter entwickelt und dann gibt es einen erneuten
Anlauf, Indira einen Schubs ins Glück zu geben.
*************
Den gesamten
Tag habe ich dieses dumpfe Gefühl im Magen - Sie wissen, wovon ich
schreibe, nicht? Denn Spottis Besitzerin hat kein Geld mehr, den Hund in
der Hundepension zu belassen und so ist Spotti heute erneut abgeholt
worden. Diesmal in das Tierheim nach Ahlum. (Bitte beachten Sie meinen
Link in der Reihe der Hundenamen oben auf der website).
Es ist so traurig: Erst war Spotti in einer teuren Pension, dann kam er
in eine billigere und nun sitzt diese Seele von Hund mit seinem
Senioren-Alter im Tierheim! Als schwarzer Hund!
Ob er dort
jemals wieder heraus kommt, ist sehr ungewiss. Es tut mir so leid für
diesen fröhlichen und netten Hund! Obwohl mehrere Parteien neben den
ehemaligen Haltern diesen Hund immer einmal mit zu Spaziergängen
mitnahmen, ist offenbar NIEMAND bereit, einen Liebesdienst für einen
älteren Rüden zu tun und ihn einfach mal eben zu adoptieren!
Von einem Paar
hörte ich gar: Vielleicht läuft er dann immer vor die Haustür seines
alten Heims!! Ja, was für eine entsetzliche Vorstellung! Der Hund
läuft drei Häuser weiter und man muss ihn ggf. zurück holen! Meine Güte,
wo sind die Herzen der Menschen inzwischen geblieben? Mitgefühl - das
grosse Fremdwort???
Ich werde
Spotti in vielen Portalen und auf vielen websites listen - es muss doch
Leute mit einem Funken Herzblut geben.....................
*************
Meine Rakete
Micky war heute das erste Mal mit dem Grossteil des Rudels zusammen! Und
was soll ich schreiben? Dieser kleine Derwisch mischt sie alle auf!
Wenn Seppi Seidenweich in alter Miststück-Manier dem hetzenden Micky in
die Hacken beisst, dann schnellt dieser herum und keift ihn an! Wenn der
Riese Magnus ihn zu spielen auffordert, was macht er dann? Zwei grosse
Kreise dem Grossen zuliebe mitgerannt, aber dann wieder ATTACKE an der
Maulwurfs-Front! Und auch Ronjas Tannenzapfen klaut er gerne im
vorbeilaufen und keift, was das Zeug hält, wenn Ronja Beschwerde
einlegt....
Dieser kleine
Terrier ist der absolute Hit in seiner Entwicklung und wenn er nicht
bald vermittelt ist, dann befürchte ich, dass er nachts dummes Zeug in
meinen Computer tippt.....
25.2.08
Erinnern Sie sich noch an Bruno & Alexander, die beiden grossen
Hunde, die im November ein Zuhause suchten und GEMEINSAM adoptiert wurden? Der riesige Alexander, der Bernhardiner, ist vor zwei Wochen verstorben
und fast gleichzeitig dazu auch seine erst kürzlich gewonnene 16jährige
Lebensgefährtin Mieke, die Seniorin des Hauses. Zurück bleiben nun Ronja
und eben jener Bruno.
Aber was sind zwei Hunde? Und so fragte
Imke M. mich, ob ich nicht wieder einen alten, schlecht zu vermittelnden Hund für sie hätte.
Ich finde das einfach wunderbar! Nicht die ewige Ausrede der meisten
sog. Hundefreunde, der alte Hund würde ja bald sterben und deshalb käme
jetzt nur ein Welpe in Frage, sondern der bewusste Wunsch, einem Senioren ein neues - und sei es auch nur für kurze Zeit - Zuhause zu
geben.
Und wie der Zufall es will, leben seit Anfang September zwei kleine alte
Hundedamen mit unserem Rudel im Haus, die ihre Besitzer durch Tod
verloren haben. Ihr gesamtes Leben zusammen, kann man diese Hunde
natürlich nicht trennen. Und wer nimmt zwei fast 12j. Hündinnen? Deshalb
wurden sie nicht gelistet....
Nun also kamen Bruno & Ronja zu Besuch, um sich Püppi und Inga
anzuschauen - und es funkte. Keine Bellerei, keine Knurrerei und es
sieht so aus, als würden meine beiden liebgewonnenen späten Mädchen bald
in einen ruhigeren Haushalt umziehen können. Wir werden eine langsame
Eingewöhnung einplanen und dann schaun wir mal...... Das kommt nach dem Bruno & Alexander-Wunder fast einem zweiten Wunder
gleich.
Dank Imke M. mit dem grossen Herzen für alte Hunde!!
21.2.08
Ich muss es gestehen: Schon als ich die mail las, wusste ich, die
Person ist derart ungeeignet, einen der von ihr gewünschten Hunde zu
übernehmen, dass ich bereits eine Absage formulierte. Da der Tag aber
extrem anstrengend gewesen war, reichte ich die Anfrage trotzdem zu den
Pflegestellen von Lensen und Gismo weiter - mit Bitte um evtl. telefonische Kontaktaufnahme.
Vorher werden Sie sich wahrscheinlich fragen, was haben diese beiden
Hunde - die gegensätzlicher nicht sein können - gemeinsam? Sie haben
ausser weissen Fellanteilen NICHTS gemeinsam!
Aber meine beiden Hundehalter-Parteien machten sich die Mühe, Kontakt
herzustellen. Ich kann die Original-Texte zu dem Telefonat, bzw. Besuchen vor Ort nicht veröffentlichen, das ginge zu weit. ABER: Nachdem
diese von sich überzeugte Person mit ihrer Tochter wieder von dannen
gefahren war, kam eine wunderbare mail GISMO betreffend: JETZT, nach so
langer Zeit, ist der Hund adoptiert! Er darf bleiben in seinem angestammten Rudel und weiterhin die besondere Wohnlage, die wenig
Stress erzeugt, die Gesellschaft der beiden Hündinnen und seine gewohnte
Halterin geniessen! Und das ist einfach famos, denn dieser Hund und die
Halterin sind das Team schlechthin! Was doch eine schlechte und ungeeignete Anfrage manchmal für Auswirkungen hat. Toll, mein Lieber, das freut mich wirklich ganz ganz stark!
Beide Pflegestellen waren sich - unabhängig voneinander - einig, dass
man solche Interessenten hoffentlich nicht zu oft ertragen muss, wenn
man/frau Hunde vermittelt. Wenn sie wüssten...;-)
********************************
Der edle Spender Ossi hatte meinem Renn-Micky einen Pullover zugedacht
und geschickt, der gestern endlich eintrudelte. Eine Woche für einen
grossen Brief innerhalb Deutschlands? Ist schon ungewöhnlich! Was aber
leider nicht so schön war: Nun endlich war das gute Stück im Hause und
Micky ertrank darin! Der Umfang des Bauches hätte zwei Hunde seiner
Grösse aufgenommen... So wird die so nett gedachte Spende wieder auf die Rückreise gehen. Aber
trotzdem DANKE, kleiner Ossi. Dafür findest Du jetzt auch was Schönes im
Päckchen....
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Eine Familie hat einen jungen Schäferhund-Rüden gefunden. Das Tier lief
mutterseelenallein neben einer viel befahrenen Strasse. Die Frage, wie
kann ein Welpe entweichen, ist sicher schon merkwürdig. Aber noch viel
besser: Wie kann es sein, dass besagter Welpe nicht vermisst und gesucht wird??? Die Finderin hatte allerdings ein gutes Gespür für die Geschichte drum
herum. Denn der Hund trug ein VIEL zu enges, verkommenes und bereits
mehrmals gebrauchtes Halsband. Immer ein deutliches Zeichen für Lieblosigkeit gegenüber einem Welpen: Da wird das Halsband eines
ehemaligen Hundes "übereignet" und wenn es nicht passt: Pech gehabt. Der kleine Mann ist jetzt erst einmal entwurmt worden, wird Ihnen dann
aber auch bald optisch vorgestellt werden. In einer Woche erhält er
seinen Chip und seine erste Impfung und dann kann es los gehen mit dem
Abenteuer: neue liebevolle Besitzer gesucht!
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Anfrage einer Anruferin: Sie möchte einen Hund, möglichst einen
Schäferhund-Welpen. Wohnt im dritten Stock, ist gehbehindert und lebt
von sehr wenig Geld (Summe ist mir bekannt). Mein Hinweis, was ein Hund
alles kosten würde, geht unter in der Bemerkung, sie könne Abfälle vom
Griechen im Ort bekommen! Na toll! Da könnte doch der kleine Findling
gut unterkommen, oder? Bezahlen könne sie leider nichts für einen Hund,
dafür hätte sie kein Geld.
Ich bin ziemlich sicher, dass einige Leser Mitleid mit der Person
empfinden und denken, man (ich) solle ihr einen Hund kostenlos
überlassen. Ich würde so etwas niemals tun, weiss ich doch, was ein einzelnes Tier
auch OHNE Krankheit schon kosten kann.
Warum denken viele Menschen, die Anschaffungsgebühr für einen Hund sei
der höchste finanzielle Posten in dessen Leben? Und warum wollen so
viele Menschen einen kostenlosen Hund, der sie dann ggf. therapieren
soll? Eine Katze - weitaus billiger im Unterhalt - täte es sicher auch.
Mir fällt ein: Warum fordern Leute eigentlich keine kostenlosen Pferde
ein? Würden ihnen sicher auch gut tun..... Nur umgibt Pferde in
unserer Gesellschaft immer noch die Aura eines Luxus-Geschöpfes, dass teuer im
Unterhalt ist. Leider sehen viele Menschen Hunde eher als Ramsch-Artikel
an.....
*********************************
Das Hundsmobil liegt schwer beladen vor dem Dielentor und hofft auf
Ausräumung! Gestern waren mein Mann und ich bei/im LUNDERLAND und haben
bestellte Köstlichkeiten abgeholt. Da ich gerne Einzelkomponenten kaufe und diese nach Hund und Einsatz
desselben dann speziell mische, ist heute Mixen und Mischen angesagt.
Begleitet von vielen Hundeaugen, die dann immer SOFORT sehen, wenn ein
Körnchen daneben fällt! Wenn doch nur diese armen Tiere endlich einmal
schlemmen könnten. Der permanente Hunger wäre sicher ein Grund, sich zu
beschweren. Gut, das die Bande auf Grund des fehlenden Daumens keinen
Telefon-Hörer halten kann....... Die Tierhilfe Wendland ist ja nur um
die Ecke....!!
17.2.08
Was für ein toller Hund dieser Zwerg von Micky ist..... Er ist fit, hat
einen für seine Verhältnisse guten Appetit und ist mir gegenüber
aufgeschlossen wie immer. Leider haben er und ich andere Vorstellungen über den Ort und den
Einsatz von Fäden, in diesem Fall Nahtmaterial. Und da wir uns nicht richtig einigen konnten, habe ich meinen Willen durchgesetzt und so
trägt er jetzt einen flotten Kragen. Ich habe ihm gesagt, dass dieser
stellvertretend für einen weißen Party-Schal steht, insofern gilt er nun
als perfekt angezogen.
Eine Riesen-Pulliauswahl kam von Tante Sonja hier an und wir haben uns
einen tollen schwarzen mit silbernen und weißen Punkten ausgesucht.
Passt exzellent zum Party-Schal. Anfangs musste noch der laaaange Pulli
unseres verstorbenen Dackels herhalten, daher fotografisch zwei Modelle
auf dieser Seite. Denn momentan ist es bitter kalt und der fast nackte
Micky kann unmöglich ohne Kleidung an die frische Luft. Nachdem ich am
Tag nach der ausgeschlafenen Narkose ein wenig Inspektion auf dem Körper
des kleinen Mannes machte, habe ich erst einmal durch den Einsatz meiner
Lesebrille gesehen, was mir bis dato durch die Filzplacken verborgen
blieb: Der Hund war eine Produktionsstätte für frische Flöhe.
Offensichtlich hatte die Besitzerin auch hier ein Nebeneinkommen
gewittert und einfach großflächig Brutflächen angelegt. Meine Güte, ich
habe Flohkot und Flöhe - jetzt ja nur die Überreste - wie bei einem
großen Hund gefunden. Wahrscheinlich wäre Micky verhungert UND
ausgesaugt worden.... Aber auch das haben wir im Griff und nun warten
wir nur noch auf den Tag X, an dem Untergewebe und Deckhaut fest
verwachsen sind und dann gibt es die Welt wieder OHNE Partyschal......
*****************************
Ein Tierschutzbekannte schrieb mir eine mail, die mich leider nicht mehr
los lässt. Der Hintergrund: Sie suchte auf einer dieser großen Anzeigen-Plattformen
nach einem bestimmten Hund (um zu kontrollieren, ob er dort eingestellt
sei). Und dabei - aber lesen Sie selber, was ausschnittsweise in ihrer
mail stand:
Zitat: .............abgesehen davon, wimmelt es dort nur von Schäferhunden!
Alle Altersgruppen sind vertreten. So viele Welpen, aber genau so viele Junghunde, bei deren Alter man sich
sich denkt: 4 Monate, 8 Monate, 14 Monate...na, die durften ja lange in
ihrer Familie leben. Es ist wirklich nicht schön und eigentlich ist es doch nun wirklich
schnuppe, ob man im Tierheim schaut oder in den Kleinanzeigen.... Hunde scheinen überall "weg" zu müssen...
Eine Anzeige, die mir besonders aufgefallen ist:
DEUTSCHER SCHÄFERHUNDWELPE ZU VERKAUFEN AUS ZEITL:GRÜNDEN MÜSSEN WIR UNS
VON UNSEREM 15 WOCHEN ALTEN SCHÄFERHUNDWELPEN TRENNEN:WEITER SIEHE
ZUSATZTEXT:, VB 200 Euro, T 05066/818954, T 0171/1882372,
DA WIR UNS IM MOMENT ZEITLICH SEHR ÜBERNEHEMEN KOMMT LEIDER UNSER SÜSSER
SCHÄFERHUNDWELPE ZU KURZ. NUR KURZ GASSI GEHEN DAS WAR ES. ER IST EIN
SEHR LIEBER WELPE, DER ALLERDINGS KEINE KINDER MAG, DIE IHN ÄRGERN (AN
DER RUTE ZIEHEN ETC) DA ZWICKT ER SCHON MAL ZU. ABER ANSONSTEN IST ER
EIGENTLICH BIS AUF DAS PROBLEM SEHR LIEB. ER IST KINDER, PFERDE UND
ANDERE HUNDE GEWÖHNT. IST MEHRFACH GEGEN ALLE WURMARTEN ENTWURMT, ABER
LEIDER NOCH NICHT GEIMPFT. WOLLTEN WIR JETZT MACHEN. ABER DA WIR IHN
ZEITL:NICHT MEHR GERECHT WERDEN KÖNNEN HABEN WIR GESAGT, DAS DAS DER
NEUE BESITZER MACHEN SOLLTE WIE ER DAS WILL.ER IST SEHR GUT
LEINENFÜHRIG, KENNT MITTLERWEILE AUTOFAHREN ,BUS ETC. WAR SCHON OFT IN
DER STADT MAN KANN IHN PROBLEMLOS ANBINDEN UND EINKAUFEN GEHEN. WIR
MÖCHTEN, DAS ER IN EIN NEUES SCHÖNES ZU HAUSE KOMMEN SOLLTE. MÖGLICHST
MIT GARTEN USW. BITTE MELDEN SIE SICH. ES EILT, DA ER UNS SELBER SCHON
LEID TUT. BIS BALD
Mannoman.....mal gerade 15 Wochen alt! Vielleicht hätte man sich vorher darüber Gedanken machen sollen! Und das Ding mit dem Schwanz ziehen. Welcher Hund mag schon
Kinder, die ihn ärgern ??? Und dann noch das Ding mit dem Impfen und ich denke, es ist wirklich
gut, dass dieser arme Kerl da "weg" muss und hoffentlich ein besseres
und vor allem verantwortungsvolleres zu Hause bekommt !!!
Da bekommt man wirklich schlechte Laune...
Dann liest man immer wieder *zu verschenken* oder man liest *Sie suchen
einen Wachhund ? Ich muss mich von meinem trennen* Bin ich zu naiv ? Aber wie klingt denn so etwas bitte schön ? Doch nie
und nimmer nach einem Lebewesen oder ? Ich könnte so eine Äußerung bei einem PKW verstehen oder bei Möbeln -
halt bei Gegenständen, aber bei Lebewesen ??? Genau so suspekt sind mir die Aussagen *Ich bekomm wegen meinem Hund
keine neue Wohnung, darum muss ich mich von ihm trennen* Der Hund ist
ein Schäferhund, 11 Jahre - egal, Hauptsache man bekommt ne neue
Wohnung! Tja....mein Mann und ich waren auch mal auf Wohnungssuche, da wurde uns
gesagt *Ja gerne, aber ohne Kinder!* Haben wir uns deshalb von unserem Sohn getrennt ???? Nein, natürlich nicht !!! *seufz*
Wenn ich diesen obigen Text lese, dann weiß ich wieder ganz genau,
weshalb ich NIE diese Internet-Seiten lesen würde. So viel Ignoranz und
Dummheit in einer Anzeige vereint - da dreht sich mir fast der Magen um!
Diesen Leuten ist es piepegal, ob die Kinder den Welpen malträtieren,
sie nehmen billigend in Kauf, dass es ihm schlecht geht, anstatt ihren
faulen Hintern zu bequemen und anstelle von Einkäufen Spaziergänge zu
machen. Sie nehmen außerdem in Kauf, dass der während des Einkaufs
angebundene Hund schutzlos Attacken von Gesindel ausgeliefert ist,
gestohlen werden kann, gebissen werden kann und was weiß ich sonst noch.
Sie lassen ihn ungeimpft in einem Meer von Erregern durch die Stadt
laufen - EINEN WELPEN ohne eigenes Immunsystem. Sie sind zu geizig,
seine Impfung VOR einer Weitergabe zu finanzieren und sie LEIDEN unter
seinen Haltungsbedingungen. Das ist purer Zynismus!! Wenn es in meinen
Möglichkeiten wäre, würde ich gerne vor diesen Kreaturen ausspucken!!
(Dann das erste Mal in meinem Leben!!)
Ich kann nur inständigst hoffen, dass ein guter, lieber und warmherziger
Mensch dieses Hundewürstchen übernimmt und ihm ein wundervolles Leben
bietet.
***************
Gestern hatte der liebe Poldi, der schon so lange auf meiner Seite nach
einem Zuhause sucht, Besuch! Und zwar von einer Frau mit deren Hündin!
Aus Schleswig-Holstein angereist. Und was soll ich sagen?? Der
ängstliche, zurückhaltende Poldi sah die Besucher und entschied sich:
DIE oder keine! Er war keinesfalls ängstlich, er tobte mit Jule, der
Hündin und als der Besuch nach zwei Stunden zu Ende war, ging er mit zur
Pforte und wäre sofort mit gen Norden gefahren! Und heute morgen der Anruf nach einmal Überschlafen: Poldi hat ein neues
Zuhause! Wenn auch erst in einem Monat, weil dann ein Urlaub ansteht,
aber bis dahin wird er seine Jule noch einmal besuchen und die Zeit wird
wie im Fluge vergehen. Ich denke, wir werden Poldi noch ein zwei Paar Wanderschuhe besorgen
müssen (er hat ja vier Beine!!), denn in diesem Haushalt wird viel
gelaufen und spazieren gegangen! Wie schön für ihn!!!
Auch einmal etwas Gutes!
Einen schönen sonnigen Tag für Sie und Ihre Hunde
***************
Nachtrag:
Nein, Sie haben nicht die geringste Ahnung, wer sich alles meldet, um
einen Hund zu übernehmen..... Aber die Person, die ENTWEDER Gismo oder Lensen wollte ( was haben diese
Hunde gemeinsam? NICHTS! Genau, aber das Brad-Pitt-Syndrom schlug
zu...) diese Person war wieder die Krönung. Zwar war das
Beuteschema eines Jagdhundes (was ist ein Jagdhund ?) nicht
bekannt und auch der Hinweis, dass die heimischen Mäuse und
Meerschweine gefressen werden, konnte sie kaum abhalten, den Hund halten
zu wollen. Im Büro ist doch ein separater Raum - kann abgeschlossen
werden...!! Na dann, ist ja alles in Ordnung für einen Hund, bei dem
AUSDRÜCKLICH im Text steht, er brauche viel Agility o.ä.
Aber für Gismo gibt es wunderbare Neuigkeiten: ER DARF IN SEINER
PFLEGESTELLE ALS EIGENER HUND BLEIBEN! Und dazu tragen Bewerber wie
diese bei! Die Vorstellung, diesen Traumhund solchen Menschen
anzuvertrauen, lässt einen ganz schnell reagieren und so ist für alle
ein gutes Ende gefunden! Diese Person hat KEINEN Hund von mir - und wird
auch KEINEN bekommen und Gismo darf bleiben! Wie schön für diesen
Rüden. Ich pfeife glücklich ein Lied und die Welt ist für einige Stunden
wieder in Ordnung!
14.2.08
Hunde, die sich nicht in innerer Balance befinden, haben Schwierigkeiten, in Narkose zu fallen. Und so leider heute auch der
kleine Micky. Seine OP kam nach langwieriger Narkoseeinleitung und
gegen seinen tiefen und starken Willen zustande. Dann haben wir aber
tabula rasa gemacht und so bekam er eine Zahnreinigung, Ohren und
Krallen sind jetzt tiptop und da wir alle unsicher waren, ob er eine
Autofahrt samt anschliessender Schur weiterhin im Tiefschlaf überstehen
würde, kam er kurzentschlossen noch in der Praxis unter den Scherkopf.
Hier gab es nun wenig Auswahl an Scherköpfen und der verbleibenden
Rest-Haarlänge, aber da muss Micky nun durch. Er hat eine weitere
Gönnerin im Netz gefunden, deren wärmender Pulli schon auf dem Weg ist.
Sein Wuschelkumpan Ossi Oswald hat diesen Pullover abgetreten. Zu
bestaunen ist der Spender unter
Klein-Micky wog nur ganze 3,7 kg und dabei hatte er in den zwei Wochen
seit seinem Einzug im Hundshuus schon so schön zugenommen. Als ich ihn
das erste Mal berühren durfte, dachte ich, ein Skelett zu fühlen. Inzwischen hat er gelernt, einige Dinge zu fressen, die ein Hund
eigentlich mögen sollte. Allem voran rohes gutes Fleisch und auch gerne
Hackfleisch. Kommen wir jedoch zu Flocken oder festen Brocken (natürlich
in Minimini-Grösse), dann weigert er sich beharrlich. Huhn mit Gemüse
und Nudeln dagegen ist er bereit, zu verspeisen.
Aber ich denke, wer Micky eines Tages adoptiert, wird so eine liebe und
geduldige Person sein, dass sie (denn er wird an eine Frau vermittelt)
auch für ihn kochen wird.
Heute Abend ist Micky noch in einem völligen dunklen Raum ohne
Außengeräusche in einer Box eingesperrt, aber morgen wird er als halbe
Portion den ersten Gang unternehmen. Fotos folgen dann.
13.2.08
Auf der website
www.hunde-in-not.de kann man den aktuellen Stand zur entlaufenen
Hündin Sweeny nachlesen. Und der ist aus meiner entfernten Sicht
besorgniserregend. Hat denn Hannover keine Tierfreunde en gros, die
alle einmal über ein Inserat im Tiermarkt der vor Ort grössten Zeitung
mobilisiert werden könnten, auf die website zu schauen und sich dann
nach Vorgabe zwecks Suche in den Kleingärten zu treffen?
Oder ist da
einfach eine schlechte Logistik die Ursache? Die kleine Hündin irrt
jetzt seit fast drei Wochen draussen herum, die Temperaturen sind weit
entfernt von „ungefährlich“ für so einen Zwerg und der Autoverkehr wird
auch schnell zur Todesursache.
Ich hoffe, endlich
eine beruhigende Nachricht lesen zu können…
12.2.08
Micky hatte an diesem Wochenende seine wohl beste Zeit in
seinem bisherigen kurzen Leben!
Erst machte es „knack“ und er kam begeistert auf mich zugeschossen, als
ich ihn morgens aus seinem Einzelzimmer holte. Er kam nicht nur
zugeschossen, er war auch außer sich vor Freunde und hüpfte und quiekte
begeistert. Das Eis war gebrochen. Ich habe sofort die Gunst der Stunde
genutzt und ihm ein Halsband mit Leine umgelegt und meinen Mann mit ihm
auf einen Spaziergang geschickt. Auch das war kein Problem! Dazu
herrliches Frühlingswetter und wir alle in guter Stimmung…
Dann bekam er eine sehr schöne Spende ins Haus geschickt: Ein sehr edles
schwarzes Halsband mit schönen großen gefassten Glassteinen. Und es
passte auf Anhieb! Ich danke Frau Hintze sehr dafür. Sie ist die
Halterin der inzwischen schönen Elise, die sie als verschrumpelten
haarlosen Fleischball übernommen hatte. Und „Tante“ Sonja aus Franken mit dem großen Herzen für kleine Hunde hat
einen sehr schönen handgestrickten Pullover für meinen Micky
angekündigt, der dieser Tage eintreffen wird. Und das ist gut so, denn
zum Ende der Woche hat Micky seinen Tierarzt-Termin zur Kastration,
Impfung, Chipung und anschließend muss ich ihn leider scheren. Und zwar
nicht nur ein bisschen, sondern leider ganz nackt. Seine Haare sind SO
stark verfilzt, dass gar nicht an ein Kämmen oder sonstiges Entfilzen zu
denken ist. Er wird ein paar Wochen weniger schön sein, das gleichen wir
durch schicke Pullover und Halsbänder aus. Dann wachsen die Härchen nach
und wird jeder „Flocke“ Konkurrenz machen können. Wenn er alles überstanden hat, werde ich ihn auf der Hauptseite listen,
denn er ist bereit, in ein eigenes Zuhause umzuziehen und geliebt und
gefördert und ausreichend bewegt zu werden.
*************
Der im Zwinger einer Nachbargemeinde einsitzende goldene Hund hat – oh
großes Wunder- seine Besitzer wieder gefunden. Warum machen die Menschen
ihren Tieren keine Adressanhänger an die Halsbänder? Wie sehr könnte man
die Wartezeit der Tiere dadurch verkürzen! Noch einmal in diesem
Zusammenhang: Schauen Sie bitte auf www.billige-hundemarken.de und
bestellen Sie am besten gleich 2 oder 3 Anhänger (für jedes Halsband und
das Geschirr einen eigenen).
Nun aber das Wunder des Tages: Auch der alte durch einen Schlaganfall
gezeichnete Hund konnte wieder nach Hause. Die Besitzer hatten die erste
Fundanzeige in der Zeitung übersehen. Als sie aber jetzt in meinem Text
lasen, dass der Hund vermutlich einen Schlaganfall hatte, wussten sie,
dass es ihr eigener war! Wie schön. Dieser alte Hund hätte nur sehr sehr
schwer ein neues Zuhause gefunden….
7.2.08
Als Reaktion auf die Anfrage zu Lensen, der 7 Std. alleine im Hof
ausharren sollte, habe ich diese wunderbare Erwiderung erhalten, die ich
Ihnen nicht vorenthalten möchte!
Frau Keller bringt es gut formuliert auf den Punkt!
Danke für die Erlaubnis der Veröffentlichung.
Mail an mich:
Liebe Frau
Schmidt
Ihren Ärger kann ich gut nachvollziehen. So viele Menschen sind sich
nicht bewusst, dass Hundehaltung mehr bedeutet als Futter und Spielzeug
hinzustellen, dass es mit einer Runde um den Block nicht getan ist und
der Hund nicht nur bei Sonnenschein beschäftigt sein möchte. Dass es für
eine vertrauensvolle Bindung mehr braucht als 5 Besuche in der
Hundeschule und der Hund kein Gebrauchsgegenstand ist, der nach
Feierabend unsere Erwartungen zu erfüllen hat. Wenn man nur an die
vielen Arbeitsrassen wie Border Collies, Schäferhunde, Jagdhunde denkt,
welche unüberlegt wegen ihres hübschen Äusseren angeschafft werden und
irgendwo verkümmern, weil sie ihren Arbeitstrieb nicht ausleben
dürfen!? Für die daraus entstandenen Verhaltensstörungen bietet der
Markt ja genügend 'Korrekturmittel' und selbsternannte Hunde-Gurus mit
entsprechenden Methoden...
Wie viele Tierhalter sind denn bereit, sich ehrlich zu hinterfragen
und zu überlegen, wo die Probleme herkommen und ob die Ansprüche
gerechtfertigt sind? Wir selber gestehen uns so viele Macken und Mängel
ein, unsere Vierbeiner die haben aber zu funktionieren ganz nach unserem
Gusto und sich unseren Tageslaunen anzupassen. Pferde sind da oft noch
schlimmer dran als Hunde!
Viele verwechseln Verhätscheln mit Tierliebe, dabei ist gerade diese
Vermenschlichung oft die subtilste Art von Respektlosigkeit gegenüber
dem Tier. Dass eigentlich wir unseren Tieren Dankbarkeit für ihre Treue
und Nachsichtigkeit entgegenbringen müssen und nicht umgekehrt, scheint
für viele ein absurder Gedanke. Ich habe irgendwann aufgehört, nach dem
WARUM zu fragen, sondern versuche unbeirrt meinen Weg in Respekt und
Achtung zu gehen, auch wenn ich manchmal belächelt werde oder
mich unverstanden fühle. Ich versuche vorbildliche artgerechte
Hundehaltung zu praktizieren und vorzuleben und so ein klein wenig
Pionierarbeit zu leisten.
Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich irgendwann das
Bewusstsein in unserer Gesellschaft verändern wird und Tiere endlich als
gleichwertige Mitgeschöpfe respektiert und geachtet werden. Denn
schlussendlich tun wir alles, was wir Natur und Tieren antun, uns selber
an.
Der Kontakt und die Begegnung mit gleich gesinnten Menschen gibt immer
wieder Hoffnung und Auftrieb, meinem Weg treu zu bleiben. Ihre Homepage
habe ich bei meinen Favoriten hinterlegt :-) Sollte bei mir irgendwann
ein Platz für einen Hund frei werden, würde ich mich bei Ihnen
umschauen. Mein Herz schlägt für die Jagdhunde und es gibt so wunderbare
Möglichkeiten sie ihren Bedürfnissen entsprechend auszulasten, ohne dass
dabei andere Tiere zu Schaden kommen. Ihre Anmut und Arbeitsfreude ist
einfach atemberaubend.
Für Ihre Arbeit wünsche ich Ihnen weiterhin viel Kraft und Zuversicht.
Dass Sie die zukünftigen Plätze Ihrer Schützlinge so kritisch auswählen,
ist äusserst lobenswert.
Sonnige Grüsse Judith Keller
6.2.08
Nachdem heute in
unserer Zeitung stand, dass ein aufgegriffener Chow-Chow im
Gemeindezwinger warten würde, habe ich dem Hund einen Besuch
abgestattet.
Es war genau so,
wie ich es dachte: Ein Chow-Chow läuft nicht mutterseelen alleine herum!
Dieser dort einsitzende Hund ist meiner Meinung nach ein Eurasier- oder
Samojeden-Mix, der vielleicht eine läufige Hündin verfolgte und nicht
mehr nach Hause fand. Sein hellblondes Fell hat die Farbe eines Golden
Retrievers.
Ich werde
demnächst testen, ob der Findling gechipt ist.
Bei der
Gelegenheit sah ich auch einen schon länger dort wartenden Hund, der
leider keinen guten Eindruck machte. Ich denke, der arme ältere Rüde hat
einen Schlaganfall gehabt und ich denke, ein Tierarzt wird vor Ort über
das weitere Schicksal des Hundes entscheiden müssen.
************
Rufus, auch „Rudi
Rüpel“ genannt, schickte mir heute ein schönes Foto von sich und Partner
Murphy, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Er sieht so
gesittet und erwachsen darauf aus. Als er im Jahr 2004 aus dem Hundshuus
zu einer ganz wunderbaren Familie umzog, war er mitten im pubertieren……
Es ist immer
schön, wenn die Ehemaligen mir einen Pfotenabdruck zukommen lassen.
Wobei mir gerade
einfällt, dass ich demnächst endlich Motte und ihren Bruder Pablo zu den
Glücklichen 2006 gesellen muss, denn auch von ihnen gibt es schöne und
frische Bilder..
Und wer nicht noch
alles fehlt…… Schande über mich, ich weiss!!
*************
Gestern war ein
junger Kleiner Münsterländer zum Fototermin bei uns auf dem Gelände.
Meine Güte, DAS WAR TEMPO!!! Der 8monatige Wirbelsturm war begeistert,
mit der jungen Hündin Ayla (dieser Tage in Arbeit) einmal gewaltig toben
zu dürfen.
Wenn Sie jemanden
kennen oder von jemandem gehört haben, der einen so jungen Münsterländer
aufnehmen könnte – und sei es vorerst nur als Pflegestelle – dann
erbitte ich ein Zeichen.
**************
Mein so überaus
verschreckter und gequälter kleiner Terrier-Mix macht unglaubliche
Fortschritte. Seit zwei Tagen wedelt er freundlich bei meinem Anblick,
seit ebenfalls zwei Tagen kann ich ihn vorsichtig kraulen (Himmel, was
ist dieser Hund skelettartig dünn!) und seit heute wagt er sich OHNE
LEINE neben mir mit auf das Grundstück. Ich habe ihm immer einmal gleich
grosse Hündinnen als kurzen Besuch geboten, heute hat er das erste Mal
unsere Jule getroffen und nach kurzer Zeit Spielaufforderung gemacht!
Es wird langsam und diese kleine Seele fängt an, zu heilen. Zwar weiss
ich noch nicht, wie ich ihn jemals scheren soll, denn sein Fell ist eine
einzige filzige Masse, aber das findet sich. Nachdem ich nun auch sein
viel zu grosses klapperndes Halsband abnehmen konnte, ist der Hund
eindeutig auf dem Weg in eine gute Zukunft. Wenn MICKY erst einmal
„fertig und hübsch“ ist, werde ich ein liebevolles Heim suchen, in der
Hoffnung, dass er dann genügend stabil ist, fremde Menschen zu
ertragen….
4.2.08
Murmeltier-Tag
oder groundhog-day
Kennen Sie diesen
witzigen Film, in dem es darum geht, dass der Hauptdarsteller in einem
bestimmten Ort immer wieder mit der gleichen Situation konfrontiert
wird, deren Ausgang er nicht beeinflussen und deren Ende er nicht
erzwingen kann??
Eine ähnliche
Situation habe ich gestern erlebt, am Sonntag!
Als kurze Info
vorweg: Ich schreibe auf meiner website immer das gleiche, immer wieder
an verschiedenen Stellen (im Tagebuch-Teil, im Editorial oder auch bei
den Hundetexten selber). Es geht - platt ausgedrückt - darum, dass Leute
sich nur nach dem äusseren Erscheinungsbild einen Hund ausgucken und
diesen dann unbedingt haben wollen - unabhängig davon, ob er
überhaupt zu ihnen passt!
Wohlgemerkt hat
dieser Hund in der Regel auf dieser Website eine lange Beschreibung
meinerseits erhalten, in der ich darauf hinweise, wie der Hund ist und
wie der neue Halter sein sollte.
Fast überall auf
der website schwirren auch meine Geschichten über die Leute herum, die
sich auf Grund von JAHREN als Hundehalter als „hundeerfahren“
bezeichnen. Wenn sie diese Erfahrenheit ausschliesslich auf die
Zeitspanne beziehen, ist es ja zutreffend. Nur hält leider das Wissen,
bzw. die Lernwilligkeit nicht mit der Anzahl der Jahre Schritt. Einmal
ein Hund im Haus gehabt – wozu später noch Hundebücher lesen oder gar
Erziehungskurse besuchen ???
Aber nun zum
Hintergrund:
Sonntag Mittag,
fast 12 h! Die Klingel läutet, alle Hunde bellen wie verrückt, mein Mann
und ich gerade auf dem Weg zum Tierarzt für einen Verbandswechsel.
Vor dem Haus ein
Paar, das mir am Vortag eine mail geschrieben hat, weil es sich für
Lensen interessiert hat. Ich habe den Bewerbern - wie immer - vor einem
Telefonat bereits einen Fragebogen zugeschickt, damit ich einen
Grossteil der zu stellenden Fragen schon schriftlich beantwortet vor mir
liegen habe.
Dieser Fragebogen
war auch retour gekommen, nur werden vormittags erst alle Hunde
versorgt, bevor es an den Schreibtisch geht…. Ich hatte den Text also
noch nicht studiert.
Mein Hinweis dem
Paar gegenüber, dass ich mich nicht erinnern könnte, ihnen einen
Besuchstermin gegeben zu haben, wird mit der Bemerkung beantwortet, sie
könnten nur heute kommen, da der Mann morgen wieder für zwei Wochen
unterwegs sein würde.
Das ist – ehrlich
gesagt – nicht mein Problem. Für mich ist der einzige Tag der Woche
angebrochen, an dem einmal keine Berge von mails, Anrufen und vor allen
Dingen Besuchern auf uns einströmen.
Ich finde es sehr
respektlos, an einem Sonntag Mittag fremde Leute unangemeldet zu
überfallen.
Als ich dem Paar
mitteile, dass sich Lensen nicht bei mir, sondern wie im Text erwähnt,
in einer Pension befinden würde, sind sie enttäuscht. Meine Bemerkung,
dass ich die Adresse der Pension nicht ohne Nachfrage weitergeben kann,
da auch diese Leute ihre Ruhe haben möchten, wird zur Kenntnis genommen.
Vorerst möchte ich jedoch erst einmal in Erfahrung bringen, ob diese
Leute wirklich geeignet sind, sich ausgerechnet diesen Hund
anzuschauen.
Ich frage nach den
Umständen der Hundehaltung und erfahre, dass die Frau immer 14 Tage mit
dem Hund alleine ist, der Mann dann auch nur ein Wochenende vor Ort ist.
DIESE Frau
allerdings ist eine eher zaghafte Person, der Mann übernimmt die
Unterhaltung. Meine Frage nach Erfahrung mit Hunden wird bejaht, die
Begriffe Blickkontakt, Beschwichtigungsgesten etc. allerdings nicht.
Dafür gibt`s aber die Bemerkung für mich, dass sie schliesslich seit 25
Jahren Hunde gehabt hätten……
Ich bringe in
Erfahrung, dass die Frau, die den Hund ja 14 Tage in Folge alleine
versorgt, pro Tag 8 Std. ausser Haus ist. Der Hund – wurde mir vorher
versichert – lebt natürlich im Haus. Mein Hinweis, dass ein einsamer und
frustrierter Hund in 8 Stunden Einsamkeit täglich beachtlichen Schaden
anrichten könne und dann keine aktuelle Möglichkeit der Korrektur
bestünde, wird auf einmal damit abgewiegelt, dass der Hund ja während
der Abwesenheit der Frau auf dem Grundstück herumlaufen würde. Ich
versuche den Leuten verständlich zu machen, dass ein zu Beginn fremder
und unsicherer Hund in mittlere bis grosse Panik geraten kann, wenn er
ohne jeglichen Rudelführer alleine auf einem Grundstück hocken soll. Was
ist, wenn er voll Angst oder überflutet von Aussenreizen mit dem Bellen
beginnt? Wenn ihn niemand ablenken und damit zum Schweigen bringen
kann? Ob der Hund dann als nicht geeigneter Kläffer wieder zurück
gegeben würde?
Und wissen Sie,
was als Antwort kommt? Das hätte noch keiner der vorherigen Hunde
gemacht und sie hätten schliesslich Erfahrung!!
Da bleibt mir doch
der Mund offen! Diese Menschen haben weder vor anderen Leuten noch vor
Tieren Respekt! Ein Hund hat einem Schema zu entsprechen, hat ihren
egoistischen Vorstellungen zu genügen und damit basta!
Mein Einwurf, dass
ICH keine Hunde an ganztags Berufstätige vermittle, wird mit der
Bemerkung quittiert, dass deshalb die Tierheime so voll seien…. Meine
Antwort, das die Tierheime voll sind, weil vorsichtig und gewissenhaft
vermittelt wird, geht im Eifer des Gefechts unter.
Leute wie diese
beiden suchen einen Hund, der ihr piefiges Grundstück bewacht, der
keinerlei mentale Unterstützung durch sein Menschen-Rudel bekommt und
der von einer wenig selbstbewussten Frau geführt werden soll. Leute wie
diese suchen sich ihren Hund nach der Optik aus: Lensen: zwei Jagdhunde
als Eltern, kein Wachhund-Gen, misshandelt, mit hohem Anspruch an die
tägliche Beschäftigung und mit der bisherigen Tatsache, dass immer
Menschen und Hunde um ihn herum leben und mit ihm arbeiten.
Kann etwas besser
als dieser Vorfall verdeutlichen, was Leute sich in ihre hohlen Köpfe
setzen? Leute, die meist des Lesens und Schreibens mächtig sind und die
Chancen haben, den gesamten Vermittlungs-Text zu Lensen zu lesen!!
Und das
allerschlimmste an diesem Besuch ist die Tatsache, dass diese Sorte
Mensch keinerlei Ahnung hat, wovon ich rede. Sie werden mich für
arrogant oder sonst etwas halten und an der nächst besten Ecke einen
Hund erhalten! Und dieser Hund – im Alltag wenig mental geführt und
gestärkt – wird u.U. mit der täglichen Reizüberflutung durch fremde
Leute, Krach, ihn ärgernde Kinder oder was auch immer auf dem Grundstück
nicht klar kommen und bellen oder jaulen oder sonst wie um Hilfe rufen
und Leute wie diese werden ihn als ungeeignet für ihr Heim in ein
Tierheim abschieben!
Mich hat dieser
schreckliche Besuch den ganzen Tag zutiefst verstimmt und immer an den
armen Hund denken lassen, der diesen Menschen in die Hände fallen wird!
Und wie um mich zu
ermuntern, habe ich heute eine so bezaubernde mail – ebenfalls zu
Lensen – erhalten, dass ich sie Ihnen nicht vorenthalten möchte. Hier
schreiben Menschen so respektvoll über einen Hund, dass mein Herz hüpfen
könnte:
Zitat:
Was für ein Traumhund und welchen Albtraum
musste diese wunderbare Hundepersönlichkeit bereits durchleben! Von
ganzem Herzen wünschen wir Lensen, dass er bald seine Menschen findet,
welche ihm die Achtung und den Respekt entgegen bringen, welche er
verdient hat. Menschen, mit denen er die Welt entdecken, seinen Lern-
und Arbeitseifer ausleben und vielen sonnigen Tagen entgegenblicken
kann.
Hätte ich nicht bereits zwei Hunde, mit
welchen ich mich intensiv beschäftige (Agility, Dummytraining,
Suchspiele, schwimmen, wandern, biken, Schneeschuhlaufen etc), würde ich
Lensen unbedingt persönlich kennen lernen wollen. Er würde zu uns passen
und uns bestimmt viel Freude machen. Aber wenn ich meinen Hunden
weiterhin gerecht werden möchte, muss ich vernünftig sein...
So bleibt mir nur, Lensen das Allerbeste
für seinen weiteren Lebensweg zu wünschen. Wir halten Daumen und Pfoten
gedrückt, dass er bald seinen Traummenschen begegnet und schicken ihm
viele liebe Gedanken aus der Schweiz.
Für meine
sonntäglichen Besucher muss so eine mail wie Post aus der Anstalt
wirken….. Und das macht eben den Unterschied der Leute aus, die sich für
Hunde bewerben. Die einen haben alles begriffen, sind auf hündischem
Gebiet bemüht und gebildet und damit erfahren und die anderen zwingen
einem Hund respektlos ihre Bedürfnisse auf – egal, ob der Hund darunter
leidet oder nicht!
1.2.08
Das waren aufregende Tage! Nona/Nana ist wohlbehalten in den Schoss ihrer neuen Familie zurück
gekehrt und wedelte die Familie begeistert an, als diese sie in der
Hochschule abholte. Damit ist mir klar, dass sie genügend Bindung hat,
um dort im Kreise "ihrer" Familie ihre beiden Beinbrüche ausheilen zu
lassen.
******
Einer unserer eigenen Hunde - unser grosser Dobi-Mix - bekam nach langem
Entzündungsprozess eine Kralle amputiert und brauchte entsprechende
Zuwendung und Nachsorge. Es fing harmlos mit einer abgebrochenen Kralle
an und endete mit einem dick granulierten Knochen hinter der ehemaligen
Kralle, so das nur eine Amputation blieb. Zu unserer Sorge bestand auch
ein Verdacht auf Knochenkrebs. Erstaunlicherweise läuft der Hund heute, drei Tage später und nach
erstem Verbandswechsel, besser, als er es die Wochen davor mit allen
intakten Zehgelenken tat. Es kann nur besser werden. Und der
Krebs-Verdacht ist auch vom Tisch, der Knochen gab keinerlei Hinweis
darauf.
*******
Unser ängstlicher Dobbie, der Dobi-Mix, hat Gesellschaft im Hundehaus
bekommen. Eine relativ klein gebliebene Schäfer/Collie-Mix Hündin ist
eingezogen. Wieder einmal ein Hund aus unbeschreiblichen Verhältnissen.
Ersparen Sie mir Details - Sie würden sie sowieso nicht glauben. Ich
habe jetzt schon öfter in Foren gelesen, dass Leute meinen, die
Geschichten der Hunde seien alle erfunden, weil es so viel Elend nicht
geballt geben könnte. Dazu kann ich nur sagen: Haben Sie eine Ahnung!
*******
Zu dieser Thematik passt auch gut das Schicksal des kleinen Micky. Er
hat einen neuen Namen bekommen, damit er die Chance hat, alle
Erinnerungen eines Tages abzustreifen. Das, was mir die Sozialarbeiterin
zu ihm und seiner ehemaligen Halterin erzählte, war so schrecklich, dass
ich nicht detailliert nachfragen konnte. Der kleine Mann ist nur über eine an ihm befestigte Schleppleine zu
kontaktieren. An dieser befestige ich dann eine Flexi-Leine, um ihn
damit dann aus seinem Einzel-Raum hinaus auf das Grundstück zu führen.
Am ersten Tag war das gerade einmal 50 m möglich. Jetzt hilft mir
täglich eine unserer kleinen Hündinnen dabei, den Rüden entspannter zu
machen. Leider bisher ohne Erfolg. Er lässt sich absolut nicht anfassen,
eine Hand in Richtung Hund wird gebissen und alle anderen Versuche, ihn
zu locken, lassen ihn panisch werden. Meine Güte, alle jungen und gut
aufgezogenen Hunde haben volles Vertrauen in Menschen. Was wurde
diesem Würmchen angetan? Zumindest ist der Hund, der mit Süssigkeiten
und Keksen ernährt wurde, inzwischen überzeugt, dass auch Huhn und Reis
sowie Hundefutter ganz gut schmecken können. Ich bin gespannt, wie diese Geschichte enden wird. Wenn der kleine Mann
tierärztlich untersucht, geimpft, gechipt und kastriert ist, müsste er
eigentlich zu einer gleich grossen Hündin in ein anderes Zuhause
umziehen, aber dann mehr zu diesem Thema an dieser Stelle.
*******
Mit der Erlaubnis von Frau Winklmann von der "Dobermann-Rescue Hungary"
( www.dr-h.org ) darf ich aus ihrem Brief zitieren, was ich hiermit
gerne tun möchte:
............während einer Internetrecherche habe ich mich irgendwie in
den Weiten des „www“ verloren und bin auf Ihre Seiten gestoßen. Dabei
habe ich einen etwas denkwürdigen Diskurs in Ihrer „Meinungsecke“ (eine
gute Idee, übrigens!) gelesen und in dem Verlauf auch Ihre Worte zum
Tierschutz-Projekt Ungarn. Diesen, Ihren Worten möchte ich mich auf dem
Wege gerne anschließen, denn das genannte Projekt ragt wirklich weit
heraus aus dem Sumpf des so genannten „Ungarn-Tierschutzes“! Dazu möchte
ich noch anmerken, dass „TPU“ hier in Deutschland leider nicht so
bekannt ist, in Ungarn hingegen einen wirklich ausgezeichneten Ruf
genießt. Die Seiten des „Hundshuus “ haben mir inhaltlich ebenfalls sehr gut
gefallen..............
Danke für diese Äusserung, Frau Winklmann. Haben doch dadurch sicher
einige potentielle Spender die Bestätigung meines Hinweises auf diesen
Verein erhalten, ihn evtl. finanziell zu unterstützen.
*********
Ich bin in leichter bis mittelmässiger Aufregung: eine gute
Tierschutzfreundin hat einen jungen Hund und ist jung verheiratet und
ich befürchte, dass etwas in der Beziehung schief läuft. Da der Hund
nicht von mir vermittelt wurde, hat sie nicht meinen Text zur
Hundeübernahme erhalten, der noch einmal detailliert zu Abläufen Tipps
gibt. Nur befürchte ich in diesem Fall, dass ich eine neue Sparte eröffnen
muss und alsbald den armen Mann in die Vermittlung nehmen muss. Denn
natürlich soll der HUND NICHT im Bett schlafen und der MANN NICHT in der
Hundebox. Ich werde zu gegebener Zeit versuchen ein gutes Zuhause für
den Mann zu finden. Lassen Sie sich nicht durch das
Victory-Zeichen täuschen: Das nennt man "Gute Miene zum bösen Spiel
machen". Aber schauen Sie selber:
29.1.2008
Der nächste Hund ist im
Hundshuus angekommen! Meine Güte, es nimmt kein Ende...
Es ist ein kleiner heller Terrier-Mix, vielleicht ein Biewer-Terrier
Rüde. Er saß bibbernd vor Angst und schlotternd vor Kälte in einer
verlassenen Wohnung. Seine Besitzerin ist einer gesellschaftlichen Randgruppe angehörig und
ich möchte mich hier nicht in Gefahr begeben, politisch unkorrekt zu
formulieren und wieder einen Sturm der Meinungen in besagter Meinungsecke loszutreten. Nur soviel: Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wollte die Halterin
den Hund nicht mehr vorfinden! Und die Sozialarbeiterin griff die
Gelegenheit beim Schopfe, den kleinen Mann von dort zu entfernen. Nur: wo kommen wir eigentlich hin, wenn alle diese Leute immer und immer
wieder Hunde bekommen, weil Tierheime keine Vorkontrollen durchführen,
zu niedrige Ansprüche an zukünftige Halter stellen und Vermehrer,
Züchter oder wer auch sonst nur den schnöden Mammon bei Abgabe eines
Tieres im Sinn haben?
Hunde - vielleicht sogar alle Haustiere - sind zum Verlierer dieser
Wohlstandsgesellschaft verkommen!
28.1.2008
Unser Wochenende war miserabel!! Das ist absolut sicher!
Die ursprünglich so glücklich angelaufene Vermittlung meiner kleinen
Nona endete in einem schweren Unglück. Die neue Familie hatte im Garten und Haus Vorsorge getroffen und den
Zaum mit Kükengitter dichter gemacht usw. Welpen sind wie Aale und
flutschen überall durch. In diesem Fall flutschte Nona am ersten Abend im neuen Heim durch eine
gepflanzte Buschreihe und geriet auf die dahinter unbenutzte und vergessene Kellertreppe. Und fiel sofort genau diese herunter!
Dabei wurde oberhalb des Gipsansatzes/ oberhalb des Knies ihr Bein
erneut gebrochen! Kann man sich so viel Pech und Schmerzen und Stress
für einen solchen Zwerg vorstellen? Sie verbrachte also das Wochenende in einem Edelstahlkäfig der
Tierärztlichen Hochschule (TiHo) in Hannover und wartete auf ihre
heutige OP, eine sog. Osteo-Synthese (Knochen-Verbindung) Und bevor diese Prozedur nicht gut überstanden ist, wollte ich Sie gar
nicht erst über dieses Unglück informieren. Aber die Entwarnung ist
gekommen: Die OP ist überstanden. Es wurde lediglich der neue Bruch mit
Hilfe von Drähten und Schrauben fixiert, der alte Bruch - bereits gut
erkennbar am ausheilen - blieb unangetastet. Nun soll morgen erneut geröntgt werden, um zu sehen, ob die Verbindungen
gehalten haben und eventuell kann meine Zwergenmaus dann nach Hause.
Ich muss keinem Leser erzählen, was bei uns bis zur heutigen Entwarnung
für eine Stimmung geherrscht hat, oder? Anbei noch einmal ein Foto von
Nona mit ihrem besten Freund Ursi im Käfig.
NEIN - bei uns werden Hunde nicht in Käfige gesperrt. Aber vor über
einem Jahr musste ein bereits erwachsener Hund nachts ein Welpentraining
durchmachen. Seit dieser Zeit befindet sich der Käfig dort, den alle
Hunde lieben. Am meisten leider Ursi, der sich regelrecht einfädeln
muss, mit Nona wurde das Platzangebot noch geringer, aber des Hundes
Wille ist unantastbar!!
************************
Heute ist eine kleine nette Hündin im Hundehaus eingezogen. Sie kommt
aus denkbar desolaten Verhältnissen und eine Sozialarbeiterin kümmerte
sich darum, dass ich sie übernehmen konnte. Zum Glück erhielt ich auch schon rechtzeitig vor ihrer nächsten
Läufigkeit die Erlaubnis, sie im heimischen Umfeld kastrieren zu lassen.
Nun ist sie glücklich gelandet, bei dem nächsten Sonnenstrahl - der für
schwarze Hunde und deren Fotos ein MUSS ist - werden Sie sie kennen
lernen.
*************************
Habe ich gerade im Internet mehr durch Zufall entdeckt: ein Bericht aus
dem Nachbarort über den Verlust einer Katze und die gross angelegte
Suchaktion:
Ich erinnere mich gut daran, obwohl es letzten Sommer stattfand. Was
waren das für engagierte Leute gewesen. Vielleicht mögen Sie ihn ja mal
zur Abwechslung vor lauten Hunden lesen.
25.1.2008
Hundshuus-Leser haben die sehr aus dem Ruder laufende "Diskussion" in
der Meinungsecke verfolgt, als zwei Frauen meinten, mein Leitartikel
würde "ihren" Auslandstierschutz beschmutzen und Vermittlungs schädigend
sein. Dass diese beiden Damen mit der Art und Weise ihrer Reaktion
ziemlich deutlich machten, dass sie eventuell "Dreck am Stecken" hätten,
habe nicht nur ich alleine gedacht. Viele mails ereichten mich, die
gerade DAS zum Ausdruck brachten und meinten, ich solle mich nicht
grämen. Danke für den Trost, aber ich habe mich nicht gegrämt! Wenn jemand so unsachlich, so schlecht formuliert und so falsch in
Schrift und Gedanken schießt, dann macht es erstens einen denkbar
schlechten Eindruck in Bezug auf den dahinter stehenden Verein, es zeigt
aber auch, wes Geistes Kind diese beiden Damen selber sind und es lässt
etwas weiter in die Zukunft schauende Leser erahnen, wie diese Frauen
reagieren, wenn sich ein "Kunde" ihrer Vermittlungen mit
unliebsamen/lästigen Problemen an sie wendet.
Im Lauf der vielen Beiträge kam immer wieder die Frage nach "seriösem
oder gutem" Auslandstierschutz auf und ich kann dazu nur eines sagen:
Vergleichen Sie websites, lesen Sie die Texte, sprechen Sie mit den
Leuten selber! Ein Verein wie der der beiden Leserbrief-Schreiberinnen
ist meiner Meinung nach schon aufgrund der erwähnten Punkte völlig
indiskutabel.
Aber in diesem Zusammenhang passt eine Begebenheit gut in diese Rubrik,
die ich Ihnen näher bringen wollte:
Ich habe durch nicht mehr nachvollziehbare Schritte im Internet die
website
http://www.tierschutzprojekt-ungarn.de entdeckt. In einer
langen Nacht habe ich mich hingesetzt und alles vorhandene auf dieser
Seite gelesen. Es hat mich tief beeindruckt. Die Seite machte einen
seriösen Eindruck auf mich, da gestandene, ältere (also aus meiner Sicht
auch weniger hitzig reagierende) Menschen mit z.T. einer eigenen Firma
(dadurch sicher auch genau wissend, was Verantwortung bedeutet) die
Initiatoren dieser Tierhilfe sind. Die Texte sind hervorragend, sie
klären auf, sie sind korrekt geschrieben und vermitteln auch hier den
Eindruck von Professionalität.
Kurzum: ich hatte das Bedürfnis, einen zweistelligen Betrag im Namen
meines Mannes und mir zu spenden! Schon 2 (!) Tage später erreichte mich
eine mail von Frau Barbara Stephanow, eines Vorstandsmitgliedes. Sie
bedankte sich in einer persönlichen mail für die zugedachte Spende und
schrieb einige freundliche Worte. Was war ich verblüfft!! Ich muss kurz einfügen, dass mein Mann und ich gerne und häufig Spenden
versenden. Bisher habe ich NIEMALS zuvor einen Dank erhalten! Ich habe
mich daran gewöhnt, weiss ich doch selber, was bei mir alles an
"Papierkram" liegen bleibt. Aber selbst bei Gewöhnung an Unhöflichkeit:
Schön ist es nicht! Auch in diesem Zusammenhang eine kurze Begebenheit: Eine
Privatinitiative, besser gesagt eine einzelne Frau, kümmert sich um
Hunde in Südost-Europa. Sie bat mich um eine Spende. Jahre zuvor hatte
sie mehrmals eine größere Summe erhalten. Auch diesmal überwies ich ihr
einen dreistelligen Betrag. Der erste Satz in einer mail, in der sie
mich um etwas anderes bat, war: Deine Überweisung ist angekommen....!
Ja, aber Hallo! Wo sind wir denn? Glauben Sie
ernsthaft, wir drucken das Geld im Keller? Kann ich bei einer
dreistelligen Summe nicht eine sehr freundliche und dankbare e-mail
erwarten? Natürlich könnte ich das! Aber was werde ich tun? Ganz
einfach: Der Link zu dieser Privatinitiative wird von dieser website
entfernt, ich werde niemals mehr etwas in diese Richtung spenden!
Schluss aus.
Aber zurück zum Tierschutzprojekt Ungarn: Gestern nun kam völlig
unaufgefordert eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt! Auch das
passierte zum ersten Mal nach einer Spende. UNAUFGEFORDERT und wie
automatisch dieser Brief! Ich bin begeistert von dieser Professionalität, habe ein sehr gutes
Gefühl in Bezug auf diese Menschen und den Verein und werde garantiert
wieder spenden und werde sie auch (unaufgefordert) auf dieser Seite
verlinken!
So stelle ich mir den Umgang zwischen Tierschützern und Sympathisanten
vor! Schauen Sie doch einmal auf die oben genannte Seite und teilen mir
in der Meinungsecke mit, wie die website auf Sie selber wirkt.....
23.1.2008
Es wird Zeit! Es wird definitiv Zeit, dass unsere Nona in ihr neues Heim
nach Celle zu einer reizenden Familie umzieht! Dort werden dann alle
Familienmitglieder um sie herum sitzen, während sie ihr Körbchen, ein
Tischbein oder einfach nur die Teppichkante zerlegt und alle werden
enzückt ausrufen: Ist sie nicht süüüsss??? (Mal ehrlich, liebe Familie
M.........) Und hier wird unsere Maus langsam eine Landplage: Sie ist die schnellste
Turbo-Gipsbein-Hündin im Umkreis, sie frisst wie ein Teufel, sie gräbt
nach australischen Känguruuhs, sie prüft die Qualität der Ecken der
Hundebetten, sie ist absolut stubenrein (WENN man dem einmaligen Fiepton
sofort Folge leistet und sogleich die Terrassentür öffnet), sie liebt
es, in Menschenzehen zu beissen, weil diese schmerzgepeinigten Menschen
dann so schön fangen mit ihr spielen und vorher so hohe Töne ausgestossen haben, sie schläft am liebsten auf Hundesitter Ursis Kopf,
sie quängelt, wenn sie überdreht ist und die kennt kein Pardon, wenn um
5 h die Nacht vorbei ist und alle mit ihr spielen sollen. Ein Geknurre,
Gegrunze und wüste Bedrohungen halten sie nicht davon ab, weiterhin die
Socken zu apportieren und zu verbellen!! ICH finde, wenn Menschen meinen, sich so ein Bündel an Energie ins Haus
holen zu müssen, dann ist das ihr freier Entschluss und deshalb ZIEHT
NONA AM FREITAG AUS!! Natürlich finde ich es traurig, aber natürlich bin ich auch froh, dass
es so tolle Leute geworden sind und natürlich bin ich froh, weil dann
mein Leben wieder Freiraum bekommt! Alles hat zwei Seiten, besonders Welpen.... Nona wird Nana heissen und sie wird ihr Gipsbein mitnehmen und vor Ort
den Rest der Heilung bewältigen.
****************
Rico, unser lieber Collie-Mix, hat sich vom ersten Tag an wohl gefühlt
und alle in der Familie sind glücklich über seinen Einzug.
****************
Zwei Hundebrüder, die vorerst nur im Zergportal gelistet sind, haben
ebenfalls ernsthafte Interessenten, die zum Wochenende kommen werden und
so läuft es momentan auf Hochtouren.
19.1.2008
Wir haben einen Turbo-Welpen!! Ganz einfach selber herzustellen: Man nehme einen Welpen mit Bruchbein
und zu schwerem Gips. Dann entferne man den harten Panzer, benutze nur die Hälfte des
Materials und siehe da: Der Turbo-Welpe kann starten! Nona ist wie ausgewechselt: Sie läuft überall alleine hin, drangsaliert
wieder ihren Welpensitter Ursi mit gewagten Klettereinlagen über seinen
Körper und ist generell eine fröhliche kleine Hündin geworden. Der
Appetit ist noch nicht perfekt, aber das mag an erster Impfung und der
bisherigen geringen Bewegung liegen - das bekommen wir in den Griff!
Heute kommt die dritte Besuchergruppe für sie, morgen ist erneuter
Besuch angemeldet. Wollen wir einmal sehen, wie und ob sie die Herzen
erobert......
**************************
Im Laufe der letzten vier Tage sind alleine 6 Hunde an mich heran
getragen worden, die alle ihr Zuhause verlieren müssen/sollen. Die
Jüngsten sind 7 Monate, der älteste 9 Jahre. Da das Hundshuus derzeit mit Hunden überfüllt bin, habe ich alle
Personen an den Kreisveterinär verwiesen. Ich weiss nicht, ob die
Notwendigkeit eines fehlenden Tierheimes bis zum Landrat
vordringt, nur kann es nicht sein, dass ein gesamter Kreis wie
Lüchow-Dannenberg sich da aus der Verantwortung stiehlt. Hätte die
Tierhilfe Wendland mehr Spendengelder, könnte endlich
ein Teil eines Stallgebäudes zu einer Hundestation umgebaut werden. Aber die
Spendengelder sind meist rar, jeder möchte lieber selber Spass haben und
gewaltige Summen für Silvesterböller ausgeben..... Aber man soll die Hoffnung nie aufgeben, vielleicht bekommt die
Tierhilfe eines Tages einen gesamten Nachlass vererbt und die Bauarbeiten können beginnen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
17.1.2008
Wie schön: heute konnte unser Rico sein Hundehaus-Abteil
verlassen und zu seiner neuen Familie umziehen. Er wird im Landkreis bleiben und auch
wieder auf einer grossen Hofstelle wohnen - wenn auch nicht bei
Bauern.... Rico war nicht glücklich hier, er wäre so gerne mit uns im Wohnhaus auf
einer Couch gewesen.... Aber das wird nun alles schlagartig besser für
ihn. Er liebt Menschen und den engen Kontakt zu ihnen und im neuen
Zuhause ist immer jemand im Haus. Es ist schön, dass dieser so überaus brave Hund trotz seiner 6 Jahre so
schnell ein Zuhause gefunden hat.
Nona, mein Sorgenwelpe, wird morgen wieder zum Tierarzt müssen. Der
Gips wird verkleinert und erleichtert werden, sie ist absolut unfähig,
mit der gesunden Seite die Balance zu finden. Dadurch kann sie nur
getragen ihren Platz verlassen, was das Leben nicht leichter macht....
**************************
Eine Frau mittleren Alters bietet sich als Pflegestelle für die Zukunft
an. Ich reagiere zurückhaltend, da die Frau keinerlei Hundeerfahrung
hat. Als ich ihr Informationen über einen Hund zuschicke, der durch einen
Verteiler geht und dringend in dieser Region eine private Pflegestelle
benötigt, kommt die Antwort zurück: (O-Ton):" Ich hatte mir schon etwas
schöneres vorgestellt. Wenn ich mit einem so hässlichen Hund auf die
Strasse gehe, ist ja uns beiden nicht gedient. Sie vermitteln den Hund
nicht, weil niemand ihn haben möchte und ich habe Probleme mit dem wenig
ansehnlichen Tier neben mir."
Tja, wieder dazu gelernt. Die Dame dachte also, sie läuft sozusagen
Reklame mit dem Hund, bis sie jemand anspricht und den Hund haben
möchte. Vielleicht sollte ich die Idee aufgreifen und den Hunden eine
Art Werbefläche umbinden: SUCHE NEUES ZUHAUSE - GÜNSTIG! Und vielleicht
sollte ich bei potentiellen Pflegestellen einen Fragebogen vorweg schicken: Was darf es denn sein? Blond oder braun, schlank oder dick? Ich weiss schon, weshalb ich so überaus selten Pflegestellen bemüht
habe......
16.1.2008
Zu behaupten, die Stimmung wäre auf dem Höhepunkt im Hundshuus, wäre
leicht übertrieben…
Nona ist unglücklich mit ihrem Gipsbein. Sie weint viel, sie mag nicht
laufen und sie mag eigentlich gar nichts.
Gestern mussten wir wieder zum Tierarzt, der den Gips im oberen Bereich
etwas einkürzte, da ich den Eindruck hatte, er würde sie in der
Leistengegend zu sehr behindern. Leider ist sie aber auch nach der
Kürzung der Meinung, dass ein Leben mit Gips nicht akzeptabel ist. Zum Glück frisst sie seit heute mit Appetit, ihre Figur ist wirklich
nicht gerade moppelig.
Am Samstag bekommt Nona Besuch von einer Familie aus Celle, die auch das
Bruchbein nicht abhielt, die kleine Maus kennen lernen zu wollen. Lassen
wir uns überraschen….
**************************
Karlchens neue Besitzer haben sich wiederholt gemeldet und berichten nur
Gutes. Sie sind der Meinung, dass Karlchen eine neue Lebensqualität für
sich entdeckt, was ich nur bestätigen kann. Seine vorherigen Halter
waren einfach zu eingeschränkt, um ihm hundegerechte Dinge bieten zu
können. Als ich ihn drei Tage vor seinem Umzug bei seinen alten Haltern
besuchte, fiel sofort auf, wie begeistert er mit mir zum Gassi-Gang
ging. Als er merkte, dass ich ihn wieder in das Haus zurück bringen
wollte, blockierte er förmlich.
Es freut mich so sehr, dass dieser Senior das Glück bei einem
begeisterten Foxterrier-Fan-Paar geboten bekam.
14.1.2008
Humor ist, wenn
man trotzdem lacht!! Und deshalb müsste ich jetzt schallend lachen, denn
ich habe ja SOOO viel Humor!!
Also das neueste
im Hundshuus: Unsere Nona hat eine gebrochene Hinterhand! Das
grosse Rudel tobte im hinteren Bereich des Grundstücks im Wald und
plötzlich erklang ein schreckliches Schreien. Und zwar eines, bei dem
feststand, dass es sehr ernst war!
Die
Röntgen-Aufnahme brachte es an den Tag: ein sauberer Bruch der Tibiaim
Hinterlauf, also zum Glück keine OP und auch keine schlechte Prognose.
Nun liegt
Klein-Nona wenig begeistert und immer mal wieder fiepend mit diesem
Monster an ihr dran und hat bisher noch keine Idee, wie sie damit
glücklich werden soll....
Da sie so jung und
der Bruch glatt ist, kann mit viel Glück der schwere Gips in drei Wochen
entfernt werden. Nun wollen wir mal sehen, wie wir diesen Umstand hier
in den Griff bekommen. Der Pansen und das Rinderherz haben Nona
jedenfalls vorzüglich geschmeckt!
11.1.2008
Frustation ist
tödlich!! Habe ich heute Morgen in einer Zeitungsbeilage gelesen. Und
ich spüre schon, wie mir die Kräfte schwinden - ich glaube, ich beginne
abzusterben!
Und warum? Ganz
einfach: Weil die so dringend erforderliche und überaus wichtige
HÖFLICHKEIT auf der Strecke bleibt! Ich mache wirklich alles, um meine
Zöglinge gut unterzubringen. Und wenn alte oder ältere Leute bei mir
anrufen und einen Hund suchen, dann bin ich auch in diesem Fall bereit,
teure Foto-Ausdrucke herzustellen, die betreffenden Papierseiten
mit freundlichen Worten auf den Weg zu senden und natürlich die
Porto-Kosten zu übernehmen.
Wenn dann aber
bereits das dritte Ehepaar in Folge es nicht einmal ansatzweise für
nötig hält, mir dafür zu danken, dann rumort da etwas in einen
Eingeweiden, was allertiefste Frustration und damit dann wohl
zwangsläufig etwas Tödliches ist. Wie komme ich eigentlich dazu, mich
diesen Gefahren auszusetzen?
Und deshalb ein
für alle Mal - als Therapie gegen Frust und für die gute Seelenhygiene:
Alte dieses Landes, entweder Internet oder Besuch vor Ort- ansonsten
Hunde auf dem Papier angucken ist nicht! Ach so, denen fehlt ja das
Internet - können meine Worte nicht lesen......
Aber ist jetzt
auch egal: Schluss mit dem Service und ich merke: mir geht es schon
besser!!
09.01.2008
Dass ich nun acht
Wochen Pause im Tagebuch machen würde und bereits im neuen Jahr lande,
hätte ich beim letzten Eintrag auch nicht gedacht….
Immer wieder
unternahm ich zwischendurch neue Anläufe in der Berichterstattung, aber
da sie meist nachts stattfanden, kam fast immer die Müdigkeit
dazwischen.
Ich werde jetzt
zwar nicht mehr chronologisch rückblickend berichten können, aber das
eine oder andere wird mir wieder einfallen…
Nachdem ich am
3.12. einen kleinen Rüden aus einem Minirudel, dass nach dem Tode beider
Halter zu mir kam, vermitteln konnte (und nun lediglich zwei ältere
Zwergen-Hündinnen davon übrig habe), konnte ich am 4.12. DOBBIE holen.
Dobbie ist durch
seinen Besitzer, der in sein Heimatland zurückging, mit seinen 4 anderen
hündischen Rudelgenossen in unserem Landkreis zurück gelassen worden.
Dieser Umstand an sich genügt, um zu verzweifeln. Aber erschwerend kam
hinzu, dass Dobbie extrem viel Angst hat. Und da es im Hundshuus wie
immer voll war, musste der Hund erst einmal für 9 Wochen im
Fundhundezwinger der Gemeinde untergebracht werden. Dort saß er nun
völlig alleine und bellte sich einmal am Tage die Seele aus dem Leib,
wenn ein Arbeiter mit Futter kam. Aber am 4.12. war also der Umzug.
Dobbie
und ich waren inzwischen vertraut genug, dass er mir an der Leine
folgte, ins Hundsmobil stieg und seine Reise begann.
Nun wohnt er seit
5 Wochen hier bei uns im Hundehaus, träumt davon, in meinem Bett zu
schlafen, tut sich immer noch schwer mit dem Anblick meines Mannes und
ist gestern kastriert worden.
Alles gut
überstanden, aber zu Dobbie einmal mehr, wenn ich ihn auf einer eigenen
Vermittlungsseite vorstelle.
Das Hundehaus
teilt sich Dobbie mit RICO, einem 6j. Collie-Mix, der am 23.12. seine
Heimat verlor. Seine Halter ließen ihn nach dem Verkauf des Bauernhofes
zusammen mit vier Katzen vor Ort zurück und gaben an, es könne ihm ja
jemand „einen Spaten zwischen die Augen geben“.
Ich liebe dieses
einfache Volk: gerade heraus mit der dummen Meinung, geizig bis zum
Umfallen, wenn es nicht als Profit wieder herein kommt und bar jeder
Gefühle! Bravo, und diese Leute dürfen Tiere halten!
Ricos Halter
bezogen eine Wohnung in der nahen Kleinstadt und ich hoffe aus tiefster
Seele, dass sie darin todunglücklich werden und Rico sie ihr weiteres
Leben in ihren Träumen verfolgen möge…..!!
Rico
ist ein sensibler Collie-Mix, der es fürchterlich findet, im Hundehaus
zu warten, bis endlich für ihn am Horizont ein neuer Besitzer sichtbar
wird. Da er am 4.1. kastriert, gechipt und geimpft wurde und seine
Wurmkur hinter sich hat, ist er jetzt auszugsbereit. Ganz besonders auch
deshalb, weil er 6 volle Eimer mit ausgekämmten Hundehaaren verloren hat
und damit schön und gepflegt aussieht. Ich werde ihn heute im ZERGPORTAL
listen. Rico ist ein toller Hund, der ideal für Anfänger wäre. Er läuft
hervorragend an der Leine, ist absolut stubenrein, ist artig und genießt
jegliche Ansprache und Zuwendung. Wie alle Collies erzählt er gerne und
wenn er das Hundehaus zur Gassi-Runde verlässt, muss ich immer seinen
Weltschmerz anhören.
Aber mit Rico sind
wir noch nicht am Ende der Neuzugänge, denn auch einem Welpen sollte
durch einen dieser wunderbaren Bauern das Leben genommen werden. Die
kleine Hündin Nona ist bereits auf Hundshuus gelistet, Sie werden ihre
Geschichte vielleicht schon gelesen haben. Ich hoffe sehr, dass sich
bald ihre Familie findet, denn ein Welpe inmitten der vielen hier
lebenden Hunde ist eine Herausforderung und ich würde sehr gerne wieder
einmal eine Nacht durchschlafen.
Aber: Nona ist
seit dem 2.Tag stubenrein. Nicht nur, dass sie unruhig wird und fiept –
nein, sie läuft auch zur Terrassentür und – hinausgelassen – geht sofort
die Stufen in die Grünfläche herunter und erledigt alle anstehenden
Geschäfte. Wie alle Welpen hier im Haus ist sie innerhalb kürzester Zeit
sauber gewesen, da ich sie immer alle 45 min. hochgehoben und vor die
Tür gesetzt habe. Jetzt, nach 11 Tagen im Rudel und Haus, hält sie
bequem 2-3 Stunden durch.
Nona ist die
berühmte Kreuzung aus Piranha-Fisch und Maulwurf mit der Ausdauer einer
Stubenfliege.
Wie genieße ich
die Zeit, wenn sie – wie jetzt – schläft…..
Was gibt es noch
neues vor Ort?
Ich versuche, eine
Chronologie in die Vorkommnisse zu bekommen, was aber leider nicht mehr
klappen wird.
Weihnachten ist
vorüber – viele tolle Karten, sogar Pakete trafen hier ein und auch ein
überraschender Besuch zweier mir bis dato nicht persönlich bekannter
Leser samt Hund Luca (NICHT der gelistete Rüde) stand vor der Tür, um
riesige Pakete mit tollen Sachen für die Hunde und Menschen persönlich
abzuliefern. Danke nochmals Anja, für diese gelungene Überraschung.
Heute werden die
Hunde wieder genüsslich auf herrlichen Knabbereien herumknautschen, die
Pablo, einer der Welpen der „Zwergenfamilie“ an seine Mutter Jule,
seinen Bruder Seppi-Seidenweich und all die anderen geschickt hat!
Pablo, das reicht ja Monate! Dir und Deinem Rudel ganz herzlichen Dank!
Sobald der Winter vorbei ist, müssen wir uns alle treffen und die
vereinte Zwergenfamilie mit Pablo und Motte beim Rennen und Spielen im
Garten beobachten!
Tja, Weihnachten
kündigte sich in unserer Zeitung mit vielen Hund-Würfen an, bei der die
Macher des Blattes leider auch nicht davor zurück schreckten, Anzeigen
entgegen zu nehmen, in denen Welpen angeboten wurden, die dann
Heiligabend geliefert werden würden! Ein Albtraum für einen Hund!
Vielleicht ist Nona einer dieser Hunde, die nicht rechtzeitig
abzusetzen waren…
Aber auch Frau
Konopatsch von der Tierhilfe Wendland
(
www.tierhilfe-wendland.de ) hat einen Welpen bei sich aufgenommen,
der mit 11 Wochen bereits vier Besitzer hatte und obendrein ein
gebrochenes Hinterbeinchen. Was für Zeiten haben wir eigentlich??
Wollen Sie JUMPER
einmal anschauen? Dann bitte auf den obigen Link klicken.
Als ich heute eine
mail einer „alten Bekannten“ bekam, die Hundshuus „eine Droge für sie“
nannte, der sie nicht entrinnen kann und als ich vor zwei Tagen Katis
wunderbaren Eintrag in der Meinungsecke lass, da packte mich die
Schreiblust, endlich wieder mit diesem Tagebuch weiter zu machen.
Ich danke Kati für
diesen Eintrag, der mich ja erröten ließ, danke aber auch allen anderen
Schreibern noch einmal hier an dieser Stelle für ihre wirklich lieben,
aufmunternden und langen Zeilen.
Es ist für mich
wirklich ein ganz sonderbares Gefühl, eine feste Leserschaft zu haben,
deren mails bereits seit langem im Postordner „Stammleser“ landen. Es
gibt ein familiäres Gefühl, was die Fortsetzung dieser website immer
wieder geschehen lässt.
Nun noch einmal zu
den Hunden, die aus Zeitmangel noch nicht gelistet sind, bei Bedarf aber
schon einmal per Foto vorab verschickt werden können: Es gibt einen Hund
in der Schweiz, der der Schwester einer Freundin gehört und der ein
neues Zuhause benötigt. Ich hoffe, ihn bald listen zu können. Es ist
Bärli, ein kleiner Terrier, der nicht mit dem Ersthund harmoniert.
Dann gibt es zwei
wunderbare junge Rüden, 5 Monate alt, über die ich nichts weiss, deren
kranke Halterin sich aber deutlich übernommen hat und die Brüder schnell
vermitteln möchte. Ich werde Fotos, die ich erhalten habe, erst noch
bearbeiten müssen, dann kommen Balou und Bobby hoffentlich auch bald auf
die Seite. Sie sind Typ Herdenschutzhund mit sehr schönem langem Fell.
Zwei andere Hunde,
bei denen ich ebenfalls um Hilfe gebeten wurde, liegen mir am Herzen, da
verfolge ich aber einen Plan, den ich Ihnen dieser Tage auf der
Startseite vorstellen möchte.
Und das neueste zu
meinem Senior Karlchen:
Er bekommt am
Wochenende aus Luxemburg Besuch von absoluten Foxterrier-Liebhabern,
denen seine Körperfülle egal ist und die ihm gerne ein neues Zuhause
bieten möchten! Ist das nicht toll???
Gestern sagte mir
jemand am Telefon, er wolle meinen Collie nicht anschauen, da die
Benzinpreise für eine Fahrt Lüneburg – Hundshuus
(60 km einfach)
wohl doch etwas hoch für einen Hund wären… Und heute die Nachricht, dass
Menschen anreisen, um einen Senior mit Kugelbauch zu adoptieren! So
unterschiedlich stufen Menschen Tiere ein!
Heute Morgen war
übrigens eine wunderbare anonyme mail mit der Adresse „pfoetchen82“ in
meiner Post, die ich fast als SPAM gelöscht hätte. Dann fiel mir aber
das Wort Orga ins Auge und so hatte ich die Chance, den Text zu
erhalten und Ihnen zu zeigen:
Original-Zitat:
du blöde schlampe, wen du nich aufhörst, dinge falsch zu schreiben, wird
unsre orga dir mal ein par sachen ins haus schicken. und den
hauptweterinär auch. Zitat Ende.
Ich denke, jemand
hat sich den Schuh meines momentanen Editorials etwas fest angezogen und
er drückte. Ich habe Pfötchen in jedem Fall mitgeteilt, welche Worte
anders geschrieben werden und mich für die freundliche Nachricht
bedankt.
Pfötchen, solltest
Du das hier lesen: Welcher Organisation Du auch immer angehörst, es
macht keinen guten Eindruck, so fehlerhaft zu drohen. Lass es in Zukunft
noch einmal von jemand anderen gegen lesen!! ;-)))
Ich denke, mein
eben erwachender Welpe muss fix vor die Tür und damit lasse ich den
Einstieg in den ALLTAG mal ausklingen..
Ihnen allen
nochmals ein wunderbares Jahr mit Ihren Tieren.
19.11.07
Es waren wieder wilde Tage...... Elise, vormals Sandra, hat uns besucht. Können Sie sich erinnern? Die
nackte, von Milben fast zerfressene Hündin, die deren Besitzer gerne aus
dem Haus (Weg?) räumen wollten. Und zu Elise werde ich einen Extra-Link
erstellen, der dann VORHER -NACHHER heissen wird.
Dann ist wunderbarerweise die kleine Betti vermittelt worden. Die kleine
Leishmaniose-positiv Hündin, die sich im Allgäuer Raum in einer Pflegestelle befand und die ich, da sie mich so ansprach, auf die
SCHICKSALE des Monats mit auf die website genommen hatte. Und nun - oh
Wunder - wohnt Betti in einem Nachbarstädtchen bei einer Frau, die
eigentlich einen kleineren Hund bei mir suchte und nach einem Besuch
mit meiner momentanen Auswahl nicht so ganz glücklich war - es funkte
nicht..... Aber als sie Betti sah, da funkte es sofort. Und so fuhr das
Ehepaar samt Collie-Mix-Hündin gen Süden und Betti erkannte SOFORT den
Ernst der Lage und zeigte sich von ihrer allerbesten Seite. Was ihr nun
- nach langer Warteposition - den Super-Platz verschaffte. Was bin ich froh!
Dann kam Connor zum Fototermin ins Hundshuus. Was eigentlich eine
Routine-Arbeit werden sollte, entwicklte sich zu einer "Husch-Sitzung"...... Soll heissen, dass Connor, der ein wenig
unterbeschäftigte Gordon-Setter, das gesamte Grundstück derart auskostete, dass ich nicht in der Lage war, eine grosse Anzahl
vernünftiger Bilder zu erstellen. Ich habe über 100 Aufnahmen nur in den
Papierkorb getan, da man nur "Husch und weg" erkennen konnte. Meine
Güte, hat dieser freundliche Rüde die Grösse des Grundstücks
genossen..... Und wohlweislich habe ich ihn erst einmal nur im ZERG-Portal gelistet,
was genau zur Folge hatte, was ich vermutete.... Eine Unmenge von
Interessenten hat sich gemeldet und möchte ihm ein neues Zuhause geben.
Das wird eine etwas längere Auswahl-Zeit zur Folge haben. Es wird schön
für Connor enden, aber weshalb kann ich niemals dieses Interesse an
meinen anderen Schützlingen erleben? Was hat ein Setter, was ein Hund
wie Poldi oder Gismo nicht haben????
27.10.07
Die Leute, die über Hundshuus einen Hund adoptieren, sollen in das
Fernsehen.......!!
Vor einiger Zeit habe ich eine Anfrage einer Filmgesellschaft erhalten,
die die neue Familie eines adoptierten Hundes auf Schritt und Tritt
begleiten und filmen wollte.
Zitat aus der Anfrage:
Wir, xxxxxxxxxxfilm GmbH, sind eine
xxxxxxx Fernsehproduktionsfirma, die für öffentlich-rechtliche und
private Sender arbeitet.
Unser Anliegen ist Folgendes: Für
eine Dokuserie im Familienprogramm von Super RTL mit dem Arbeitstitel
„Familienbande“ suchen wir Familien, die wir mit der Kamera auf dem Weg
zu einem wichtigen Ereignis oder Einschnitt im Leben begleiten möchten.
Es soll um ihre Hoffnungen, Träume, Erwartungen und Ängste gehen.
Wir fänden es sehr spannend, in diesem
Rahmen eine Familie vorzustellen, die den Entschluss gefasst hat einen
Hund in die Familie aufzunehmen. Handelt es sich dabei um Tiere mit
trauriger Vorgeschichte, wie es bei Ihnen des öfteren der Fall ist, so
würden wir gerne die Vermittlung und das Einleben des Hundes in ein
neues schönes! Zuhause dokumentieren.
Wir würden
uns sehr freuen, wenn Sie uns Kontakte zu Familien herstellen könnten,
die Interesse an einer Hundevermittlung haben. Ich habe dankend abgelehnt und versucht, ihm zu erklären, dass ich
erstens "meine" Leute nicht der Öffentlichkeit (welcher auch immer)
preisgeben möchte und ausserdem die Eingewöhnung eines Hundes eine SEHR
sensible Angelegenheit ist, bei der extrem wenig Aufregung, verbunden
mit Umweltreizen, im Spiel sein sollte. Die Vorstellung, dass ein
ohnehin gestresster Hund auch noch ein Filmteam ertragen muss, jagt mir
Angstschauer über den Rücken.
Der Herr hat diese Ablehnung nicht kommentiert, er sieht es natürlich
aus einem anderen Winkel.....
Meine Frage an die Hundshuus-Leser: Wäre jemand gerne bei diesem
procedere gefilmt worden? War die Antwort eventuell zerstörerisch
in Bezug auf eine grosse Filmkarriere....
;-) ??
Ganz nebenbei: In meinen Schutzverträgen müssen die neuen Halter auch
zustimmen und unterschreiben, dass "meine" Hunde nicht länger als drei
Tage zu Filmaufnahmen heran gezogen werden dürfen......
24.10.07
Wozu gibt es eigentlich Vorkontrollen?
Diese Frage kommt Ihnen sicher ungewöhnlich vor, gehen Sie doch davon
aus, dass meine Hunde nach erfolgter Kontrolle vermittelt werden!
Das ist zwar korrekt, aber mir geht es auch mehr um die Bedeutung HINTER
den Worten. Wer macht diese Kontrollen, aus welchem Umfeld stammen die
Kontrolleure? Sind sie elitär denkend und somit auch einmal "vernichtend" urteilend,
sind sie sehr tolerant, sind sie kritisch in Bezug auf Lebensumstände?
Haben sie Lebenserfahrung, sind sie "Psychologen" oder eher Chaoten?
Sind sie Familien mit Kindern gegenüber eher negativ oder positiv
eingestellt?
Entwickeln sie unterschwellig einen Besitzneid in sehr luxuriösem
Umfeld? Finden sie ein eher ärmlich wirkendes Umfeld abschreckend oder
können sie sich sagen, dass Hunden der Reichtum innerhalb eines Rudels
egal ist? Lassen sie sich durch Worte blenden? Haben sie die
Möglichkeit, sich selbstbewusst über Phrasen hinweg zu setzen und
gezielt zu fragen?
Sie sehen selber - der Möglichkeiten einer "schiefen" Berichterstattung
gibt es viele.....
Aus diesem Grunde mache ich selber IMMER Fotos bei den von mir für
andere durchgeführten Vorkontrollen und lasse dann auch die optischen
Eindrücke auf den Betrachter/Vermittler einwirken.
Um zum Punkt zu kommen:
Im März des Jahres 2006 übernahm ein im Berliner Umfeld ansässiger
Verein, der sich um die Aufnahme und Vermittlung von Welpen kümmert,
eine Hündin samt ihrer ca. 7 Tage alten Welpen. Die Hunde
waren einem hiesigen Verein, der meist Katzen betreut, förmlich auf`s
Auge gedrückt worden. Nach einigen mails war es klar: Jungmuttern
verlässt den Landkreis und geht nach Berlin. Als die Welpen abgabebereit waren, machte ich für einen der Jungrüden
eine Vorkontrolle in unserer Gegend in einem Nachbardorf.
Es handelte sich übrigens um fast rassereine
Border-Collie-Mischlingswelpen.
Speziell in Hinblick auf die Rasse und deren Eigenschaften schaute ich
mir die Bewohner des Hauses an und erinnere mich gut an meine später
gemailte vernichtende Beurteilung: Der Teil der Familie, die den Hund
übernehmen wollten, lebte im ersten Stock. Zu erreichen über glatte
geflieste Stufen, die in eine kalt wirkende sterile Küche übergingen.
Dort sollte der Hund seinen Platz haben! (Schon das reicht mir persönlich, einer WELPENvermittlung nicht
zuzustimmen! Welpen gehören neben das Bett ins Schlafzimmer - ohne wenn
und aber!).
Die Interessentin war stark übergewichtig! Das ist für mich (ebenfalls
zu schwer..) kein Problem, wenn es sich um einen ruhigen Hund handeln
würde. Hier aber sollte ein quirliger Welpe einer der
bewegungsfreudigsten Rassen überhaupt einziehen. Dicke Menschen laufen
nicht gerne! Sonst wären sie nicht dick...
Im Erdgeschoss lebten die Eltern eines der beiden zukünftigen Halter,
diese waren BEIDE fast bewegungsunfähig und taten ganz offensichtlich
nichts weiter, als ohne Pause zu rauchen! Die Luft enthielt garantiert
keinerlei Sauerstoff mehr und wie mir freudig zugebrüllt wurde (beide
alten Leute waren extrem schwerhörig), herrschte bereits hohe Freude in
Erwartung des Welpen. Sollte er doch tagsüber bei Opa und Oma mit im
Raum bleiben.....Der Lungenkrebs und damit frühe Tod des Hundes war
vorprogrammiert!
Noch ein kurzen Inspektion des nicht Welpen-sicher eingezäunten
Ziergartens verliess ich fluchtartig diese Rauchhölle und schrieb einen
vernichtenden Bericht, der mit Fotos gespickt wurde. Zu meinem
grossen Entsetzen wurde mir kurze Zeit später mitgeteilt, dass Raucher
kein Hinderungsgrund für Vermittlungen darstellen würden, auch dicke
Menschen seien kein Problem und die Lage direkt an einem grossen
Waldgebiet innerhalb eines kleinen Dorfes sei wichtiger.
Ich versuchte, die locker hingestreuten Entkräftigungen ins rechte Lot
zu rücken, musste aber erfahren, dass der Rüde bereits zugesprochen
worden war!
Batz! Das sass! Meine Vorkontrolle war eine Farce, der arme kleine Wurm
würde ein schreckliches Leben haben! Und nun, fast eineinhalb Jahre
später, machte ich erneut eine Vorkontrolle in dieser Gegend - lediglich
einige Häuser entfernt. Natürlich streckte ich meine Fühler gen Border Collie aus und erfuhr,
das der Rüde ein ganz, ganz armer Wicht sei. Er käme nie raus (das
hatte ich gesehen beim Wenden meines Autos: Hoftor offen, Zaun viel zu
tief für einen Hund dahinter, keine Spuren im Garten!), ein lustloser
Mann würde ihn alle paar Wochen einmal an kurzer Leine um die Büsche
führen und das wäre nun sein Schicksal. Er wäre schon sehr häufig
weggelaufen, dann hätte er aber massiv Ärger mit seinem Rudel bekommen,
die ihn nun lieber im Haus unter Kontrolle hielten!
Was hat mich diese Aussage deprimiert! Ich brauchte drei Tage, um meine
Traurigkeit zu verlieren und dachte mit Entsetzen daran, wie übereifrige
Gutmenschen, die ja ach so tolerant sind, durch falsche und unkritische
Vermittlungen ein Hundeleben zerstören können! Klar, es kommen laufend neue Welpen in den Verein und wie lange soll man
denn da suchen, um einen Junghund unterzubringen? Schliesslich hat meist
keine Vermittlungsstelle Platz im Überfluss!!
Ich werde, damit ich weiterhin beruhigt schlafen kann, für diesen Verein
keinerlei Kontrollen mehr fahren und werde Mütter mit Welpen - soweit es
bei mir im Hundehaus belegt ist - anderweitig unterbringen.
Ich würde mich freuen, ein paar Eindrücke der Leser zu Vorkontrollen in
der Meinungsecke zu finden.....
17.9.2007
Naja, wenn mein Griechisch so gut wäre wie Mickys Deutsch, wäre ich
zufrieden...... ;-)
Sucht dringend ein
festes zuhause
Hallo Ich
micky suche ein neues zuhause ich
komme aus Grichenland und bin
zur zeit bei einer Pflegefamile. Ich bin
total verschmust und mag Kinder die ca. 6 Jahre und aufwerds sind. Ich bin leider noch nicht Kastrirt und habe eine
Mittelmeerkrankheit mitgebaracht die sich
gozeidanknich
auf andere Tiere und Menschen überträgt.
Ich bin auch auf der
Hompaitsch von
XXXXXXXXXXX zu sehen bitte meldet euch so
schnell wie es geht. Liebe Grüße Mick
12.9.2007
ANFRAGE AN MICH am 11.9.2007:
Hallo liebe Hundefreunde,
für meinen dreieinhalbjährigen
Staffordrüden RXXXXX muss ich leider ein neues Zuhause suchen, da es
uns aus Zeitmangel leider nicht mehr möglich ist, dem Hund das zu
bieten, was er braucht. Tierheim kommt für uns gar nicht in Frage,
denn darin sehe ich für RXXXXX keine Perspektive.
Nun wollte ich Sie fragen, ob Sie mir vielleicht bei der Vermittlung
von RXXXXX helfen könnten? Ich wäre auch bereit, z.B. eine
Patenschaft eines anderen Stafford zu übernehmen. Mir ist es
wirklich wichtig, dass er ein neues Zuhause findet, denn wie gesagt,
im Tierheim, denke ich, bedeutet das die Endstation für RXXXXXX.
Ich freue mich auf eine Antwort.
Liebe Grüße
XXXXXXXXXXX XXXXXXXX
*****
Hallo Frau XXXXXXXXXXXXX, bevor Sie sich weiter mit dem Gedanken tragen, einen Hund dieser Rasse
vermitteln zu wollen ( warum haben immer diese Hunde
unzuverlässige und nicht lebenslang für sie sorgende Halter???),
möchte ich Sie bitten, diesen unten folgenden Text zu lesen. Wenn Sie
dann nach einschlägiger Lektüre der website Kampfschmuser und
Bullterrier in Not immer noch der Meinung sind, einen weiteren zu
den vielen Tausend unglücklichen Hunden hinzu gesellen zu wollen, dann
melden Sie sich erneut bei mir. Ich würde Sie aber auch am Rande noch
gerne bitten, den Text von HANK auf meiner website
www.hundshuus.de zu lesen.
Mit freundlichem Gruss Birgit Schmidt
Die Lektüre für Sie:
*****
Celina - Staffordshire Hündin
1996 bis 2003
Schwarzer Engel ohne Flügel
Anmerkung:
Celina’s Geschichte in ihrer Gesamtheit ist fiktiv. Die Autorin hat jedoch die Schicksale einzelner Hunde, die ihr bekannt
wurden, hier verarbeitet.
*Kapitel 1, Lebens-Station 1
…bis 18. Mai 1996 *
**Kurze Vorgeschichte
Ein kleines Dorf in Hessen. Hier lebten 1996 Familie Jacobi und Familie
Schmidt. Der blonde Labrador der Schmidts deckte die schwarze Staffordshire
Terrier-Hündin der Jacobis. Man nahm dies eher gelassen zur Kenntnis. Es
war ja schliesslich nicht verboten.
Einer der daraus entstandenen Hunde war Celina.
Celina hatte rabenschwarzes, kurzes Samt-Fell und war gut bemuskelt…mit
einem breiten Grinsen um die Hundeschnauze und Knicköhrchen, liebevolle
Sorgenfalten zwischen den grossen rehbraunen Hundeaugen… Celina wurde im Frühjahr 1996 als Staffordshire (-Mix) geboren.
Mit knapp 8 Wochen zog sie zu Familie Maurer: Das Ehepaar Horst und
Maria Maurer, sowie deren 15jährige Tochter Maren. Die Jacobis hatten bis dahin alles „für ihre Welpen getan“, doch mit dem
Auszug der kleinen Hunde legten sie auch sämtliche Verantwortung für das
weitere Leben der wachsenden Welpen, IHRER WELPEN, ab. Einmalig aus
Versehen zu Hobbyzüchtern geworden, sahen sie ihre Möglichkeiten damit
als bestens erledigt an.
*Kapitel 2, Lebens-Station 2 Mai 1996 – Januar 1998 *
*Welpe Celina bei Familie Maurer
Die Sonne wirft auch erste Schatten *
Celina wuselte durch das Haus und dem aufregenden grossen Garten der
Maurers. Im hinteren Teil des Gartens war eine Ecke abgeteilt, wo Celina
auch mal herzhaft buddeln und sich lösen durfte. Celina lernte schnell,
das genau dieses eben auch nur genau dort erwünscht war.
Horst Maurer fuhr schon morgens um 5 Uhr weg zur Arbeit und kam nie vor
fünf Uhr abends wieder. Meist sogar noch später. Anfangs spielte er dann
noch mit Celina, doch bald war er dazu zu kaputt.
Maren Maurer besuchte die 10. Klasse der Realschule. Bevor sie zur
Schule aufbrach, joggte sie eine kleine Runde mit Celina.
Wenn Maren dann zur Schule war, kam die Zeit von Hausfrau Maria Maurer
und ihrem schwarzen Schatten.
Maria genoss es, nun auch tagsüber etwas Lebendiges um sich zu haben und
sprach den ganzen Vormittag mit freundlicher Stimme mit Celina. Celina
wackelte Rute-wedelnd jeden möglichen Schritt der freundlichen
Menschen-Frau mit und lauschte aufmerksam dem melodischen Klang der
Stimme.
Maria hatte eigentlich keine grosse Lust mit Celina spazieren zu gehen
und die Erziehung zu übernehmen, das überließ sie ihrer Tochter.
Doch die Hausfrau und die Hündin genossen die intensive Zeit miteinander
und Celina lernte vieles einfach nebenbei, schon bald, wenn Maria sagte
„Ich muss jetzt staubsaugen“, lief der pfiffige Welpe vor zum
Wandschrank, in dem der Staubsauger stand.
Und wenn Maria Maurer die Küche fegte, saß Celina aufmerksam dabei und
wartete ungeduldig auf das Kommando„Handfeger“, den sie dann voller
Freude brachte.
Celina wollte dem Menschen, der den ganzen Tag für sie da war, einfach
nur gefallen und sie gefiel diesem Menschen.
Manchmal kam auch die Nachbarin vorbei. Oft brachte sie ihren wilden
Sohn Momo mit und dieser und die Hündin Celina genossen Tobe- und
Kuschelspiele. Celina lernte schnell mit Menschenkindern vorsichtig
umzugehen und wenn es ihr genug war, ging sie einfach davon.
Doch eigentlich war Celina viel zu geduldig und auch zu verspielt, um
wirklich mal genug zu haben und so ließ sie sich nie lange bitten, die
nächste Spielrunde einzuläuten. Momos Mutter und Maria Maurer
beobachteten lächelnd das Spiel des ungleichen Paares.
Wenn die 15jährige Maren von der Schule kam, wurde erstmal mit Celina
getobt. Noch bevor sie ihrer Mutter auch nur Guten Tag sagte.
Maren nahm die vorher abgesprochene Aufgabe der Hunde-Erziehung sehr
ernst und opferte einen grossen Teil ihres Taschengeldes für die
Hundeschule im Nachbar-Ort.
Celina war ein kleiner Star der Spielgruppe dort und lernte schnell und
immer voller Begeisterung. Celina lernte problemlos Komm, Bei Fuss, Sitz, Platz, Mach Rolle, Gib
Pfötchen, Schäm Dich, Links und Rechts.Und einige andere
Kunst-Stückchen. Und da sie so ein begeisterter Schüler war, lernte sie diese Befehle
sowohl auf Stimme wie auch auf Sichtzeichen.
Ebenso gab es in der Hundeschule immer wieder die Möglichkeit zum Spiel
mit Artgenossen, was Celina über alles liebte. Sie lernte ihre Kraft
gemäßigt einzusetzen und damit die Hundepartner nicht zu überrollen. So konnte man Celina ausgelassen mit dem Berner-Sennenhund Josh spielen
und rangeln sehen und im nächsten Moment lag sie sich kaum bewegend am
Boden, um die beiden Langhaardackel-Welpen, die auf ihr herum sprangen,
nicht zu verletzen.
Auch außerhalb des Hundeplatzes hatten Maren und Celina viele Freunde.
Beinahe täglich gingen sie mit einem Podenco spazieren und trafen meist
noch andere Hunde. Celina lernte vom Chihuahua bis zur Dogge alle
Hunderassen kennen und stellte sich sozial und Instinkt-sicher auf diese
ein.
Jeder Mensch, ob klein oder gross und jeder Hund, ob klein oder gross,
war begeistert, Celina unterwegs zu treffen.
Diese offene Freude machte aus der wachsenden schwarzen Hündin eine sehr
freundliche Hündin, deren Rute sich ständig vor Freude und Lebenslust
wie ein Propeller im Kreis drehte.
Niemand hier hatte Angst vor Celina oder vor der Rasse der Staffordshire
Terrier.
Maren bereitete ihre Hündin Celina auf die Begleithunde-Prüfung vor.
Auch zeigte diese bereits viel Freude an leichten Agility-Übungen und
legte viel Talent in erste Versuche zur Ausbildung als Rettungshund
In ihren ersten 1 ½ Jahren lernte die Hündin ausschließlich die
Sonnenseiten des Lebens kennen. Celina machte Freude – und machte sich
Freunde!- wo immer sie mit ihrem Teenager-Frauchen auftauchte. Gleichzeitig begann sich aber ab Celinas 18. Lebensmonat doch ein
kleiner Schleier auf die Leichtigkeit des Seins der Hündin zu legen.
Maren schien irgendwie enttäuscht, das Celina auf jeden anderen Menschen
ebenso hörte wie auf sie und sogar zu ihrer Mutter noch eine tiefere
Bindung zu haben schien als zu ihr. Außerdem war sie das erste Mal so
richtig schwer verliebt und teilte ihre Freizeit nun lieber mit dem
Jungen als mit Celina.
Horst und Maria Maurer stritten laut, sobald Horst von der Arbeit
heimkam. Schon lange würdigte er der Hündin keinen Blick mehr und Celina
war sehr verunsichert dem Herrn des Hauses gegenüber. Mit ihm verband
sie kaum schöne Momente, aber immer, wenn er kam, schien sich die
Stimmung zu verschlechtern und niemand kümmerte sich um die manchmal
dadurch verunsicherte, traurig in der Ecke sitzende Celina.
Einmal schien die Stimmung des Ehepaar Maurers nicht ganz so schlecht
und sie nahmen sich zärtlich in die Arme. Celina war ausser sich vor
Glück, erinnerte sie diese Szene doch stark an ihre ersten so sorglosen
und glücklichen Monate bei dieser Familie, und sie sprang tollkühn und
bellend an Horst Maurer hoch.
Dieser trat der Staffordshire Hündin in den Bauch und schnauzte „Hau ab,
blöde Töle!“ Und der nächste Menschen-Streit war der Schlimmste, den die Hündin
Celina je erlebt hatte. Maria Maurer schrie in Tonlagen, die die Hündin
von ihr bis dahin nicht kannte und die ihr Angst machten. Horst Maurer
warf brüllend ein Glas durch die Gegend und haute immer wieder drohend
mit der Faust auf den Tisch. Celina saß zitternd in ihrem Körbchen.
Und da saß sie von nun an immer, wenn Horst Maurer nach Hause kam. Knapp
1 ½ jährig, 58cm hoch und 34kg wunderschön geschmeidig bemuskelt, verlor
die Hündin etwas von ihrer unvoreingenommenen Fröhlichkeit und war
eigentlich viel zu ruhig für so einen jungen Hund. Doch die
Menschen waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um zu merken,
dass die junge Hündin völlig verwirrt war.
Maren flüchtete viel zu anderen Jugendlichen, niemand aus ihrer Familie
nahm wahr, dass sie die erste Enttäuschung in der Liebe verarbeiten
musste. Sie hatte inzwischen ihren Realschul-Abschluss mit Bravour in
der Hand und wusste noch immer gar nicht so recht, was sie werden
sollte. Als sich dann die Gelegenheit ergab, auf einem Reiterhof ein
Praktikum zu machen, sagte sie spontan zu. Maren ritt seit ihrem 6.
Lebensjahr und verbrachte seitdem auch alle Sommerferien und oft auch
noch die Herbstferien dort.
Der Reiterhof lag weit entfernt und Maren sollte dort für ein Jahr hin,
hätte danach auch die Möglichkeit dort eine Lehre als Pferdewirtin zu
machen.
Es war die Nacht vom 1. auf 2. Dezember 1997 als Maren weinend neben
Celina lag und ihrer Hündin versprach, sie ganz oft zu besuchen. Celina
spürte die Traurigkeit ihres kleinen Frauchens, aber auch die unendlich
große Zärtlichkeit in der Stimme und hörte aufmerksam zu. Celina liebte
diese Zwiegespräche zwischen Hund und Mensch. Auch wenn sie die Fülle
der menschlichen Wörter kaum verstand, genoss sie einfach die
sanft-vertraute Zweisamkeit zwischen sich und ihren Menschen. Sie hatte ihren hübschen schwarzen Kopf zwischen ihre Vorderpfoten
gelegt, die Knickohren aufmerksam aufgestellt und mit ihren braunen
Kulleraugen beobachtete sie sorgfältig die Miene des traurigen Menschens
vor sich. Wenn Maren von den Pferden sprach, wurde ihre Stimme wieder ein klein
wenig hoffnungsvoller und Celina wedelte zaghaft mit der schwarzen Rute.
In dieser Nacht nahm Maren die schwarze Schönheit mit in ihr Bett und
schnell war das seidig-schwarz-glänzende Fell der Hündin von Tränen
durchnässt. Am nächsten Morgen fuhr Maria die Tochter weg. Maren verschwand aus dem Leben der jungen Hündin. Horst blieb zuhause, trank sehr viel Alkohol und schimpfte die ganze
Zeit vor sich hin. Und Celina bekam eine dunkle Ahnung von Einsamkeit und Traurigkeit und
saß ängstlich zitternd in ihrem Körbchen.
Das Zittern ließ erst nach, als Maria am nächsten Tag heimkam.
Doch auch Maria umgab eine Traurigkeit, eine Schwere, die der Hund nicht
begreifen konnte. In den folgenden Wochen redete sie kaum mit Celina,
strich ihr nur manchmal sehr traurig über den Kopf. Die Hausarbeit, die immer beiden soviel Freude gemacht hatte, machte
Maria Maurer nur noch seufzend.
Nur der wilde Momo, der Sohn der Nachbarin, spielte und tobte weiterhin
ausgelassen mit der Hündin,wann immer sich die Gelegenheit dazu erbot
und Celina sehnte täglich die Minuten herbei, an denen der kleine Mensch
vom Kindergarten kam und gemeinsam buddelten sie Löcher, versteckten
sich hinter Büsche und bestanden viele wilde Abenteuer. Die Begeisterung
des kleinen Kindes weckte auch in Celina wieder und wieder die
Begeisterung für Menschenkinder.
Dabei war Celina immer vorsichtig und einfach nur an der Seite des
kleinen Bengels. Niemals war sie so wild wie Momo selbst und die
Erwachsenen konnten sich 100% auf Celina verlassen.
Manchmal kamen fremde Menschen und schauten sich das Haus an. Wenn diese
dann weg waren, weinte Maria.
Horst kam irgendwann gar nicht mehr nach Hause. Horst war aus Celinas
Leben verschwunden. Wie ja kurz zuvor bereits Maren. Und ganz am Anfang
ihres Lebens die Familie Jacobi.
Celina verstand nicht, was passierte. Wollte jedoch ihrem Frauchen Maria
nicht noch mehr Kummer bereiten und wartete so einfach immer nur artig
auf ein liebes Wort, auf einen kleinen Spaziergang, auf eine kleine
Streicheleinheit.
Manchmal unternahm ja Maria auch noch kleine Kuschelrunden mit Celina
und die Hündin zwang sich weiter dazu artig abzuwarten und jedes
bisschen Liebe einfach nur dankbar anzunehmen.
Und Maria?
War einfach froh, um die selbstlose Treue der Hündin und nahm diese
selbstverständlich an.
Celina war der Haltepunkt in ihrem Leben, um nicht völlig zu
verzweifeln. Und auch der Kontakt zur Gesellschaft! Der Draht zur Welt
ausserhalb ihres eigenen Kummers.
*3. Kapitel, Lebens-Station 3, Januar 1998 – Mai 1998
Celina und Maria in der Stadt Die Schatten werden länger *
Maurers trennten sich bald endgültig, das Haus wurde verkauft und Maria
Maurer zog mit dem Hund in die entfernte Großstadt in eine 2-Zimmer
Wohnung.
Nachdem Maria Maurer schon vorher bei ein paar Vermietern gemerkt hatte,
dass ein Hund zwar kein Problem sei, ein Staffordshire aber eben doch,
hatte sie bei der Besichtigung dieser Wohnung angegeben, einen
Labrador-Mix zu besitzen, was ja auch noch nicht mal wirklich gelogen
war.
Nur hatte Celina wirklich wenige Äußerlichkeiten von ihrem Hundevater
geerbt, sie sah halt aus wie eine Staff-Hündin und es begannen erste
Stimmen lauter zu werden, dass diese Hunde eventuell gefährlich sein
könnten.
Tierschützer machten bereits seit mehreren Jahren darauf aufmerksam,
dass diese Hunderassen für höchst merkwürdige Zwecke missbraucht werden.
Doch das wollte niemand hören!
Maria drückten diese zusätzlichen Probleme schwer auf der Seele. Wenn
sie aber in Celinas geduldigen und treuen Augen schaute, versprach sie
ihr in die Pfote, sie niemals im Stich zu lassen.
So wie Celina immer für Maria da gewesen war, so wollte Maria immer für
Celina da sein.
Ihr kleiner schwarzer Engel, der sie im Alltag aufrecht hielt und
wirklich immer nur lieb, brav und einfach da war.
Am Tag ihres Einzugs kam auch der Vermieter vorbei und regte sich sehr
über Celina auf. Maria bot all ihre innere Stärke auf …Schliesslich
erlaubte er den Einzug doch, aber drohte ihr bei den kleinsten
Beschwerden von Nachbarn Konsequenzen an.
Celina war wieder einmal sehr verwirrt, von der nicht greifbaren
schlechten Stimmung, die Maria Maurer zu umgeben schien, sobald ein
männliches Wesen aufkreuzte und zog sich still in ihr Körbchen zurück,
das bereits in der engen Wohnung stand. Die Hündin hatte in ihrem jungen
Leben gelernt, das stilles Abwarten am schnellsten zur ersehnten
Harmonie zurückführte.
Und als der Mann weg war, schien ihr Menschen-Frauchen sehr erleichtert
und Maria lud die Hündin ein, neben ihr auf dem Sofa Platz zu nehmen und
Celina hörte wieder einmal aufmerksam und tröstend den Worten von Frau
Maurer zu.
Maren Maurer wurde von ihren Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt
und zog die Konsequenz, Abstand zu ihren Eltern zu halten und diese
erstmal zu ignorieren. Es war inzwischen klar, dass sie im Sommer die
Ausbildung als Pferdewirtin beginnen würde. Sie hatte auch gefragt, ob
sie Celina holen dürfe, doch die sonst sehr netten Reiterhof-Betreiber
stellten sich da völlig stur und wollten auf keinen Fall >so einen Hund
auf dem Ferien-Hof< Maren bat ihren Hund in Gedanken um Abbitte und
versprach, ebenfalls via Gedanken-Gruss, Celina zu sich zu holen, sobald
sie ihr Leben geregelt hätte.Sie hielt oft gedankliche Zwiegespräche mit
der Hündin, doch wieder gesehen hat sie diese eine sehr lange Zeit
nicht.
Maria Maurer nahm eine Stelle bei einer Gebäude-Reinigungs- Firma an und
war nun von 7 Uhr bis 12.30 Uhr ausser Haus und Celina alleine in der
lauten und kleinen Stadt-Wohnung. Etwas, was Celina nie wirklich gelernt
hatte, denn bis dato war eigentlich immer jemand da und wenn sie mal ein
Stündchen alleine gewesen war, hatte sie die Möglichkeit gehabt, auch in
den Garten zu laufen.
Hier hatte die Staffordshire Hündin auf einmal nur noch die Möglichkeit,
wartend in ihrem Körbchen zu liegen. Celina vermisste Sand und Gras
unter ihren Pfoten, die Hündin trauerte auch um ihren kleinen wilden
Menschenfreund Momo und sehnte sich nach langen Wanderungen durch den
heimischen Wald, sowie nach wilden Renn- und Tobespielen mit anderen
Hunden, aber auch nach den Aufgaben auf dem Hundeplatz mit Maren.
Ihr einst so spannendes und von Liebe und Stolz begleitetes Leben
verlief trist und eintönig.
Wenn Maria von der Arbeit kam, ging sie mit Celina spazieren. Das war so
ziemlich das Einzige rund um den Hund, was sie noch nie besonders gerne
gemacht hatte. Doch nun war sie mehrmals täglich dazu gezwungen. Und so
sehr sie die schwarze Hündin Celina liebte, so sehr war sie von diesen
Spaziergängen auch genervt. Und angestrengt.
Denn die Spaziergänge mit der Staffordshire-Hündin wurden langsam zu
einer Art Spießruten-Lauf.
Der Ruf der Rasse Staffordshire-Terrier wurde immer schlechter und die
Menschen schienen beinahe froh, ein Feindbild zu haben. So machte sich
kaum jemand die Mühe, Celinas tolles Wesen kennen zulernen, sondern man
zeigte lieber angewidert mit dem Finger auf den Hund.
Im Stadtpark musste Celina die ganze Zeit an der Leine bleiben und die
anderen Hundebesitzer duldeten keine Kontaktaufnahme. Das so
lebensfröhliche Power-Paket Celina wusste schon bald nicht mehr wohin
mit all der Energie und begann beim Spazieren gehen, die ganze Zeit über
aufgeregt zu bellen.
Bald ging Maria nur noch 10 Minuten mit Celina und dies auch nicht öfter
als 2mal am Tag.
Danach brachte Maria die Pelznase heim und erledigte allerlei der vielen
menschlichen Aufgaben, ging aber oft auch einfach nur genießerisch
Schaufenster bummeln, um ihre Gedanken zu ordnen.
Luft holen, ohne angefeindet zu werden.
Celina saß dann zuhause und weinte ihre Einsamkeit und ihre aufgestaute
Energie, aber auch ihre Unsicherheit, aus sich raus. Anfangs leise
winselnd im Körbchen, dann immer lauter werdend. Manchmal klopften dann
die anderen Bewohner des Mehrfamilienhauses an die Wohnungstür und
Celina bellte aufgeregt und freudig in der Hoffnung, dass der Mensch da
vor der Tür sie zu einem aufregenden Spaziergang abholen wolle.
Celina weinte vielleicht um ihr Leben, das sie geführt hatte: Als Hund
mit Denkaufgaben, körperlicher Auslastung und vollem Familienanschluss.
Nun war sie ein einsamer Stadt-Hund und wartete immer nur darauf, dass
Maria heimkam. Und wenn die dann heimkam, war auch nichts mehr wie
früher.
Celina spürte, dass da bald die nächste Veränderung auf sie zukommen
würde.
Die Nachbarn hatten Angst vor der muskulösen Hündin und verwechselten
ihr lachendes Hundegesicht mit dem Gesichtsausdruck eines angreifenden
Hundes. Das Jaulen Celinas nahmen sie zum Anlass, sich über den
„unberechenbaren Hund“ zu beschweren.
Marias Vermieter schickte einen Brief, mit der Auflage, den Hund sofort
aus dem Wohnhaus zu entfernen.
Maria hatte keine Kraft mehr um Celina zu kämpfen. Sie wollte nun
erstmal um ihr eigenes Leben kämpfen.
Den Gedanken, dass die schwarze Staff-Hündin all die letzten Monate ihr
einziger Lebenshalt gewesen war, verdrängte sie dabei erfolgreich.
Schließlich und schlussendlich „war doch Celina nur ein Hund“!
Maria Maurer verteilte Zettel in den Einkaufsläden ihrer Umgebung. Auf
denen sie ein neues Zuhause für Celina suchte.
Am 18. Mai 1998, 2 Jahre nach dem Einzug des kleinen schwarzen Welpen
bei den Maurers, nachdem das Glück für Celina so perfekt erschienen war
wie der 6er im Lotto, wurde die treue vierbeinige Freundin per
Handschlag weitergegeben an die Studentin Carmen. Die versprach, sich
nach besten Wissen und Gewissen um Celina zu kümmern. Maria verlangte keine Schutzgebühr, machte keinen Vertrag, wusste von
Carmen keinen Nachnamen, sondern verließ sich eher erleichtert und nur
leicht zögernd auf das „gute Gefühl, für den Hund das Beste gemacht zu
haben“
Maria Maurer verschwand einfach so von einem Tag auf den anderen aus
Celinas Leben. Celina verstand die Welt nicht mehr! Am 18. Mai 1998, an ihrem zweiten Geburtstag, verließ die Hündin an der
Seite einer fremden Frau –ihrem neuen Frauchen Carmen- , den Menschen,
für den sie ihr eigenes Leben ohne zu zögern gegeben hätte.
*4. Kapitel, Lebens-Station Nr.4, Mai 1998 – Juni 1998
Celina und Carmen Auch wenn die Sonne nur kurz scheint, scheint sie in diesem Moment hell …und wirft Schatten!*
Carmen studierte BWL und war gerade von ihrem Freund verlassen wurden.
Ihre Eltern gaben Carmen finanziell alles, was die Studentin nur wollte
und so füllte Carmen ihre Einsamkeit mit Celina.
Carmen hatte ein langes Gespräch mit Frau Maurer geführt und spürte
wirklich einen tiefen Willen in sich, für diese Hündin zu sorgen. Carmen war zwar oft gedankenlos, aber nicht herzlos und so erkannte sie
mit sicherem Gespür, die kalte Faust der Unsicherheit und Angst, die das
Hundeherz umgab. Und sie versprach der Hündin, immer gut für sie zu
sorgen. Celina hörte -wie immer- aufmerksam der menschlichen Stimme zu und ihre
Rute wedelte freudig erregt, da diese Zweisamkeit wieder da war, die die
Hündin doch so sehr liebte und brauchte.
Carmen nahm Celina überall mit hin, beim Fernsehgucken saß Celina neben
ihr auf dem Sofa und manchmal teilten sie sich sogar eine Tüte Chips.
Abends lag sie mit im Bett eng an Carmen gekuschelt. Am Tage fuhr Carmen
mit ihrem knallrotem VW-Beatle-Cabrio und der süßen schwarzen Hündin oft
in den Wald und liess auf einsamen Wegen Celina auch frei laufen.
Celinas Lebenslust kehrte sehr schnell zurück.Nach nur wenigen Tagen
reagierte sie auf das kleinste Kommando ihres neuen Menschen und dankte
mit Treue und Freundlichkeit. All ihr hündisches Urvertrauen steckte sie in diese junge Menschen-Frau,
so dass sie auch wieder problemlos ein paar Stunden alleine blieb, wenn
Carmen an der Uni war. Danach gab’s ja Freizeit für und mit dem Hund
pur.
Die Abende verbrachten sie oft an einem Baggersee. Abends war es noch
recht frisch und die Badegäste gingen nach Hause, das war dann die Zeit
für übermütige Wasserspiele zwischen Carmen und Celina. Und die ganze Zeit arbeitete Carmen dabei die Vergangenheit mit ihrem
Exfreund auf. Celina hörte freudig gespannt zu.
Diese Zweisamkeit, in der eine freundliche weibliche Stimme viele Worte
zu ihr sprach, diese Zweisamkeit machte die Stafford-Shire Hündin in
wenigen Tagen wieder glücklich. Denn damit verband die Hündin ihr erstes
absolut sorgloses Lebensjahr, damit wurde sie vom tapsigen Welpen zum
glücklichen Hunde-Teenie. Celina war wieder einmal binnen kürzester Zeit
genau das, was der Mensch vom Hund erwartet: Sie war einfach der beste
Freund des Menschen, dabei selbst völlig anspruchslos.
Als Carmens Exfreund Marc wieder auftauchte, schwebte Carmen auf
rosaroten Wolken und während sie Marc noch etwas zappeln liess,
überschüttete sie Celina mit Zärtlichkeiten und Aufmerksamkeit.
Als Marc dann nach kurzer Zeit wieder einzog, flog Celina erst aus dem
Bett und schliesslich auch vom Sofa. Doch da Carmen so glücklich war, war es Celina auch. Celina liebte und
wurde geliebt, mehr wollte die Hündin doch nie vom Leben.
Als Marc dann anfing, von einem kompletten Neuanfang zu sprechen, von
Semesterferien in den USA…da hatte Carmen nur kurz ein schlechtes
Gewissen der neuen vierbeinigen Freundin gegenüber; verschenkte die
Hündin dann aber kurzerhand an eine WG in Hannover, wo auch ihre Cousine
Kati wohnte. Sie brachte Celina dorthin, ließ der Mädchen-WG eine Menge
Geld da und hatte damit ihrer Meinung nach „das Beste für den Hund
getan!“
Nach zwei kurzen, aber sehr intensiven Monaten verschwanden Marc und
Carmen einfach aus Celinas Leben. Celina blieb wieder einmal verwirrt in einem für sie völlig neuem Leben
bei völlig fremden Menschen zurück.
*5. Kapitel, Lebens-Station Nr. 5, Juni 1998 – Mai 2001
Celina in der Mädchen WG
Vom Schmusehund zur Kampfbestie! Die Sonne hat nicht immer genug Kraft zum wärmen*
In der WG lebten 3 junge Frauen zwischen 18 und 22 Jahren und zwei
Katzen. Celina hatte bisher noch keine näheren Kontakte mit Katzen
gehabt, doch die drei Frauen Kati, Maja und Jule ließen soviel Geduld
und Tier-Verstand mit einfliessen, das die schwarze Hündin und die
beiden schwarz-weiß gefleckten Katzen schon nach 4 Wochen zusammen im
Körbchen lagen.
Die Katzen Dascha und Minou hatten schon allerlei Besucherhunde erlebt
und zeigten sich neugierig aufgeschlossen. Während die ältere Dascha vor
allem genoss, angekuschelt an der Hündin zu dösen, entwickelten Minou
und Celina ihre ganz eigene Art, in der Wohnung miteinander zu spielen.
Und selbst auf Spaziergängen sah man oft die Katze Minou als Begleiterin
an der Seite der großen schwarzen wunderschönen Hündin.
Celina mit ihrem sanften und sensiblen Wesen war nach nur knapp vier
Wochen der Mittelpunkt der Mädchen-WG und die vertraute große Freundin
der miauenden Samtpfoten. Die Mädchen wurden öfter skeptisch-neugierig nach der Rasse der
schwarzen, kräftigen Hündin gefragt und antworteten zielsicher und
lachend: „Stoff-Terrier!“ Wenn die Mädchen da so ausgelassen lachten,
stand ihr „Stoff-Terrier“ glücklich die Rute schlagend daneben und ihr
Vertrauen zum Partner Mensch war wieder aufgebaut und unendlich gross.
Jule war mit 22 die Älteste und arbeitete als Krankenschwester. Maja war
ihre 18jährige Schwester, die gerade eine Ausbildung zur Floristin
machte und Kati eine 20jährige Lehramt-Studentin, die auch die Katzen
mit in die WG gebracht hatte.
Eigentlich war immer eine von den dreien für Celina da und wenn Freunde
kamen oder Urlaub angesagt war, dann war auch Celina dabei. Auch lernten
sie im nahen Stadt-Park Leute kennen, die keine Angst vor Celina hatten
und endlich durfte Celli, wie sie nun meistens gerufen wurde, erstmals
wieder offiziell frei laufen und mit anderen Hunden spielen. Celli
dankte es mit Verlässlichkeit und absoluter Unkompliziertheit. Das Leben
war wieder leicht und Celina war es auch.
Das schönste Erlebnis war für Kati, als sie mit der Hündin im Wald
spazieren ging – Celli hatte inzwischen schon wieder rund um die Uhr ihr
berühmtes Lachen im Gesicht- als ein ca. 2jähriger Menschen-Steppke auf
den Hund zulief; „Hund-ei,Hund-ei“ rufend und der Papa lachend in die
Richtung von Kati und der Staffordshire-Hündin rief: „Keine Angst, der
will nur spielen“.
Celina liebte nach wie vor Kinder und ließ diese tollpatschigen kleinen
Finger mit einer beispiellosen Geduld durch ihr Fell wandern. Ihr
ausgelassenes Temperament schraubte sie dann stets auf ein Minimum
herunter und nie hätte sie ein Kind auch nur aus Versehen
umgerannt.Celli war durch und durch ein verlässlicher Hund. Ihre drei Frauchen hatten alle feste Freunde, aber auch diese hingen mit
männlicher Zärtlichkeit am schwarzen Vierbeiner und Celina entwickelte
auch wieder Vertrauen zu Männern. Die Mädel-WG war in Celinas jungem Leben nicht ihr erstes Zuhause. Doch
ganz dem Wesen des treuen Freund des Menschen entsprechend, zeigte Celli
immer wieder die Fähigkeit, sich neu und unvoreingenommen zu binden.
Ihre Sensibilität, ihr Willen dem Menschen zu gefallen, machten aus ihr
einen ganz besonderen Hund. Und alle, die Celina, die schwarze
Staffordshire-Hündin, kennen lernten, freundeten sich schnell mit ihr
an.
Einer sprach sogar von der „Wiedergeburt Lassies im schwarzen Fell“! Und ihr Lerneifer, die schnelle Auffassungsgabe, der Mut der Hündin,
alles zu tun, was die Menschen wohl erwarteten, gepaart mit eigener
Kombinationsgabe, hätte selbst Kommissar Rex blass werden lassen vor
Neid.
Celina hatte alle Charakterzüge eines gut sozialisierten Staffs in sich
verankert: kinderlieb, flexibel, lernwillig, wasserfreudig, sozial, hohe
Toleranzschwelle, verspielt…
Aber diese Wesenszüge sprach man dem Staffordshire-Terrier allmählich
ab. Obwohl bereits Diskussionen um sogenannte Kampfhunde immer lauter wurden
(in denen die Warnungen von Tierfreunden aber weiterhin komplett
ignoriert wurden), hatte Celina eine glückliche Zeit und wurde
allmählich ein sicherer Stadthund, der auch brav mit Strassenbahn fuhr
oder im Cafe artig unter dem Tisch lag. Celina hatte gelernt, sich auf den Befehl „Mach fein“ zu lösen, so dass
die Mädels etwas beeinflussen konnten, wo Celina machte und es auch in
dieser Beziehung keinen Anlass zum Ärger gab.
Alle hatten Spaß mit diesem tollen Hund! Celina gehörte in ihrer Wohngegend einfach dazu und war wieder ein
fröhlicher ungezwungener und vor allem sehr sozialer Hund, der liebte
und geliebt wurde.
Ein Staffordshire-Terrier, wie es viele gab und doch ein ganz besonderer
Hund, wie jeder Hund für seinen Menschen etwas ganz besonderes sein sollte.
Dann passierte dieses Unglück in Hamburg, wo der kleine Volkan von einem
Hund der gleichen Rasse wie Celina tot gebissen wurde. An diesem
Unglück war der kleine Volkan 100% unschuldig… …aber Celina doch auch!
Welche Schuld könnte die in Hannover lebende Hündin an einem Unglück in
Hamburg treffen? Wenn ein Mercedes-Fahrer bei Rot über die Ampel fuhr, würde man ja auch
nie darauf kommen, allen Mercedes-Fahrern für vier Wochen den
Führerschein zu entziehen.
Dieses Unglück des kleinen Jungen Volkan war ohne Frage mehr als
schrecklich. Und so unnötig und grausam. Aber ebenso ohne Frage war es nicht die Schuld der Hündin Celina!
Dann überschlugen sich die Presse-Meldungen mit Berichten über Opfer von
Kampf-Hunde-Attacken. Denn endlich konnte die Presse Schlagzeilen bringen. Der Staffordshire-Terrier…ein beisswütiger Kampfhund!
Tatsächlich gab es in zwielichtigen Szenen viele, vor allem junge,
Männer, die ihr nicht vorhandenes Selbstbewusstsein mit dieser
muskulösen Hunderasse aufpolierten. Darauf machten Tierfreunde ja seit
Jahren aufmerksam!
Gerade diese Hunderasse war bekannt dafür, alles zu tun, was ihr Mensch
von ihnen verlangte und wenn man nur ordentlich suchte, fand man auch
Menschen, die Opfer von Beißattacken von scharf gemachten Hunden waren.
Und diese Opfer waren unschuldig. …aber Celina auch! Doch Celina war jetzt nicht mehr der Stoff-Terrier aus der Mädchen-WG. Celina war seit diesem tragischen Unglück „eine von diesen“.
Ein Kampfhund, eine Killer-Maschine, eine Bestie, unberechenbar…
Kein Lassie mehr! Und erst Recht kein Rex mehr! Kein treuer Freund des Menschen!
Celina war auf einmal eine Gefahr für Menschen! Und für andere Hunde! Schlicht für alles und jeden!
Celina…über die gestern noch die Menschen gelacht hatten, weil ihre Rute
stets und ständig wie ein Propeller im Kreis drehte und man befürchtete,
dass sie gleich in die Luft abhebe …war heute zum Kampfhund auserkoren!
Nachbarn - die vor kurzem noch liebevoll mit Celina geschmust und
gespielt hatten- schrieen, wenn sie Celina sahen.
Drohbriefe flatterten ins Haus, Celina durfte nicht mehr frei laufen,
musste einen Maulkorb tragen…
Mütter rissen ihre Kinder hoch, wenn sie Celina sichteten, die Hündin
durfte nicht mehr in den Gemeinschafts-Garten des Wohnhauses der WG.
Ältere Männer liefen mit der Harke in der Hand hinter Celina her und
ältere Hausfrauen spuckten den Mädels und der Hündin vor die Füsse. Gestern war Celli noch ein Idol unter den Hunden, wurde gleichgesetzt
mit berühmten Fernseh-Hunden wie Lassie und Kommissar Rex…Heute schon
war aber Celina gefährlicher als jeder überlebende Dinosaurier.
Die Dreier-WG wurde unsicher wegen der Reaktionen der Umwelt…Celina
wurde unsicher, weil sich ihr Leben wieder so schlagartig geändert hatte
und all die Unbeschwertheit war auf einmal wieder weg. Ihre Menschen
flitzten meist nur noch im Dunkeln schnell mit Celli um die Ecke.
Celli durfte weder in die Straßenbahn noch ins Cafe und die ganze
Lebenssituation war sehr angespannt. Aber nicht einmal in all dieser Unsicherheit und Zeit der Veränderungen
und Anfeindungen hat Celina geknurrt oder gar böse geguckt. In den
wenigen Stunden, die Celina alleine war, begann sie wieder ihre
Unsicherheit herauszuheulen.
Sie war nun nicht mehr das süße schwarze Staff-Mädchen, der schwarze
Engel der 3er WG, sie war nun ein Kampfhund! Der Vermieter duldete „das“ nicht mehr und alle Gesetze und Nachbarn
waren auf seiner Seite.
Jule, die bisher eh am wenigsten Kontakt zu Celina hatte, war inzwischen
schwanger und zog mit ihrem Freund zusammen. Ein bisschen schlechtes
Gewissen hatte sie schon, ihre Freundinnen und Celina so im Stich zu
lassen, doch da die Schwangerschaft nicht ganz komplikationslos verlief,
war sie auch noch mit ganz anderen eigenen Sorgen beschäftigt.
Maja hatte nun ihre Ausbildung beendet, nebenbei hatte sie in der
Abendschule das Abi nachgeholt und begann nun zu studieren. Ausgerechnet
am anderen Ende von Deutschland, in Bayern! In diesem Bundesland, noch
dazu im Studenten-Heim, brauchte sie nicht mal darüber nachzudenken,
sich weiter um Celli kümmern zu können. Beinahe war sie ein bisschen
erleichtert darüber, die Verantwortung für den Hund somit abschieben zu
können.
Blieb Kati, die alleine die Miete für die WG Wohnung nicht mehr
aufbringen konnte, keine neue bezahlbare Wohnung fand mit 2 Katzen und
einem so genannten Kampfhund und unter grossem Druck der Öffentlichkeit
stand.
Ihr wurde sogar klargemacht, dass sie ihre beruflich angestrebte
Laufbahn als Grundschul-Lehrerin an den Nagel hängen könnte, wenn sie
sich weiter in der „Kampfhund-Szene“ rumtreiben würde!
Ihre ganze Zukunft hing davon ab. Ihre ganze Zukunft hing davon ab, sich für oder gegen eine Zukunft mit
dieser Hündin zu entscheiden. Kati war nervlich am Ende und hielt dem Druck der Öffentlichkeit nicht
länger stand. In ihrer Not gab Kati eine Anzeige im Tiermarkt-Anzeiger auf und gab
Celina dem einzigen Bewerber mit, der sich darauf meldete.
Jonas erschien Kati mit seinen knapp 50 Jahren als sehr
vertrauenserweckend. Kati drückte die Katzen Dascha und Minou weinend an sich, als Celina mit
Jonas um die Ecke verschwand.
Sie spürte das ungute Gefühl in sich. Sie spürte das Verlangen, Celina an sich zu reißen und zu beschützen. Doch ihr alleine fehlte der Mut. Der Mut, im Jahre 2001 einen Hund zu lieben, der ein schwarzer
Staffordshire-Terrier war.
So verschwanden innerhalb kürzester Zeit nochmal sechs Menschen und zwei
Katzen-Kumpel aus dem Leben der schwarzen Staff-Hündin Celina, die doch
bisher einfach immer nur artig gewesen war.
Und auch diese Menschen gaben, wie all die Menschen zuvor, nicht nur
Celina ab, sondern auch die Verantwortung für das Leben der Hündin, die
doch zuvor eine kleine Zeit lang das eigene Leben so aufgewertet hatte.
*6. Kapitel, Lebens-Station Nr.6 Mai 2001 (3 Wochen)
Celina wird als Kampfhund verheizt In zu betonierten Hinterhöfen scheint fast nie die Sonne*
Jonas befand sich nun schon länger auf der schiefen Bahn, Drogen und
Alkohol hatten ihn seinen Job gekostet, seine Frau war mit einem
jüngeren Mann durchgebrannt, seine beiden Töchter hatten sich angewidert
von ihren Eltern abgewandt. Jonas hatte einen immensen Schulden-Berg und
sah seine Chance mit Celina gekommen. Durch die ganze Panik- Mache in den Boulevard-Zeitungen hatte der
ehemaliger Journalist recherchiert und wirklich Kontakt zur
Kampfhund-Szene bekommen und er wusste, um welche Gelder es da ging.
Jonas wusste auch, das man die eigentlichen wirklichen Kampfhunde nie in
der Öffentlichkeit sah und er wusste, das diese Kampfhunde, die für
Hundekämpfe eingesetzt werden, dem Menschen nie was tun würden. Sie
mussten dem Menschen gegenüber den „Will-to-please“ aufweisen und das
war eben auch ein Charakterzug der Staffs & Co, der es überhaupt erst
möglich machte, diese Rasse so zu missbrauchen.
Also nahm er die inzwischen 5 jährige und sehr kräftig gebaute und gut
bemuskelte Celina mit.
Es folgte eine „Ausbildung im Hinterhof“. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit und wahrscheinlich fern der
Phantasie der meisten normalen Hundehalter:
Celina bekam Schläge, mit Eisenstangen und noch glühenden Holzscheiten, wurde getreten und schwer misshandelt, immer dann, wenn ein anderer Hund in die Nähe kam, der wütend bellte. Es wurde mit Elektro-Schocks gearbeitet, die Hündin musste hungern und dursten. Celina wusste kaum noch wohin vor Angst -und genau das wars, was die Männer erreichen wollten:
Dass der Hund vor Angst irre wird! Nach 3 Wochen wurde ein bereits gedrillter Hund auf Celina losgelassen. Dieser andere Hund hatte nie etwas anderes gelernt, als andere Hunde zu
töten und so ging er auch auf Celli los.
Celina wehrte sich nicht, sondern kauerte sich ängstlich in die Ecke und
ergab sich ihrem Schicksal. Sie verstand nicht, was passierte… …aber wenn die Menschen sie lieber tot sehen würden, würde sie sich eben
anstandslos totbeissen lassen.
Der Kampf wurde von den Menschen beendet. Die fremden Menschen gingen lachend, spuckend und gröhlend mit ihrem
Sieger-Hund davon und ließen Jonas verachtend stehen. Celina war sehr
schwer verletzt und Jonas registrierte, dass er aus diesem Hund keinen
Sieger in der dunklen Szene machen konnte.
Dafür war Celina einfach zu lieb. Trotz oder gerade wegen ihrer
Rasse-Zugehörigkeit und ihres anfänglich so wunderbaren Lebensstarts. Wütend drückte Jonas eine Kippe auf dem zerschundenen Körper von Celli
aus und steckte diese dann in einen Jute-Sack, lud den ins Auto und
schmiss den Sack, dessen Inhalt die verletzte Hündin war, bei nächster
Gelegenheit über eine Brücke.
Keiner hatte ihn dabei gesehen. Und wenn doch: Keiner würde sich mit ihm anlegen. Menschen wie Jonas sind nicht unschuldig. Aber Menschen wie Jonas sind
stark, manchmal einflussreich, auf jeden Fall aber sehr gewalttätig. Da ist es für die anderen Menschen und die Boulevard-Presse halt
einfacher, auf Hunde wie Celli zu schimpfen, als auch nur einmal auf
Menschen wie Jonas zu schimpfen. Und diese Hunderasse dann zu verbieten, war weitaus einfacher, als sich
Gedanken darüber zu machen, welcher Stelle unser gesamten Gesellschaft
so versagt haben könnte, dass Menschen wie Jonas so einflussreich werden
konnten..
Zumindest einflussreich genug, dass lieber alle beschämt wegsehen und
NICHTS SEHEN WOLLEN! Jonas dachte an die verwetteten Gelder, die ihm verloren gegangen waren.
Und er freute sich an dem Gedanken, dass der Hund wahrscheinlich noch
nicht ganz tot war und nun jämmerlich im Jute-Sack ersoff.
*7. Kapitel, Lebens-Station Nr. 7
Mai 2001 ( 2 Tage)
Celina unter der Brücke Ein selbstgewähltes Schatten-Plätzchen*
Celina kam irgendwie aus dem verschnürtem Jute-Sack frei, schwamm mit
letzter Kraft an Land, schleppte sich humpelnd weiter und leckte sich im
Schutz von hochgewachsenen Büschen unter einer anderen Brücke ihre
Wunden.
ZweiTage verbrachte sie dort. Dem Tod sehr nah.
Doch sie focht den einzigen Kampf, den sie jemals gekämpft hatte: Sie kämpfte ums Überleben. Leise, still, alleine. Ein Kampf - den sie nicht wissend- inzwischen mit vielen anderen
Staffordshire-Terriern teilte und nicht zum letzten Mal kämpfen musste.
*8. Kapitel, Lebens-Station Nr. 8, Mai 2001 (1.Tag)
Celina und Marius Wenn ein Blick wärmt wie ein starker Sonnenstrahl*
Marius, 12 Jahre, spielte manchmal an dieser Stelle des Flusses unter
der Brücke. Der blonde Junge mit den Sommersprossen stand gerade an der verwirrenden
Schwelle vom Kind zum Teenie und er genoss oft die Einsamkeit und Stille
am Fluss.
Er ließ dort gerne seine Papierboote zu Wasser, aß alleine sein
mitgebrachtes Butterbrot und verzettelte sich in wilden Tagträumen, in
denen er stets der Held war. Marius hörte ein leises Wimmern, ein Stöhnen und entdeckte die kraftlose
Hündin. Er hatte viel mitbekommen von dem, was mit sogenannten Kampfhunden
passierte. …er hat auch seine Mutter weinen sehen.
Seine Mutter weinte um den kleinen Volkan…und sie weinte um die vielen
unschuldigen Staffs. Um die Opfer auf beiden Seiten. Die unschuldigen
Leidtragenden! Um die Hunde, die es nun auf einmal nicht mehr geben durfte. Hunde wie
Celina.
Seine Mutter hatte oft gefragt: „Wo führt das nur hin, mein Kind?“ Marius beobachtete die schwarze fremde Hündin --- er erkannte in ihr die
Rasse, vor der viele erwachsene Menschen Angst hatten. Marius hatte auch etwas Angst, vor allem aber hatte er ein Gespür für
Hunde und zögernd ging er Schritt für Schritt näher an Celina, die ihn
ebenso aufmerksam und auch etwas ängstlich beobachtete.
Marius redete mit der Hündin und Celina begann mit der Rute zu wedeln.
Ein Kind, eine sanfte Stimme…da wusste die kluge Hündin, das sie keine
Angst zu haben brauchte.
Und ihr kluges Gesicht entspannte sich. Und der kluge Marius sah die Hundeschnauze tapfer lächeln. Er wusste, er spürte es in sich, dass dieser Hund ihm niemals etwas tun
würde.
Und – noch ganz Kind - verließ er sich auf dieses Gespür der reinen
Wahrheit und näherte sich langsam dem wimmernden Vierbeiner, der sich
inzwischen ganz klein machte und mit allem nur möglichen Körpersignalen
anzeigte, dass von ihm keine Gefahr ausginge.
Marius verstand. Er lächelte der Hündin zu. Celina legte sich von Schmerzen gezeichnet
seitlich -und die lange Rute klopfte vorsichtig und freundlich auf den
staubigen Boden. Der Junge zog sein Brot aus dem mitgebrachten Rucksack und gab es Celina
zu fressen. Vorsichtig nahm sie Happen für Happen aus den Fingern des
kleinen Menschen.
Sie blickte ihn an. Marius blickte die Hündin an. Und er hörte zu, wie sie mit stillem Augen-Aufschlag ihre ganze
Geschichte erzählte. Marius streichelte sanft über das schwarze Fell der Hündin und er sprach
mit ihr und erkannte die Misshandlungen an Celina, soweit diese ein Kind
erkennen kann.
Celina wedelte als Zeichen gegenseitigen Verstehens und Vertrauens
weiter mit der Rute. Das Wedeln schmerzte ihren ganzen Körper und doch konnte sie nicht
anders, als die Freundlichkeit des Jungen zu erwidern. Marius streichelte nochmal sanft die verletzte Hündin und versprach ihr,
Hilfe zu holen.
In seinen Tagträumen hatte Marius oft mit wilden Bestien gekämpft und
ging als Sieger hervor. Hier unter der Brücke am Fluss, gemeinsam mit der verletzten fremden
Hündin, begriff der 12jährige Junge auf einmal sehr viel von der Welt
und dabei spürte er unendlichen Zorn in sich.
Und er versprach der Hündin, dass dies nun seine Chance war, wirklich
ein Held zu werden. Und tief in sich, spürte er, dass er bereits ein
Held war. Ein Sieger. Weil er nicht verlernt hatte, mit Tieren zu
sprechen. Sie auch stumm zu hören. Marius redete und redete auf Celina ein, das er wüsste, dass sie kein
böser Kampfhund sei. Sondern eben einfach nur ein Hund…der beste Freund
des Menschen…und er erzählte ihr, das er vielleicht noch klein sei, aber
in dem Augenblick,als er ihr in die Augen geschaut hatte, sehr viel
begriffen habe von der Welt und das er nun versuchen wolle, erwachsen zu
sein, um der verletzten Hündin zu helfen.
Celina hörte aufmerksam zu und wedelte weiter mit aller Kraft, die sie
aufbringen konnte, verstehend mit ihrer pechschwarzen Rute. In nur wenigen Minuten waren Marius und Celina beste Freunde. Marius
spürte, wie sehr er diese Hündin brauchte. Und die Hündin spürte, wie
sehr sie dieses Kind brauchte.
Liebe!
Entstanden in einem zärtlichen Augenblick des Erkennens und Verstehens.
Ohne wenn und aber. Einfach Liebe, sofort. Wie sie eben nur Kinder geben und empfangen können.
Und Tiere! Marius eilte davon.
Seine Mutter war noch zur Arbeit, er wollte aber nicht mehr warten und
fuhr – ahnend, dass es ein Fehler sein könnte - zu seinem Onkel. Der Junge erzählte die verworrene Geschichte vom verletzten Kampfhund
unter der Brücke, der kein Kampfhund sei und schließlich folgte ihm der
erwachsene Mann, der gerade begonnen hatte, seinen wohlverdienten
Feierabend mit einem Bier zu begrüßen.
So kam Marius mit seinem sehr skeptischen Onkel zurück zur Hündin
Celina. Celina spürte sofort das Misstrauen und die Angst des erwachsenen
Mannes… Celina roch das Bier und extrem verunsichert stand sie
geschwächt auf. Bereit, sich sofort zurück zu ziehen. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten, aber dieser Mann, und dieser
Geruch, machten ihr Angst. Marius` Onkel hatte ebenfalls Angst und nahm einen großen Ast zur
Verstärkung und schlug damit vor sich her in Richtung der verletzten
Hündin, um diese zu beeindrucken und zu verjagen.
Dabei schrie er wilde Beschimpfungen dem Hund zu und hielt mit einer
Hand seinen Neffen zurück, der sich schluchzend zu befreien versuchte
und doch nur der Hündin helfen wollte. Celina rannte in Panik davon. Noch viele Kilometer hörte sie das verzweifelte Schreien voller
verständnisvoller Liebe des Jungen und in all ihrer Panik wurde ihr doch
das Herz sehr schwer, dass es ihnen nicht vergönnt war, gemeinsam nach
einem Weg zu suchen. Celina verschwand aus dem Leben von Marius, und Marius verschwand aus
dem Leben von Celina.
Doch auch wenn dieses gemeinsame Leben nicht einmal einen halben Tag
andauerte, so wussten beide, dass sie an diesem Tag unendlich viel
gelernt hatten. Mehr, als manche Menschen in ihrem ganzen Leben lernen.
Sehen, verstehen, zuhören. Vorurteilsfrei aufeinander zugehen. Signale des anderen wahrnehmen. Respekt vor dem anderen Lebewesen. Vertrauen. Instinkt.
Dann begleiteten die panische Hündin bald schon entsetzte Blicke und
Angstschreie von Menschen, denen sie begegnete. Andere Hunde bellten
wütend, Sirenen-Geheul und immer mehr Panik begleiteten ihren
wahnsinnigen Run… …bis sie schliesslich erschöpft zusammenbrach.
************************************************************ Der Polizei-Beamte brachte die Hündin ins Tierheim der nächsten Stadt.
Dort wurde Celina versorgt und dann in ein Auffang-Lager für solche
Hunderassen gebracht.
In einer grossen Stadt, mit einem grossen Hafen…
*9. Kapitel, Lebens-Station Nr.9 Mai 2001-Juni 2003
Celina in Haft Ohne Sonne erlischt jegliches Leben*
Welcher Engel Celina bewachte, dass sie dort in diesen Hallen nicht
sofort eingeschläfert wurde und ob das wirklich ein Engel war, das mag
man als Mensch, der Hunde liebt, nicht zu beurteilen.
In diesem Auffang-Lager für Kampfhunde saß Celina 2 Jahre in einem 1,5
m² kleinem Draht-Käfig, der nicht mal mehr der Bezeichnung Zwinger
standhielt.
Ohne Sonnenlicht, ohne Beschäftigung, ohne Zuwendung… …aber immer mit viel Lärm und auch Gestank von den anderen Hunden.
Celina war gezwungen, in ihren Zwinger zu machen, alle paar Tage wurde
dieser mal gesäubert. Bei diesen Säuberungen wurden die Käfige mit einem
kalten und harten Wasserstrahl ausgespritzt. Die Hunde hatten keine
Rückzugsmöglichkeit, keine Chance, diesem Strahl auszuweichen.
Manche Hunde sprangen in wilder Panik hin und her, wenn Menschen mit dem
Schlauch in der Hand sich den „Zwingern“ näherten. Anfangs sprang auch Celina auf, wenn diese Männer kamen. Voller Hoffnung
sah sie ihnen entgegen. Doch schon bald merkte sie, dass nur kalter Hass
oder Gleichgültigkeit zurückkam und so blieb sie einfach still liegen.
Ruhig abwartend. Der anfangs so hoffnungsvolle Blick immer stumpfer werdend. Und doch
täglich ums Überleben bettelnd! Manche Hunde schlossen ihre Augen für immer und erst viele Stunden
später, manchmal auch erst Tage später bekam das jemand mit.
In diesen Hallen herrschten das Wimmern, der Geruch und die Angst von
hunderten Hunden.
Der Angst vor dem sinnlosen Tod. Von „solchen Hunden“! Solchen Hunden! Hunden wie Celli, einst sehr geliebt und geachtet. Nun missachtet. Einst gebraucht. Nun missbraucht.
Celina sass die langen zwei Jahre dort zusammengekauert in einer Ecke
auf nacktem, kaltem Beton.
So eng in sich zusammen gerollt, dass die anderen vor Verzweiflung und
Angst schier wahnsinnigen Hunde sie auch nicht durch das angrenzende
Gitter ihres Käfigs packen konnten. Ab und an kamen Menschen, die freundlich schauten und 2-3 Hunde
mitnahmen, manchmal kamen auch Menschen, die nach Tod rochen und
ebenfalls 2-3 Hunde mitnahmen. Manchmal kamen 2-3 neue Hunde und da die jung waren, gingen dann 2-3
alte Hunde weg… Wohin gingen sie nur? Warum ? Wie viele Hunde hat man in diesen Hallen zerstört? Wie viele Kinder haben um diese Hunde, die ihre Freunde waren, geweint?
Im Juni 2003 kamen junge Menschen aus einer niedersächsischen
Tierschutz-Organisation. In Niedersachsen hatte sich die Situation der sogenannten Kampfhunde
etwas entschärft und die Menschen begannen dort zu begreifen, dass ein
Staffordshire noch immer genau so ein toller Hund sein konnte wie noch
vor dem Jahrhundertwechsel.
Die Tierfreunde kamen, um fünf solcher Hunde mit aus diesen Hallen in
ihr Tierheim zu nehmen. Fünf, für mehr bot ihr kleines Tierheim keinen
Platz. Die Tierschützer hatten schon viel gesehen und erlebt, doch dieses
Auffang-Lager trieb ihnen Tränen des ohnmächtigen Zorns, hilfloser Wut
und ohnmächtiger Trauer in die Augen. Sie blieben an Celinas Käfig stehen. Sie sahen den schwarzen Hund, der, mit Narben übersät, ängstlich in der
Ecke kauerte.
Sie sahen in die dunklen Hundeaugen, die trotzdem dem Blick des Menschen
standhielten - und sie sahen: Hoffnung!
Und sie nahmen Celina mit in ihr Tierheim.
*10.Kapitel, Lebens-Station Nr.10, Juni 2003 bis Oktober 2003
Celina im Tierheim Vielleicht geht morgen die Sonne wieder auf*
In diesem Tierheim bekam Celina einen Zwinger mit Innen- und
Außenbereich.
Zum ersten Mal seit 2 Jahren konnte Celli wieder die Nase an die
Gitterstäbe drücken und den Wind spüren. Sie konnte das Gras riechen,
Schmetterlinge beobachten, sehen wie die Sonne aufgeht und spüren wie
das staubige, stumpfe Fell vom Regen weich gespült wird. Wie die
prasselnden Regentropfen ihre Narben massierten…Celina konnte erstmals
wieder beim Atmen Luft holen! Celina stand viele Tage im Außenbereich ihres Zwingers und schien die
lebendige Welt in sich einzusaugen.
Sie nahm keinerlei Kontakt auf, weder zu Mensch noch zu Tier, weder
freundlich noch böse, aber Celina stand da an ihrer Zwingertür, die Nase
im Wind, die traurigen Augen weit in die Ferne gerichtet…und erfüllte
ihren Körper nach und nach wieder mit Leben und Lebendigkeit. Sie fraß und trank.
Es schien so, als hätte sie abends Angst, dass am nächsten Morgen die
Sonne nicht mehr aufgehen würde. Oft weinte sie wie ein Wolf die
untergehende Sonne an. Im Tierheim taufte man die schwarze Hündin auf den Namen Angel. Ein Mitarbeiter, Steffen, stand oft an ihrem Zwinger und erzählte von
seinem Tag und begann auch bald, mit Angel spazieren zu gehen.
Nach ein paar Wochen nahm Celina freudig zur Kenntnis, wenn Steffen bei
ihr stehen blieb und mit ihr redete oder gar das Halsband für einen
gemeinsamen Spaziergang umlegte. Zwiegespräche zwischen Mensch und Hund. Celli gab den Weg zu ihrer
Hundeseele frei.
Angel-Celina lebte für Steffen. Sie trauerte nicht ihrem alten Leben hinterher, als Hund verschwendete
sie keinen Gedanken an die gute alte Zeit. Sobald sie Steffen sah, spürte oder roch, wurde ihre undurchdringliche
Miene wieder ganz weich, die inzwischen angegraute Schnauze zog sich zu
einem breiten Grinsen und die Rute drehte sich wieder so temperamentvoll
im Kreis, dass der Hintern mitwackelte. Das schwarze Fell bekam trotz der vielen Narben wieder einen seidigen
Schimmer und Celina wurde durch die tägliche Bewegung und Zuwendung
beinahe wieder der schöne vor Kraft-strotzende Hund, der vor etwas mehr
als 7 Jahren in diese Welt geboren und mit offenen Armen empfangen
worden war.
Und Steffen fand immer ein paar Minuten Extra-Zeit um Angel zu
streicheln oder einfach nur mit ihr zu sprechen. Er holte bald ein anderes Staff-Mädchen mit in den Zwinger der
schwarzen, sanften Angel. Die helle Kimba und Angel freundeten sich an.
Steffen träumte von einer gemeinsamen Vermittlung der beiden so sanften
Hundefreunde. Denn Kimba war jung und ungezwungen, verbotenerweise als Staffordshire
im Jahre 2002 geboren, saß sie seitdem im Tierheim und suchte eine
Lebensaufgabe.
Celina, jetzt ja Angel, hatte noch immer soviel Liebe in sich. Und die
teilte sie nun auf für ihre Hundefreundin Kimba und den Menschen
Steffen.
Vor anderen Menschen, besonders vor anderen Männern, hatte Celina sehr
große Angst. Sie kniff die Rute ein, legte die Ohren an und kauerte sich
knurrend und zitternd zusammen. Drehte der Bedrohung Mensch den Rücken
zu. Sie hätte niemals einen Menschen gebissen, doch das ja wusste
keiner.
Manchmal schaute sie sehnsüchtig Kindern hinterher, die zu Besuch im
Tierheim waren - und darum beschloss man, diese Blicke völlig falsch
deutend, Angel keinesfalls an eine Familie mit Kindern zu vermitteln.
Kimba fand dann doch Menschen, die sie lieben wollten. Ohne Angel.
Man machte sich im Tierheim die Entscheidung nicht leicht, doch die
helle Hündin Kimba hatte diese Chance verdient und so trennte man, was
man miteinander verbunden hatte.
Und gerade als Angel-Celina dem Leben wieder etwas Leichtigkeit
zusprechen wollte, verschwand wieder ein vertrauter Stützpunkt einfach
so aus ihrem Leben. Kimba war weg! Ihre Nähe, ihr Geruch…einfach weg. Und kehrte nie zurück, so sehr die
schwarze Hündin auch die Nase in den Wind hielt.
Von diesem Moment an akzeptierte Angel-Celina keinen anderen Hund mehr
in ihrer Nähe. Wahrscheinlich war das ihre Art, die Traurigkeit ihres
Lebens und den Verlust der Hundefreundin auszudrücken. In der Woche darauf hatte Steffen auf dem Weg ins Tierheim einen Unfall
und kam ins Krankenhaus. Diesen Tag und auch die Tage danach, wartete Angel-Celina vergeblich auf
diesen Menschen. Sie stand da, die Nase an die Zwingergitter gepresst
und versuchte, die Nähe von Steffen zu erschnuppern.
Sie stand da und dachte, wenn sie nur lang genug ihre Nase in den Wind
drücken würde, würde dieser auch den vertrauten Geruch von Steffen zu
ihr rüberwehen. Sie strengte die Ohren an und hoffte doch so sehr, seine Stimme zu
hören. Doch sie hörte sie nie wieder. Mit jedem Tag des Wartens mehr schien die einst so wunderschöne Hündin
auch immer mehr in sich zusammen zu fallen, kleiner und dünner zu
werden.
Ein schwarzer Engel ohne Flügel. Verloren in dieser Welt. Und doch noch in dieser Welt.
Nach einer Zeit vergeblichen Wartens resignierte die vom Leben so
enttäuschte Hündin und legte sich apathisch in eine Ecke ihres Zwingers.
Bereit zu sterben, auf den Tod wartend. Auf was sollte sie auch sonst noch warten?
Nur noch selten drückte sie die Nase in den Wind …. Es spielte für die
schwarze Hündin keine Rolle mehr, ob die Sonne auf- oder unterging.
Man hörte sie nie wieder den Sonnen-Untergang mit ihrer Stimme
begleiten. Die örtliche Presse berichtete in einem grossen Artikel von „Angel - dem
schwarzen Engel ohne Flügel“ Diesen Artikel las Pferdewirtin Maren Maurer, inzwischen 23 Jahre …
Maren wohnte weit von ihrem damaligen Zuhause und auch ihrer Lehrstelle
entfernt. Und sie wollte einfach nicht wahr haben, dass so weit von
ihrem ehemaligen Zuhause und so nah dran an ihrer jetzigen Heimat eine
Hündin, enttäuscht vom Leben und mit Narben gekennzeichnet, vor sich
hinvegetierte, die sie so stark an ihre Celina erinnerte. Celina. Der Hund, der ihr viele Monate lang so eine wichtige Lebensstütze
gewesen war, den sie dann aber doch aus ihren Gedanken verdrängt hatte.
Und doch… …dieses Bild in der Zeitung, diese Augen… Maren haderte noch eine Woche, dann fuhr sie ins Tierheim.
*11. Kapitel, letzte Lebens-Station 1. November 2003
Ein letztes Mal Celina und Maren Wenn die Sonne für immer untergeht*
Maren stand am Zwinger der geschundenen Angel und wusste doch sofort,
dass dort ihre Celina saß…abgemagert, entkräftet, enttäuscht von der
Welt und trotzdem nie böse. Maren wusste, dass sich dort ein Hund aufgegeben hatte, der zwar ein
Staffordshire-Terrier war, aber nie ein Kampfhund. Maren wusste nicht, welche Schicksalswege Celina gegangen war, aber sie
sah der Hündin an, dass es nicht einfach gewesen war. Dass es sogar mehr
als schrecklich und hart gewesen war. Maren liefen die Tränen in Sturzbächen übers Gesicht…
Sie hasste sich für ihre jugendliche Unbeschwertheit, mit der sie damals
das Schicksal ihrer Traum-Hündin einfach aus den Augen verloren hatte. Sie hasste sich dafür, nie den Mund aufgemacht zu haben, als andere
Besitzer von Stafford-Shire-Terriern für ihre Hunde kämpften und Hilfe
erhofften. Sie hasste sich dafür, noch diese Woche gezögert zu haben, bis sie
endlich den Mut aufgebracht hatte, ins Tierheim zu fahren.
Das alles erzählte Maren mit leiser Stimme der Hündin. Ihrer Hündin. Celina, der schwarze Engel ohne Flügel, der stets alles im Leben richtig
gemacht hatte . Und Celina schaute auf und wedelte als Zeichen des Erkennens und
Verstehens leise und kaum sichtbar mit der Rutenspitze. Die Hündin Celina spürte zwar einen kleinen Funken Glück in sich, aber
viel grösser war die Angst. Und mit dieser kalten Faust der Angst, die ihr Herz endgültig umgriff,
bevor der warme Funken der Liebe dort ankommen konnte, schloss die
Hündin Celina ihre Augen. Für immer.
Celina spürte die Streicheleinheiten, die Tränen und die verzweifelte
Liebe von Maren nicht mehr. Celina wusste nicht, das sich der kranke Steffen um sie sorgte. Celina ahnte nicht, wieviele Menschen in diesem Moment stumm um sie
weinten.
Celina starb allein. Celina war ein schwarzer Staffordshire-Terrier.
Hinterm Regenbogen aber wird sie mit allen Menschen und Hunden spielen,
die genauso unschuldig Opfer wurden wie sie, die schwarze
Staffordshire-Hündin Celina.
Und sie versprach Gott in ihren letzten Atemzügen, allen Kindern dieser
Welt ein guter Schutzengel zu sein.
*Denn die Kinder von heute sind die Erwachsenen von Morgen, die wieder bereit sein werden, den Tieren und der Natur zuzuhören.*
Meine Güte, was schreiben Menschen für einen Schwachsinn
zusammen!! Und dumme Leute, die es lesen, glauben es dann!
Unter diesem Link: http://familiennetz.eltern.de/foren/showthread.html?t=165394
meint so ein besonders Schlauer, dass die Geschichte von Hank erfunden und in die Reihe der Endlos-mails gehören könnte!
Wenn diese Person sich einmal die Mühe machen und auf einschlägige
websites schauen würde, wie z.B. Bullterrier in Not oder in die
Kampfschmuser-Gemeinde, dann wüsste sie, dass diese Schicksale im
Bereich der Listenhunde keine Seltenheit sind! Und wenn dieser Hirni
dann auch noch etwas mehr recherchieren würde, dann wüsste er
zusätzlich, das Tierheime es zum Glück nicht als ihre Aufgabe ansehen,
Hunde zu töten noch das Langeinsitzer "einen an der Klatsche" haben.
Diese unsäglichen Foren, in denen halbgebildete (im besten Fall) ihre
Tageszeiten totschlagen, sind eine Pest. Es ist meist nur seichtes
Gelaber, keiner ergreift die Initiative, in diesem Fall z.B. diesem
tragischen Hundeschicksal ein Ende zu bereiten.
Wenn ich schon immer lesen: ........wenn ich.....dann würde ich.....!!
Meine Güte, jeder kann. Sei es nun ein Päckchen packen und so einem Hund
etwas Gutes schicken oder in diesem offensichtlich stark frequentierten
Forum Leute finden, die vor Ort wohnen und Gassi-Gänger werden oder oder
oder!
Aber immer dann, wenn Hundeschicksale besonders schlimm sind, kommt ein
Trottel daher und unterstellt mir Unwahrheiten. Den Text für Hank habe
ich verfasst und die Vermittler sind ebenfalls als seriös bekannt und
Hank ist ein wunderbares Tier - nochmal zum mitschreiben für alle!!!!!
In diesem Sinne, schreibt nur weiter Banalitäten, anstatt zu helfen!
6.9.07
Die ersten Spenden gehen für das rumänische Tierheim ein. Ich freue
mich, weil es wieder Stammleser sind, die bei jeder meiner seltenen
Spenden-Aufrufe sofort helfen. Es ist ganz sonderbar, aber es entstand
über die Jahre fast so etwas wie ein Familiengefühl mit den Stammlesern. Sie sind immer mal wieder im
Gästebuch oder der Meinungsecke, sie schreiben privat, einige haben
sogar Päckchen geschickt und es ist einfach toll, wenn man beim Lesen
eines Namens sofort ein "Erkennungsgefühl" hat. Obwohl ich mich immer
bemühe, Besuche abzublocken, da ich einfach nie Zeit habe, lange Kaffee
zu trinken, haben einige Menschen sich nicht abhalten lassen, ganz keck
trotzdem Besuche anzukündigen. Und das war gut so! Denn unter anderem
habe ich meine Freundin Sonja von den Wolfskindern deshalb kennen gelernt. Oder die netten Tierheimleiter aus
Oelzschau... Oder meine Dömitzer, die bis vor kurzem einen
Appenzeller besaßen und nach dessen Tode ihren neuen Liebling über das
Hundshuus bekamen. Und Niklas und Regina, die ebenfalls vor Jahren
einfach ihren Besuch ankündigten, einen frischen gebackenen Kuchen
mitbrachten, uns zum Thema Hundevermittlung Löcher in den Bauch
fragten und heute ist Niklas ein wunderbarer 1. Vorsitzender des
Potsdamer Tierheims. Und es gibt viele andere die ich über diese
Internet-Präsenz kennen und schätzen gelernt habe. Aber dazu ein
andermal mehr.
Spendenaufruf - das ist immer so eine Sache.... Ich fühle mich sehr
verantwortlich für das Geld der Leute, die ich bitte, es einem Projekt
zu geben. Bisher hatte ich das Glück, dass die dahinter verborgenen
Aktionen alle seriös waren. Aber ich habe auch schon 2 Jahre Hunde für
einen sogenannten Gnadenhof betextet und mit auf Hundshuus vorgestellt,
als sich herausstellte, dass der "Gnadenhof" ein Dreckloch und getarnter
Hundehandel war. Zum Glück war ich schon etwa 2 Jahre vor dem Skandal
wegen meines Bauchgefühls auf Abstand gegangen.....
Und bei diesem aktuellen Spendenaufruf war der Ursprungstext eigentlich
die Bitte, gleich zwei verschiedenen Projekten zu helfen, bzw. sich für
eines davon zu entscheiden. Als eine gute Bekannte von dem zweiten
Aufruf hörte, gab sie mir den Namen eines Mannes, der vor Jahren genau
gegen den Betreiber des zweiten Projektes prozessiert hatte. Nach einem
Telefonat mit ihm entschloss ich mich, meine Bitte um eine Spende nicht
mehr zu veröffentlichen. Es mag viele Dinge im Leben geben, die sich
anders darstellen, es mag auch Fehlurteile geben - aber ein Ruch von
Unseriösität bleibt bestehen. Und wenn Menschen sich gegen eine Anklage
wegen Tierquälerei verantworten müssen, ein großes deutsches Tierheim
sich deutlich distanziert - dann kann nicht alles mit rechten Dingen
zugegangen sein..... Also das 2. Projekt wieder entfernt und damit im Endeffekt hoffentlich
bei Ihnen immer Vertrauen erweckend für Ziele, die ich Ihnen auf der
website näher bringen möchte.
Der letzte der sechs Welpen ist heute in sein neues Zuhause umgezogen.
Und das ist gut so, denn die Aufzuchtbedingungen für die kleinen Zwerge
waren gut, aber nicht optimal. Ich konnte deutlich sehen, dass hier zwei
alte Menschen mit den Folgen einer nicht beaufsichtigten läufigen Hündin
überfordert waren. Was die Aufzucht des Nachwuchses zusätzlich
erschwerte, war eine grundsätzliche Lebenseinstellung, die zwischen
sparsam und knauserig einzustufen ist.
Die Hunde bekamen nicht die von mir vorgeschlagenen Handtücher oder
Decken aus dem Wurflager in das neue Zuhause mit. Es wurden keine
weichen Kuscheltiere besorgt, damit ein vertrautes Spielzeug über den
Verlust der Mutter und der Geschwister hinweg tröstet. Das Futter wurde
genau nach Angabe abgewogen - kein Gramm mehr, also auch keine dicken
und zufriedenen Knuddel-Welpen, sondern oftmals im Hintergrund am
Telefon zu hörende laute und unzufriedene Jungtiere. Keine Markknochen
zum spielen, wenig Abwechslung durch fehlende selbst gebastelte
Spielsachen, ein minimales eingezäuntes Areal im pedantisch gepflegten
großen Garten und alles in allem eine eher pflichtbewusste Atmosphäre.
Keine Tränen bei der Vermittlung der Welpen und eher Wut auf Seiten der
Welpenhalter, wenn in lauteren Gesprächen zwischen dem Mann und mir
meine Forderung nach einer Vorkontrolle eines Platzes nicht unterblieb.
Besonders wütend war er, als er einer Familie eines selber vermittelten
und bereits angezahlten Welpen wieder absagen musste, da ich ihm
deutlich machte, dass ich ihm sonst keinesfalls - wie versprochen -
weiterhelfen würde, die Tiere gut unterzubringen. Die von ihm
ausgesuchten Leute wohnten an einer unglaublich befahrenen Hauptstrasse
und besaßen keinerlei Zaun, aber "die anderen dort lebenden Hunde würden
den Welpen erziehen und so von der Strasse fernhalten"........ (Ohne Kommentar - außer vielleicht: Und solche Menschen dürfen
wählen!!!) Nun gut, die Welpen haben alle ein gutes Zuhause
bekommen, aber mir wurde wieder einmal bewusst, dass Hundeliebe und
Hundeliebe zwei Paar Schuhe sein können..........
30.8.07
Endlich sitzen wir beim Abendessen, geniessen die zufriedenen
Hunde um uns herum, 21.20 h - da klingelt das Telefon. Wie seit 27
Jahren denke ich immer: Die Hunde gehen vor, ich bin immer erreichbar
und es kann ja auch ein Notfall sein......
Es ist eine Frau, die sich nicht für die späte Störung entschuldigt, es
auch mit der Namensnennung nicht sonderlich genau nimmt und einfach
wissen will, "ob die Welpen noch da sind?". Natürlich sind sie, sonst wären sie aus dem Internet gelöscht worden.
Meine Befragung der Anruferin ergibt, dass sie zu Besuch bei uns im
Norden ist und eigentlich in Baden-Württemberg wohnt. Und der Welpe soll
für die Eltern sein.... Meine Frage, ob sie keinen kleinen Hund im
eigenen Bundesland findet ( und damit "meinen" Welpen den Transport
erspart) wird etwas muffig verneint. Ich erkläre ihr, dass ich vor jedem Transport eines Hundes die Adresse
der neuen Haltern - also ihrer Eltern - benötige, um eine Vorkontrolle
durchführen zu lassen. Nach ggf. positivem Besuch könnten wir wieder ins
Gespräch kommen. Sie verspricht, alle Daten sofort zu mailen.
Preisfrage: Habe ich die mail jemals erhalten? Natürlich nicht! Aber
wieder ein dummes Gefühl, von unhöflichen, unseriösen Leuten benutzt
worden zu sein. Die Stimmung beim Essen ist gelaufen, ich bin wütend
über mich selbst und beschliesse zum hundertsten Mal, feste
Telefonzeiten einzuführen. Es kann einfach nicht so weiter gehen, dass
ab 7 h bis oft noch 22 h das Telefon unentwegt bimmelt.
Was für ein Frust.........
27.8.07
Unentwegt suchen Leute im ZERGPORTAL nach bestimmten Hunden ihres
Geschmacks. Jeder Hundevermittler schaut immer mal wieder voll Erwartungen in diese
Spalte, in der Hoffnung, diesen Leuten DEN Traumhund anbieten zu können.
Das sonderbare ist jedoch, dass diese Leute offensichtlich bei fast
10.000 gelisteten Tieren im Portal nicht
EINEN Hund in ihr Herz schließen mögen.
Das wirklich merkwürdige und für mich völlig unverständliche ist
allerdings, dass noch NIE auch nur eine Person
sich für die Mühe bedankt hat, wenn sie Informationen zu bestimmten
Tieren per mail geschickt bekommt. Weder ein Kommentar zu den Hunden
noch ein Dank für die Mühe!
Auch die vom Zeitlimit her abgelaufenen Anfragen werden einfach nicht
gelöscht......
Und als ich wieder einmal einen Traumhund auf eine Anfrage nach einem
Jagdhund oder Mix daraus beantwortet habe, natürlich ohne die geringste
Resonanz, hier mein hinterher geschickter Wortlaut: (Achtung: Ironie!!)
Vielen Dank auch für Ihre herzliche und freundliche mail, in der Sie
sich so nett für meine Arbeit bedanken, Ihnen auf IHR Gesuch hin
geantwortet und mir damit Arbeit gemacht zu haben. Tue ich doch
gerne neben der zeitaufwendigen und arbeitsintensiven Arbeit tagtäglich
bei der Versorgung der Vermittlungstiere.
Und natürlich unterstütze ich Ihr Gesuch völlig und helfe Ihnen auch
weiterhin gerne bei der Suche, denn ca. 9000 im ZERGPORTAL gelistete
Tiere reichen offensichtlich nicht aus, Ihre Vorstellungen zu
befriedigen.
Birgit Schmidt
26.8.07
Ich würde Ihnen so gerne tolle und niedliche Geschichten in diesem
Tagebuch präsentieren, aber ich glaube, ich habe diese Idee auch deshalb
verwirklicht, um meinen wirklich sehr häufig traurigen Alltagskram mit
jemandem zu teilen und die Sachen auch einmal los zu werden. Eine gute
Bekannte sagte neulich sicher völlig im Recht, dass es wunderbar wäre,
wenn die Hundevermittler sich in einer Balinth-Therapie-Gruppe treffen
könnten, um sich gegenseitig das Leid zu erzählen und es besser abgeben
zu können.
Diesen Brief bekam ich von einem Freund, den ich fragte, wie seine
Urlaubsreise nach Israel gewesen sei:
Hallo Birgit, wie man´s nimmt... War auf eigene Faust, Billigflieger und XX Euro am Tag zum Leben
um das Land zu erkunden, was bei den Buspreisen dort durchaus möglich
war. Geschlafen habe ich in einem Hostel in der Altstadt vonNazareth im Sechsmannzimmer, war aber zum Glück fast immer alleine dort. Landschaftlich und klimatisch ein Traum. Allerdings weht über diesem Land spürbar der Wind des Krieges und Touristen, sogar Pilger
sind rar geworden. Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass es dortnoch zu meinen Lebzeiten zur Katastrophe kommen wird.
Womit ich jedoch nicht in diesem Ausmaß gerechnet habe, ist dasTierelend !!!
Wobei man in diesem Land nicht genau sagen kann, wen man dafür
verantwortlich machen kann: Juden oder Araber ( ich denke aber beide zu
gleichen Teilen). Es vermischt sich in der schlechten Behandlung
der Tiere. Der Bezug zum Tier als Lebewesen ist einfach nicht vorhanden. Streunende Hunde in Touristenstädten - ganz schlimm: überall runtergekommene, magere Katzen; den meisten sieht man
an, dass sie gerade trächtig waren.
Ich bin in manchen Situationen schnell weitergegangen - aus Angst,
wieder so was zu erleben wie im Frühjahr in der Türkei (s.u.).
An einer Strasse entlang laufen ist Masochismus. Als ich das zum
ersten Mal tat, führte mich der süssliche Geruch zu einem Cocker mit
Halsband, der im Strassengraben vor sich hin verweste.
Im Frühjahr in der Türkei:
Mann mit zwei Hunden steht an der Strasse, der junge, nicht angeleinte
läuft auf die Strasse und Bumm..., direkt vor meinen Augen. Sogar den kurzen Todeskampf musste das Tier alleine durchstehen, weil
derMann sich umdrehte und seelenruhig wegging. Der Hund blieb einfach
liegen, ich
habe ihn dann halb unter Schock weggetragen.
Weisst Du, man macht sich ja manchmal Traumgedanken. Was wäre, wenn ichim Lotto gewänne......??? Bisher war es immer ein SOS-Kinderdorf inAfrika mit Lebensrecht, Unterkunft und Verpflegung auf Zeit für mich.
In Tiberias, einer Touristenstadt am See Genezareth, sind mir drei
Streuner begegnet, die mit einer Gemütsruhe eine Strasse überquerten, wo alle Sekunden ein Auto mit 80 Sachen entlang gedonnert
kommt.
Ich will keine Beziehung mit solchen Hunden durch Berührung, Füttern
o.ä. aufbauen, weil es mir im wahrsten Sinne des Wortes ein Stück meines
Herzens zerreißt. Dem einen kleinen Schwarzen habe ich dann
doch tief in die Augen geschaut und hätte was dafür gegeben, ihn
mitnehmen zu
können.
Zurück zu den Traumgedanken: In diesem Moment war mir klar, ich würdedort unten ein Heim aufmachen für Streuner mit Tierarzt u.s.w.
Immerhin habe ich nun kein Problem mehr, nachzudenken, an wen ich ab
und an 25 Euro spenden soll: http://www.tierhilfe-sueden.de/
viele Grüsse Peter
Unser lieber Benno hat einen Brief geschrieben, Sie können ihn unter DIE GLÜCKLICHEN 2007 finden.
24.8.07
Benno, mein Sahnestückchen, hatte einen Tag lang Besuch und es war klar:
Er hat seine Leute gefunden! So zog er am späten Nachmittag gen Heimat,
die er nach vier Stunden Fahrt gut erreichte. Seine erste Nacht
meisterte er ohne Probleme und ich hoffe, dass seine neue Familie so
viel Freude mit ihm haben wird, wie wir das taten.
Anrufe von überall her - es müssen Hunde untergebracht werden. Alleine
über das Veterinäramt sind es zwei Tiere. Beide von Alkoholikern, beide
misshandelt, wobei die eine Hündin per Spaten erschlagen werden sollte
und nur das mutige Eingreifen der Nachbarn verhinderte noch schlimmeres.
Jetzt hat Asta eine genähte, ehemals klaffende Wunde auf der Stirn sowie
ein verletztes Schulterblatt.
Der zweite Alkoholiker bekam seinen Hund über unsere Gemeinde-Zwinger,
sozusagen die "Quellen" meiner Hunde. Dort ist das Problem, wenn ich
nicht schnell genug von einem einsitzenden Hund erfahre und irgend ein
Hirni fragt, ob Hunde dort wären, dann gibt die Gemeinde die Tiere ohne
Vorkontrolle an Hinz und Kunz . Egal, ob diese Leute Ahnung, Platz,
Liebe oder sonst was haben. Die Personen werden nicht befragt, die Plätze
nicht kontrolliert
und damit sind wir bei dem Brief des Herrn XXX aus Düsseldorf......
Und zu dem ist eine Menge bei mir gelandet. Und zwar nicht in der
Meinungsecke, sondern an mich privat geschickt. Und das Unglaubliche:
AUS ANGST vor Reaktionen der belasteten Vereine! Und was für
Inhalte in den mails - es graust mich!
Ich werde jetzt Inhalte dieser mails zitieren. Wenn eine
Hundevermittlung meint, sich zu erkennen und per Anwalt die Löschung der
Texte erreichen möchte, so kann ich nur sagen: SCHANDE über Euch und vor
allen Dingen: Die Original-Texte der ehemaligen Mitarbeiter liegen mir
vor! Ich werde nur Bruchstücke zitieren, die weder die Personen oder
Vereine kenntlich machen, ich möchte aber ereichen, dass Vermittler und
Hunde-Interessenten den
Geist erkennen, der sich offensichtlich zum Teil in diesem Umfeld
entwickelt hat.
1.Beispiel:
...... wir hatten einen Flugpaten für eine kleine Hündin, die als
dreijährig auf den Vermittlungsportalen gelistet war. Es ging ihr
schlecht, aber wir wollten den Paten nicht verlieren. Eine kurze Untersuchung vor der Abreise machend,
meinte die Tierärztin, dass die kleine Fellnase um die zehn Jahre sein
müsste und es ihr sehr sehr schlecht ginge. Sie könnte nicht fliegen. XXX entschied
sich aber dafür! Sie meinte, vielleicht hat der Hund in Deutschland eine Chance und wir
hätten kein Geld, kranke Hunde zu behalten. Die Hündin starb auf
dem Flug auf dem Schoß der Flugpatin und alle waren schockiert.
XXX meinte, wo gehobelt wird, fallen Späne. Ich habe nach einem ähnlichen Vorfall meine Arbeit bei Tierschutzorganisationen eingestellt
und betreue heute Leute in der Bahnhofsmission. Dort habe ich die
Verachtung Lebenden gegenüber noch niemals gespürt.......
2. Beispiel
...... Wir haben zu viele Hunde in zu kleinen Boxen aus
................... mitgenommen. Die Hunde waren in Panik, es war klar,
dass es Ärger geben würde. Meine Einwürfe wurden mit der Bemerkung
weggewischt, die Fahrt muss sich doch lohnen. Wenn alle durchkommen,
haben wir die Unkosten wieder raus. Als wir nach 12 Std. am Ziel
waren, hatten sich zwei Rüden totgebissen. Beide waren verblutet. Mit
den Worten, das kann schon mal passieren, wurden sie weggebracht.
Ich schreibe das an Sie, Frau Schmidt, weil ich es los werden muss und
Angst habe, etwas zu unternehmen. Bitte geben Sie auf keinen Fall den
Verein oder meinen Namen bekannt, ich würde dort grossen Ärger bekommen.......
3. Beispiel
........Mit großem Interesse lese ich zur Zeit dein Tagebuch – immer
wieder…. Weißt du, ich stimme 100%ig mit dir überein, deshalb bin ich jetzt auch
„arbeitslos“ – ich wurde praktisch von ..........................
gegangen, weil - ich fand, daß die Vorkontrollen zu lasch waren - ich fand, daß Hunde in die falschen Familien kommen (gerade in den
letzten 2 Wochen gabs 5 Rückläufer!) - daß zu viele Kompromisse gemacht wurden bei der Vermittlung – Welpen
kamen zu Berufstätigen mit 4 kleinen Kindern etc. - ein blinder Minixxxxxx mußte 4x (!!!!) die Familie wechseln und biß am
Ende nur noch um sich. - meine Vorkontrollen zu lange dauern und ich doch tatsächlich auch
negative hatte….
Tja, so jemanden wie mich wollte man nicht mehr dabei haben – weil „wir
wollen ja Hunde vermitteln und wir haben doch so viele und eigentlich
gar keine Zeit“ – auf Teufel komm raus? Auf Kosten der Hunde? Zur Befriedigung des
eigenen Egos? Hauptsache vermittelt…scheinbar…. Naja, nun bin ich also ohne Wirkungskreis und wieder um eine Erfahrung
reicher – in meiner Naivität dachte ich echt, dort ist es anders.
Nun les ich deinen Blog und sehe zumindest: ich bin mit meiner
Einstellung nicht allein. Danke dafür, hab mir fast einreden lassen, ich
würde spinnen. Zum Glück nur fast. Ärgerlich nur, daß ich solange
gebraucht hab, um zu durchschauen.
4. Beispiel
........... ich bin Dir dankbar, dass Du diesen Typen so ausführlich
geschrieben hast. Wenn ich das so sagen könnte, hätte ich es auch getan,
als man mich rausgegrault hat, weil ich so viel gemosert habe bei den
Vermittlungen hier bei
.................................................. Sie geben Hunde an absolute Idioten ab, die haben keine Ahnung und das
ist vorher klar. Wenn ich das sage, sagen sie immer: das wird schon
werden und sonst kriegen wir den Hund eben zurück.
Wir haben einen so ängstlichen ...........................gehabt, der
brauchte ganz liebe Leute. Er kam zu einer Familie mit kleinen Kindern
und als er in Panik schnappte, haben die ihn verdroschen. Er ging noch auf drei Stellen, aber als die letzten ihn
beim Tierarzt einschläfern liessen, sagte unsere Vorsitzende: nun sind
wir ihn zum Glück los. Ich habe tagelang geweint und fühlte mich so
schuldig. Ich hätte den armen ....................doch bei mir in der 6.
Etage halten sollen. Aber ich hatte Angst, einen
........................Jagdhund, der so viel Angst hatte. Bitte schreibe nichts über mich, ich habe Angst, dass sie mich dann noch
bedrohen oder mir mit ihrem Anwalt Ärger machen. Ich finde das
toll, das deine Hunde so lange bleiben dürfen und du so lange
rumschaust. Mach bloß weiter so. Wenn ich nicht so weit weg wohnen
würde, würde ich dir helfen.
DAS sind die wichtigsten Mails, die mir deutlich zeigen, dass in großen
und bekannten Vereinen fast mafiöse Strukturen herrschen! Ich
werde nicht gegen die Vereine wettern, aber SIE, die SIE EINEN HUND
SUCHEN: Machen Sie die Übernahme von intensiven Vorgesprächen, von
gründlichen Vorkontrollen und von netter Atmosphäre abhängig. Wie zeigen
sich die Hunde? Haben sie eine Bindung zur Vermittlungs- oder
Pflegestelle?
Wenn nicht, suchen Sie weiter. Und zahlen Sie keine horrenden
Schutzgebühren. Was erwartet Sie im Gegenzug dafür? Ein gechiptes,
kastriertes, geimpftes, entwurmtes Tier? Seien Sie vorsichtig bei Direkt-Importen ohne Pflegefamilie dazwischen.
Die Hunde erhalten oft wahllose Texte, damit sie schneller Abnehmer
finden. In meiner Linkliste finden Sie Menschen, von denen ich
denke, dass sie seriösen Tierschutz betreiben.
Sind Sie unsicher, fragen Sie im
ZERGPORTAL den Herausgeber nach
Vereinen oder gerne auch mich. Falls ich die Vereine "kenne", gebe ich
gerne Auskunft.
Ihnen und Ihren Hunden ein tolles Wochenende.
22.8.07
Die Hundshuus-Leser sind schon eine Extra-Klasse!! So viele waren
bemüht, mir bei der Begriffsfindung weiter zu helfen und ich möchte
Ihnen einige der Aussagen nicht vorenthalten:
1.)
Ich bekomme auch nichts über diese Almöis heraus. Keine Suchmaschine
kann das Wort erklären und wenn man es "guhgelt" findet man u.a. eine
äußerst primitive Kritik über ein Fußballspiel zwischen Schalke 04 und
irgend einem anderen Verein. Das muss also ein Ausdruck aus der Gegend
um Düsseldorf und Gelsenkirchen (Schalke 04) sein. Ich habe eben noch unseren Österreicher in Berlin angerufen, weil ich
dachte, dass es evtl. etwas mit Leuten aus den Bergen zu tun hat und
vielleicht eine Verbindung zwischen Alm und "Ösis" besteht - aber er
kennt das Wort auch nicht! Wahrscheinlich ist es ein Slangausdruck der
Gattung Menschen, mit denen wir normalerweise nichts zu tun haben!
2.)
Wenn mich meine (in der Tat mageren) literarischen Kenntnisse nicht
täuschen, dürfte hier der „Alm – Öhi“ gemeint sein, das war m. E. n. der
„Beruf“ von Heidi’s Großvater, auf dessen Alm sie den Ziegen-Peter
kennen gelernt hat. Den Großvater nannten die anderen Leute im Buch alle
den „Alm – Öhi“ ! Wenn mich meine (geringfügig fetteren) linguistischen
Kenntnisse nicht täuschen, handelt es sich bei dem Wort „Öhi“ um eine
schwytzer-dütsch verballhornte Form des alten deutschen Wortes „Ohm“ für
„Onkel“, im Niederländischen heute noch „oom“ oder „oomtje“ für
„Onkelchen“. Es gibt im Deutschen noch eine Reihe dieser alten
Verwandtschaftsbezeichnungen, z. B. „Ohm“ für „Onkel“, „Muhme“ für
„Tante“, „Base“ für „Cousine“ etc.pp, sind im aktiven Sprachgebrauch
aber so gut wie ausgestorben. Seltsamerweise hat sich „Vetter“ gehalten,
warum das so ist, weiß ich auch nicht, da war ich krank und habe in der
„Baumschule“ gefehlt. (..werden aber vermutlich Frequenz-Gründe sein).
Mir ist allerdings nicht ganz klar, was man gegen „Alm – Öhis“ haben
kann, bei „Heidi“ ist das (meiner Erinnerung nach) ein absoluter
Sympathie–Träger mit einem Bart, der noch länger und grauer als meiner
war, der für Heidi und den Ziegen-Peter immer sehr viel Verständnis
hatte und sie vor den anderen in Schutz genommen hat, der hatte immer
viiiieel Zeit und seine Kühe und Ziegen mochten ihn…..
…….ach, diese Rheinländer…..
3.) Liebe Frau Schmidt, das ist der Großvater von Heidi, der das gesunde Leben auf der Alm lebt-
etwas verschroben und altmodisch vielleicht- in sofern ist es doch gar
nicht so falsch, Almöhis für die Hunde zu suchen, ich hoffe, es gibt
sehr viele in jeder Altersklasse und jeden Geschlechts davon, die sich
für Hunde interessieren. Und Klara aus der Großstadt Frankfurt hat er auch aus dem Rollstuhl
geholt und zum Laufen gebracht! Mit einem Hund wäre das vielleicht auch
noch sehr schön gegangen!!!
Toll, nun wäre dieser Punkt geklärt, denn der Herr aus Düsseldorf hat
sich leider nicht zu einer Definition herab gelassen......
Zu meiner Antwort habe ich noch eine andere - und wie ich finde, SEHR
richtige - Zuschrift erhalten:
......Deiner Antwort-Mail ist nichts hinzuzufügen, sie trifft den Kern
der Sache. Tiervermittlung kann immer nur das Wohl des Tieres im Auge
haben. Es geht nicht darum, Hunde so schnell wie möglich aus der
Vermittlung in Familien zu bringen. Die Lebens-Qualität des Hundes muss sich verbessern. Wer meint, dass er
bereits etwas für den Tierschutz tut, nur weil er einem Hund ein neues
Zuhause bietet, liegt hier falsch. Ein Beispiel: Im Moment haben wir seit 5 Tagen den 4. Pflegehund, weil
ihre Adoptiv-Eltern mit ihr nicht zurechtkamen. 8 Monate alt und
Epileptiker.
Der Hund wurde von unserer Organisationen Leuten anvertraut, O-Ton neue
Besitzer: "Mit der Krankheit kommen wir klar". Die Realität:
Verzweifelte Anrufe nach nur einer Woche, aber auch Enttäuschung und
Scham, weil man sich falsch eingeschätzt hat. Wer hat die A-Karte
gezogen ? Natürlich die kleine Hündin. Kommt aus Griechenland hier her, lebt sich in ihrer Familie ein, und
wird dann doch herausgerissen. Ich kann das dummdreiste Geplapper von
Leuten, die meinen, unbedingt etwas Gutes tun zu müssen, langsam nicht
mehr hören. Ich wollte Dir Mut machen, dich von diesem Geschreibsel
nicht beirren zu lassen (aber ich denke, das kann eh´ niemand ;-)). Tierschutz und Tiervermittlung kann nicht anders funktionieren.
Was meinen Sie? Wird zu wenig sortiert bei den Vermittlungen?
Gehen Vermittler zu oberflächlich vor, wenn Hunde z.B. aus
Massenauffangstationen direkt in eine neue Familie vermittelt werden?
Ihre Meinung wie immer gerne unter MEINUNGSECKE.
20.8.07
Alleine heute Anrufe für sechs Hunde, die "dringend" vermittelt und am
liebsten bei mir aufgenommen werden sollen. Nimmt es denn nie ein Ende?
Welcher "Züchter" verkauft einem Pärchen einen Husky-Welpen,
das in
einer 3-Zimmer-Wohnung im vierten Stock wohnt? Absolutes
skrupelloses Verhalten einem Lebewesen gegenüber für lumpige Euro?
Widerlich! Der Kleine ist jetzt 6 Mon. und beginnt, Tische und
Bänke zu zerlegen - was Wunder....
Drei freundliche und begeisterte e-mails, die schon früh am Morgen den
herrlichen Kommentar von Herrn Sollmann gelesen und genossen haben.
Schön!
19.8.07
Brief-Zitat an mich:
Hallo aus Düsseldorf,
ich glaube es ist besser Sie behalten Marek für sich !! Weil außer Ihnen
kann ja anscheinend keiner mit Hunden umgehen. Welpen nur in direkte
Umgebung – damit auch alle 2 Tage kontrolliert werden kann und Marek am
liebsten an kinderlose, arbeitslose Almöis mit Hundesprachen Erfahrung
vermitteln.
Mir ist Ihre Seite empfohlen worden und ich dachte, ich nehme einen Hund
von Ihnen und gebe ihm ein neues, gutes Zuhause. Aber nachdem ich Ihre
Aussagen und Vorstellungen über Mareks neues Zuhause gelesen habe und
das mit meiner Bekannten durchgesprochen habe nehme ich sehr sehr großen
Abstand von Ihrer Seite!!! Selbst meine Bekannte, die aktiv im
Tierschutz tätig ist hat nur ein Kopfschütteln dafür übrig.
In der Hoffnung das kinderlose, arbeitslose und Hundesprachesprechende
Almöis nicht aussterben verbleibe ich
XXXXX
Daraufhin meine Antwort an Herrn
X......
Werter Herr X, ich danke für Ihren Brief bzgl. Mareks Vermittlung. Ihrer Darstellung
muss ich widersprechen. Es ist keineswegs so, dass ich der Meinung
bin, dass außer mir niemand mit Hunden umgehen kann. Wenn ich aus der
Vielzahl der Bewerber schließlich mir geeignet erscheinende Halter
aussuche, dann gehe ich immer davon aus, dass diese mit dem zu
vermittelnden Hund umgehen können – andernfalls würde ich sie ja nicht
auswählen.
Ansonsten missverstehen Sie die Situation völlig. Bei der Institution
des Hundshuus handelt es sich um eine rein private Hundevermittlung
und nicht um einen gemeinnützigen, spendenfinanzierten Verein. Ich
habe außer meinem Mann keine Mitstreiter und bitte die Öffentlichkeit
nicht um Spenden. Aus diesen Gründen bin ich auch niemandem
Rechenschaft darüber schuldig, aufgrund welcher Überlegungen ich einen Hund vermittle. Alle bei der Hundevermittlung anfallenden Kosten werden ausschließlich von uns privat getragen.
Die Schutzgebühren
decken nur einen Bruchteil der tatsächlich anfallenden
Kosten. Mein Mann und ich haben bei der Hundevermittlung keinerlei kommerzielle
Interessen zu wahren, bzw. Rücksichten auf die Empfindlichkeiten der Menschen zu nehmen. Die Verweildauer im
Hundshuus ist - sicher anders
als in Tierheimen oder bei Vereinen mit vielen Zulauftieren - zeitlich
nicht begrenzt. Wenn ein Hund nicht DIE richtigen Leute findet, bleibt
er auf unbegrenzte Zeit. Auch ein langer Aufenthalt eines Hundes
veranlasst mich nicht, vorschnell Tiere zu vermitteln.
Daher bin ich glücklicherweise bei der Auswahl der Bewerber nicht
gezwungen, irgendwelche windigen Kompromisse einzugehen, die nur zu
Lasten der Hunde gehen würden. Das entscheidende Vermittlungskriterium ist also das Wohl des
individuellen Hundes. Ansonsten ist es für mich selbstverständlicher
Standard, mit Hilfe einer Vorkontrolle zu überprüfen, ob die Angaben
des Bewerbers auch den Tatsachen entsprechen.
Da ich ebenso selbstverständlich bereit bin, einen von mir ehemals
vermittelten Hund im Falle eines Falles wieder im Hundshuus
aufzunehmen, lege ich allerdings bei den Bewerbern großen Wert darauf,
dass diese im weitesten Sinn auch zum Hundshuus passen. Das bedeutet
unter anderem, dass die Bewerber ähnliche Vorstellungen von
Umgangsformen und Höflichkeit haben wie wir. Andernfalls wäre der sich
im Regelfall ergebende jahrelange Kontakt nur schwer erträglich.
Ansonsten darf ich Ihnen versichern, dass das Interesse eines
Bewerbers für einen Vermittlungshund bei mir nicht generell einen
Begeisterungssturm auslöst. Ich bekomme tgl. zahlreiche Anfragen, da
die website HUNDSHUUS in der Suchmaschine Google bei der Suche nach
dem Begriff „Hundevermittlung“ unter 70.000 gelisteten Links auf Platz 4 liegt.
Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Interessenten und
zukünftigen Hundehalter ist unter anderem die Art und Weise, wie sich
diese Menschen bei mir vorstellen. WENN die Schreiber einen Hund von
mir übernehmen, dann ergibt sich hieraus oft ein Kontakt, der sich
über viele Jahre hinzieht. Dies setzt voraus, dass diese Bewerber
nicht alle Regeln der Höflichkeit missachten und außer einigen
nachlässig hingehauenen Sätzen keinerlei Einblick in ihre
Lebensumstände geben und es mir dadurch unmöglich machen, die
zukünftigen Haltungsbedingungen des in Frage kommenden Hundes abzuschätzen. Wenn dies so ist – wenn also der Bewerber nicht zum
Hundshuus und seinen Hunden passt - DANN nehme ich selbstverständlich
von einer solchen Vermittlung Abstand.
Ich betreibe die private Hundevermittlung an diesem Ort seit 27
Jahren. Wie bereits gesagt, habe ich noch nie um Spenden für mich,
bzw. meine Tätigkeit gebeten. Alle Ausgaben werden privat durch meinen
Mann und mich getätigt. Ich denke, unter diesen Voraussetzungen bin
ich niemandem Rechenschaft darüber schuldig, nach welchen subjektiven
Kriterien ich die Bewerber aussuche. Ich vermittle die Tiere nur an
Personen, die ich für geeignet, erfahren, respektvoll und sensibel im
Umgang mit einem Hund halte. Und dies beurteile ich ganz allein. Wie heißt es so schön „Der Rechtsweg ist ausgeschlossen..“
Wenn Ihre im Tierschutz aktive Bekannte im Zusammenhang mit der von
mir betriebenen Hundevermittlung nur den Kopf schütteln kann, so nehme
ich dies zur Kenntnis. Vielleicht liegt dies daran, dass sie - wie
viele Hundevermittler – keine allzu hohen Ansprüche an die zukünftigen
Halter stellt? Ein Kopfschütteln ist ansonsten völlig bedeutungslos
und darf keineswegs mit einem fundierten Werturteil gleichgesetzt werden......
Dass ich bei den Bewerbern ausschließlich kinder- und arbeitslose
Menschen suche, ist eine durch nichts begründete Fehldeutung meiner
Anforderungen an zukünftige Hundehalter und lässt sich aus meinen
Texten so auch nicht herauslesen. Selbstverständlich haben viele der
von mir ausgewählten Bewerber größere Kinder und gehen oft einer
Berufstätigkeit nach. Allerdings vermittle ich Hunde nur selten in Familien mit sehr kleinen Kindern. Auch eine ganztägige Berufstätigkeit der Hundehalter wird von mir nur in Ausnahmefällen positiv bewertet.
Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: für mich sind die
Interessen der mir anvertrauten Hunde von entscheidender Bedeutung und
nicht der Wunsch einer mir fremden Person nach einem Hund. Wenn Sie
mir freundlicherweise den mir unbekannten Begriff "Almöi" definieren
könnten, dann nehme ich auch gerne hierzu Stellung.
Wie Sie den weiteren Auswahlkriterien entnehmen können, kommt ein
städtisches Umfeld für die derzeit zur Vermittlung anstehenden Hunde
nicht in Frage. Einem Hund wird kein Gefallen getan, wenn er aus einem
Dorf mit 11 Einwohnern (und einem (Post)-Auto pro Tag) in die Großstadt
vermittelt wird. Ich denke, ein wenig Sensibilität und Interesse am
Wohlbefinden der Hunde sollte auch bei den Interessenten
vorhanden sein.
Zur Vermittlung der auf meiner website angebotenen Welpen: Wenn ich im
Auftrag andere Hundehalter Tiere liste, so halte ich mich
selbstverständlich an deren Wünsche, bzw. Vorgaben. Wenn Sie die vom
Eigentümer der Welpen gewünschten Kontrollen (be)fürchten, sollten Sie
Ihren Wunsch nach einem Hund noch einmal selbstkritisch überprüfen.
Ansonsten empfehle ich Ihnen dringend, einen Hund über Ihre im
Tierschutz tätige Bekannte zu adoptieren.